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REVIEW – JEEP 4XE PLUG-IN HYBRID – MEHR LEISTUNG FÜR WENIGER GELD

März 16, 2022

Schließen Sie gerne einen Jeep an?

Wer an Jeep denkt, denkt schnell an Matsch, Abenteuer und knurrende Benzinmotoren. Letzteres macht leider einige Jeep-Modelle – dank des niederländischen Steuersystems – in unserem Land sehr teuer. Aber es gibt Hoffnung. Die neuen 4xe-Modelle von Jeep verfügen über einen leistungsstarken und dennoch sparsamen Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang. AutoRAI.nl hat untersucht, ob ein PHEV-Jeep in den italienischen Alpen noch ein echter Jeep ist.

BPM in Ordnung

Für Autos mit hohem CO2-Ausstoß zahlt man in unserem Land eine hohe BPM-Strafe. Da kann man nicht viel machen, das ist so. Ein robuster Jeep ist daher hierzulande sehr teuer. Doch der Autohersteller hat eine Lösung gefunden, die die Modellpalette erschwinglicher macht, ohne auf Leistung verzichten zu müssen.

Plug-in-Hybrid

Dank Plug-in-Hybrid-Technologie sind Jeep Renegade, Compass und Wrangler plötzlich besonders interessant. Vor allem in den Niederlanden. Nicht nur, weil sie kurze Strecken elektrisch fahren können – bis zu 50 Kilometer, WLTP – und eine hohe Leistung haben, sondern auch wegen der niedrigen BPM in Ordnung.

Gerade beim Wrangler spart es preislich einen Schluck Getränk. Den 380 PS starken Wrangler 4xe können Sie ab 80.690 Euro fahren. Immer noch ein beachtlicher Betrag, aber für eine Variante ohne Elektrifizierung – und deutlich weniger Leistung – musste man bisher mindestens 90.000 Euro bezahlen. Dann mussten Sie noch mit der Optionsliste beginnen.

CO2-Emissionen

Die BPM-Menge ist deutlich geringer, denn die CO2-Emissionen des elektrifizierten Wrangler sind deutlich geringer: zwischen 79 und 94 g/km. Gleiches gilt für Renegade 4xe (36.990 Euro) und Compass 4xe (39.990 Euro). Beide Varianten haben mehr Leistung als die regulären Benzinversionen, während der BPM-Wert bis zu fünfmal niedriger ist. Der Preisunterschied zwischen der 150-PS-Benzinvariante und dem 190 PS starken Compass Plug-in-Hybrid beträgt nur 800 Euro. Das bekommst du nach ein paar Monaten.

380 PS

Genug Zahlen, was bekommt man für das Geld? Der Wrangler 4xe verfügt über einen 272 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinder, zwei Elektromotoren – einer an der Hinterachse, einer im Getriebe – und ein Achtgang-TorqueFlite-Automatikgetriebe. Die Elektromotoren sind gut für 145 PS und die Gesamtsystemleistung beträgt 380 PS und 637 Nm. Also nicht falsch. Der PHEV kann 1.508 Kilo ziehen und in nur 6,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen.

Bereich

Für einen schnellen Sprint nutzt es alle verfügbaren Motoren, man kann aber auch komplett auf den Elektromotor fahren. Seine Energie bezieht es aus einer 17,3-kWh-Batterie, die Sie über einen Stecker aufladen und regeneratives Bremsen nutzen können. Mit einer vollen Batterie kann man zwar offiziell 50 Kilometer rein elektrisch fahren, rechnet aber eher mit 35 bis 40 Kilometern.

Dick angezogen

Der von uns getestete Jeep Wrangler 4xe 380 Sahara ist das Einstiegsmodell, ist aber schon dick in der Materie. Parksensoren vorn und hinten, diverse Fahrerassistenzsysteme, Alpine Audiosystem mit 9 Lautsprechern und Subwoofer, eine digitale Instrumentierung – alles serienmäßig.

Blaue Akzente

Den Wrangler 4xe erkennt man – sofern er nicht mit Matsch oder Schnee bedeckt ist – an vielen blauen Akzenten und 4xe-Logos. Genau wie bei einem traditionellen Wrangler können Sie die Heckklappe und die Dachverkleidungen entfernen und alle Türen aus ihren Scharnieren nehmen. Um das Safari-Feeling zu vervollständigen, können Sie die Windschutzscheibe nach vorne klappen. Werden Sie das oft in den Niederlanden machen? Wahrscheinlich nicht, aber es ist schön, es in der Kneipe zu erzählen. Wenn Sie den Wrangler zerlegen, müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass der Innenraum schmutzig wird. Es ist vollständig waschbar und hat Ablassstopfen, um das Wasser aus dem Auto abzulassen.

Probieren Sie die Summe

Wie fährt sich das, so ein elektrifizierter Jeep? Die Kraft ist das erste, was Sie bemerken. Das sofortige Drehmoment der Elektromotoren sorgt für eine kraftvolle – und dennoch sanfte – Beschleunigung. Kein Benziner, der erst mal ordentlich Drehzahl machen muss, sondern nur direkte Kraft – damit Sie schön in Ihren Sitz gedrückt werden.

Das ist großartig, wenn Sie gerne als Erster an der Ampel vorbeifahren, aber auch, wenn Sie eine große Schlammpfütze oder einen massiven Hügel vor sich haben. Außerdem kann man die Leistung sehr genau dosieren. Das ist auch schön im Gelände – wo etwas zu viel Gas mitunter verheerende Folgen haben kann.

Natürlich ist auch der PHEV-Jeep mit einem 4×4-System und verschiedenen Fahrmodi ausgestattet. Das ist praktisch, wenn auf der Straße eine dicke Schneeschicht liegt, wie bei unserer Testfahrt in den Bergen rund um Turin. Mühelos fahren wir weiße Bergstraßen voller steiler Serpentinen hinauf, während sich der Schnee auf und neben dem Wrangler immer höher türmt.

400Nm

Sobald die Batterie leer ist, übernimmt der Benzinmotor automatisch die Elektromotoren. Das geht ohne Anfälle und die Maschine ist sofort involviert. Der Benziner sorgt sofort für bekanntes Jeep-Feeling, schluckt aber gerne. Nicht schlecht mit einer Leistung von 272 PS und 400 Nm. Ein Heimladegerät ist daher wirklich ein Muss, damit Sie den Akku jeden Tag aufladen können und nicht warten müssen, bis eine Ladestation auf der Straße verfügbar wird.

Fazit

Ein PHEV Jeep macht Lust auf mehr. Mehr Leistung für weniger Geld, was gibt es da nicht zu mögen? Elektrisches Fahren und Offroad-Fahren passen gut zusammen. Wir haben es bereits herausgefunden, als wir den Renegade 4xe und Compass 4xe in den Niederlanden gefahren sind. Ohne lärmenden Benziner macht Offroad vielleicht noch mehr Spaß, weil man die Natur um sich herum hört und immer ordentlich Drehmoment zur Verfügung hat.

Auch im öffentlichen Straßenverkehr sorgt der kraftvolle Antrieb für viel Fahrspaß und nicht zuletzt für weniger Verbrauch. Allerdings wurde der Wrangler eindeutig nicht im Windkanal konstruiert, was bedeutet, dass er regelmäßig aufgeladen werden muss. Sonst fährt man hauptsächlich mit leerem Akku herum. Compass und Renegede schneiden in diesem Bereich besser ab.

Für uns muss Jeep keine Angst vor der Zukunft haben – in der elektrisches Fahren die Norm sein wird. Tatsächlich wollen wir, dass so bald wie möglich ein vollelektrischer Jeep kommt.