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Mehr Probleme bei Lightyear: Streit um Patente

Februar 17, 2023

Lightyear: Die aktuelle Situation

Was ist bei Lightyear los? Die Kreditgeber, die im vergangenen Herbst 81 Millionen Euro in Lightyear investiert haben, scheinen verschiedene Rechte als Sicherheiten erhalten zu haben. Die Investoren wollen die Markenrechte, Patente und Technologien nicht ohne weiteres zurückgeben.

Lichtjahr 2

Es wird Aufgabe des Treuhänders Reinoud van Oeijen sein, Lightyear wieder auf die Beine zu helfen bzw. das Konkursverfahren so reibungslos wie möglich zu gestalten. Lightyear möchte das Lightyear 2 – ein batteriebetriebenes Elektroauto mit Solarzellen und einem Zielpreis von 40.000 Euro – noch in Produktion geben. Aber dafür braucht man Geld. Geld, das auch kam, aber nicht zum richtigen Zeitpunkt.

200 Millionen Euro

In den letzten Jahren wurden rund 200 Millionen Euro in Lightyear investiert. Dieses Geld wurde unter anderem für die Produktion des Lightyear 0 verwendet, ein BEV mit Solarzellen und einem Preis von 250.000 Euro. Ein Erfolg war es nicht, die Produktion kam nie richtig in Gang.

Lichtjahr Eins

20.000 Vorbestellungen

Das Lightyear 2 sollte das Unternehmen retten. Immerhin waren bereits 20.000 Vorbestellungen eingegangen. Doch leider konnte das Unternehmen die Rechnungen der Mitarbeiter nicht mehr bezahlen. Das in Helmond ansässige Unternehmen Lightyear wurde am Donnerstag, den 26. Januar, für insolvent erklärt. Über 600 Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz. Der Teil des Unternehmens, der Solarmodule herstellt, war nicht Gegenstand des Konkurses.

Geld wird benötigt

Lightyear hofft immer noch, die „2“ bis 2025 in Produktion zu bringen, aber das wird eine Menge Geld kosten. Sagen wir einfach ein paar hundert Millionen Euro. Das Geld soll von Aktionären, Investoren und neuen Parteien kommen. Van Oeijen sagte kurz nach dem Konkurs des Unternehmens, dass es Möglichkeiten gebe, aber dass Eile geboten sei. Der Streit, der jetzt unter anderem um Patente entbrannt ist, bringt keinen wirklichen Fortschritt.

Invest-NL der Retter in der Not?

Eine mögliche Lösung könnte Invest-NL sein: ein Fonds der niederländischen Regierung, aus dem Gelder in vielversprechende nachhaltige und innovative Unternehmen und Sektoren fließen. Invest-NL hat zusammen mit einer Gruppe von Investoren im September 2022 bereits satte 81 Millionen Euro in Lightyear investiert, wovon 25 Millionen Euro aus dem Fonds selbst stammen. Der Rest wurde von der Provinz Brabant, den Entwicklungsgesellschaften BOM und LIOF und privaten Investoren wie dem Familienunternehmen SHV und dem Versicherer DELA finanziert.

Lichtjahr 2

Streit um IP-Rechte: geistiges Eigentum

Teil der Vereinbarung vom September 2022 war es, dass alle Investoren das geistige Eigentum von Lightyear (Patente, Technologie, Markenrechte) als Sicherheit erhielten. Im Fachjargon handelt es sich dabei um IP-Rechte, eine Abkürzung für Intellectual Property. Nach Angaben von Van Oeijen sind diese Rechte an geistigem Eigentum nicht Teil der Konkursmasse, so dass er keine Kontrolle über sie hat. Der Ball liegt also im Feld von Invest-NL und den beteiligten Investoren. Insgesamt sind sechs Parteien beteiligt. Lightyear braucht die IP-Rechte, um voranzukommen.

Komplexe Situation

Der Treuhänder spricht von einer „komplexen Situation“, auch weil nicht alle Parteien auf derselben Seite stehen. Jeder Tag ist einer zu viel. Die Frage ist, ob weißer Rauch folgen wird. Im Moment ist das nicht der Fall. Von Im Gespräch mit RTL News sagte Oeijen Folgendes: „Die UWV bezahlt die Mitarbeiter nur einige Wochen weiter. Die Praxis zeigt, dass sich diese Leute im Falle eines Konkurses nach einer anderen Arbeit umsehen. Die Menschen wollen Sicherheit, denn jeder muss die Miete oder die Hypothek bezahlen.“