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Autoporträt: die Supersportwagen von Helmig Heerink

Juni 1, 2023

Italienische Supersportwagen

Zum Fuhrpark von Helmig gehören drei coole Supersportwagen, zwei davon sind besondere Italiener. Es handelt sich um einen Lamborghini Huracán Performante in der Farbe ‚Verde Mantis‘ und einen Ferrari 458 Speciale in der Farbe ‚Bianco Italia‘. Der 458 Speciale wurde 2014 in die Niederlande geliefert, während der Performante 2021 in die Niederlande importiert wurde.

Performante oder 458 Speciale?

Der Lamborghini Huracán Performante und der Ferrari 458 Speciale sind zwei beeindruckende Supersportwagen. Der Huracán Performante wird von einem 5,2-Liter-V10-Motor angetrieben, während der 458 Speciale von einem 4,5-Liter-V8-Motor angetrieben wird (daher der Name 458). Beide Motoren sind hochdrehend und liefern mehr als genug Leistung. Der V10 im Huracán Performante leistet 640 PS und der V8 im 458 Speciale 605 PS. Beide Fahrzeuge haben ein Automatikgetriebe mit sieben Gängen.

Leistung

Was die Leistung angeht, so sind beide Autos blitzschnell. So sprintet der Huracán Performante in nur 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, während der 458 Speciale dies in 3,0 Sekunden schafft. Auch die Höchstgeschwindigkeiten sind ähnlich: Der Performante erreicht über 330 km/h, der 458 Speciale rund 325 km/h. Mit anderen Worten: Es ist schwer genug, seinen rosa Pass ein paar Mal abzugeben.

Unterschiedlicher Charakter

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Fahrzeugen ist ihr Antriebssystem. Der Performante hat einen Allradantrieb, während der 458 Speciale mit Hinterradantrieb ausgestattet ist. Dies wirkt sich auf das Fahrverhalten der Fahrzeuge aus: Der Huracán Performante bietet mehr Grip und Traktion, während der 458 Speciale ein verspielteres und anspruchsvolleres Handling aufweist. In der Tat kann der Ferrari 458 Speciale ein sehr tückisches Auto sein, besonders im Vergleich zum allradgetriebenen Performante. Die Frage ist also: Würden Sie sich für das anspruchsvolle Fahren entscheiden oder doch lieber den „sicheren“ Lamborghini fahren? Schicken wir es Helmig!

Vor langer Zeit haben wir ein Fotoshooting (siehe Fotos) von Ihrem verpackten Audi R8…. Was ist die Geschichte hinter diesem Auto?

„Mit meinem Unternehmen vermitteln wir freiberufliche IT-Fachleute, die besten ihrer Art. Wir bringen diese mit Unternehmen zusammen. Das geht vom Datenanalysten bis zum Sicherheitsexperten. Mit unserer Firma machen wir regelmäßig Dinge, die mit Autos zu tun haben, wie zum Beispiel Renntage auf der Rennstrecke. Manchmal veranstalten wir auch Wettbewerbe auf Rennsimulatoren. Der R8 gehörte meinem Bruder, aber er wollte ihn loswerden. Wir hatten also die Wahl, ihn zu verkaufen oder ihn zu behalten und ihn als ein ganz besonderes Marketinginstrument zu nutzen. Man macht Werbung in zweierlei Hinsicht: Die Leute sehen das Auto natürlich und man kann online damit angeben, dass man einen Audi R8 als Firmenwagen hat. Das ist natürlich etwas ganz Besonderes. In der Praxis wird das Auto von unseren Mitarbeitern genutzt, um zu den Kunden zu fahren. So ein Supersportwagen zeigt wirklich das Prinzip „work-hard-play-hard“, für das wir in unserem Unternehmen stehen. Vielleicht ein bisschen zu viel, aber das passt gut zu unserer Kultur.“













Stellen Sie sich vor: Sie dürfen nur noch einen behalten. Für welchen Italiener entscheiden Sie sich? Oder vielleicht entscheiden Sie sich für den Audi R8?  

„Der Audi R8 ist ein schönes Auto, aber im Vergleich zu den anderen Autos ist er aus der Urzeit. Die Wahl zwischen den Italienern ist allerdings sehr schwer…  Im Lamborghini fahre ich viel mehr. Der hat mehr Komfort und ein tolles Fahrgefühl. Aber den Ferrari behalte ich dann trotzdem. Er ist natürlich der letzte nicht aufgeblasene V8 und somit eine gute Investition. Fährt großartig, wirklich roh. Hauptsächlich wegen der Seltenheit und der Investition entscheide ich mich für den Speciale. Der Lamborghini ist aber eindeutig das bessere Auto, denn er hat alles, was man braucht. Sie können den Performante auch wie ein normales Auto fahren. Für den täglichen Gebrauch ist der 458 Speciale also ein schlechtes Auto.“

Welche Autos haben Sie vorher besessen, und bereuen Sie es vielleicht, sie verkauft zu haben?

„Das erste exklusive Auto, das ich gekauft habe, war ein Maserati Ghibli SQ4. Ich kam auf den Geschmack und kaufte mir kurz darauf einen Aston Martin V8 Vantage dazu. Dann kaufte ich einen 458 anstelle des Vantage V8. Dann tauschte ich den 458 gegen den Performante ein. Ich kaufte auch einen SLS als zweiten Supersportwagen, aber der fuhr sich nicht besonders gut. Aber er war wunderschön anzusehen. Nach zwei Monaten habe ich dann den SLS gegen einen 812 Superfast eingetauscht. So ein Gran Turismo mit Motor vorne ist zwar schön anzuschauen, aber die Praxis zeigt, dass ich dann doch lieber einen Performer fahre. Der 812er tendiert dann immer noch zu sehr zu einem ’normalen‘ Auto, auch dank des Motors vorne. Ich bedauere den Verkauf des SLS. Das war ein sehr gutes Auto. Geringer Kilometerstand, die klassische Kombination von Grau und Rot, es wäre eine gute Investition gewesen. Beim 458 bereue ich den Verkauf auch, weil ich ihn zu einem schlechten Zeitpunkt verkauft habe. Außerdem sollte man seinen ersten Ferrari nie wirklich loswerden.“

Welches Auto möchten Sie eines Tages besitzen?

„Ich muss eines Tages einen Pagani haben, für mich ist das der Inbegriff automobiler Handwerkskunst. Abgesehen von der Tatsache, dass sie so schnell sind, ist das wirklich ein Kunstwerk auf Rädern. Einzigartiger als Pagani geht es nicht. Selbst wenn er am Fließband gebaut worden wäre, hätte ich ihn trotzdem cool gefunden. Die ganze Geschichte der Marke spricht mich auch an. Horacio Pagani ist auch ein ganz besonderer Typ, wirklich nett. Auch ein Lamborghini mit V12 steht ganz oben auf der Liste, der Aventador SVJ zum Beispiel. Oder vielleicht der neue Lamborghini Revuelto.“

Was ist die schönste Erinnerung, die Sie mit Ihrem(n) Auto(s) verbinden?

„Das war mit dem Performante, bei einer Tour mit anderen Autoliebhabern in Spanien. Das war das erste Mal, dass ich mit Prince gefahren bin. Mein Beifahrer konnte nur in letzter Minute nicht mitfahren, und ich war im Zweifel, ob ich mitfahren sollte. Schließlich entschied ich mich, allein zu fahren. Ich habe dort auch mein Auto in Empfang genommen. Am zweiten Tag fuhren wir durch die Berge bei Bilbao, mitten durch die Wolken. Mir stiegen die Tränen in die Augen, so cool war es. Der brutale Sound des V10, ein ganz besonderes Erlebnis.“

Woher kommt Ihre Leidenschaft für Autos?

„Ich bin der einzige Autofanatiker in meiner Familie. Mein erstes Auto war ein Volkswagen Golf 2. Ich lebte im Osten, in der Nähe von Deutschland. Ich beschloss, Autos aus unseren östlichen Nachbarländern zu importieren, und ich begann langsam zu erkennen, dass jedes Auto seinen eigenen Charme hat. Ich begann zu erkennen, dass italienische Autos mehr Emotionen in mir weckten und dass ich bei einem amerikanischen Auto dachte: ‚Einmal, nie wieder‘. Indem ich viele verschiedene Autos fuhr, fing ich an, Details zu bemerken, die mir vorher nicht aufgefallen waren. Ich glaube, da wurde meine Liebe zu Autos geboren.“


Helmig Heerink