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Rückblick: Volkswagen Passat B4, B5 und B6

Mai 18, 2023

Einer der erfolgreichsten Geschäftswagen in Europa

Im Herbst dieses Jahres wird Volkswagen die neunte Generation des Passat, den B9, vorstellen. Mit diesem Modell versucht Volkswagen, eine Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Von der Familie bis zum Taxifahrer – jeder konnte und kann sich auf den Passat verlassen. Auch für Geschäftsleute ist der Passat seit Jahrzehnten das Transportmittel schlechthin, denn er ist eines der erfolgreichsten Geschäftsfahrzeuge in Europa. Bald also die Generation B9. Nun zunächst ein Blick zurück auf den Passat B4, Passat B5 und Passat B6.

Volkswagen Passat B4 (1993-1997)

Der Passat B4, den Volkswagen 1993 auf der IAA in Frankfurt vorstellte, war für jeden Nutzer eine sichere Wahl. Wie seine Vorgänger war auch der B4 eine gelungene Kombination aus Eleganz, Aerodynamik und Funktionalität. Die vierte Generation hat die Talente ihres Vorgängers geerbt, wurde aber in vielen Details verfeinert. Wie sein Vorgänger war der Passat B4 als Limousine und als Variant erhältlich. 

Der B3 passte nicht mehr so recht in die Modellpalette von Volkswagen: Er war das einzige Modell ohne Kühlergrill und so bekam der Passat B4 diesen Kühlergrill zurück. Sein „fröhliches Gesicht“ entsprach dem von Modellen derselben Generation, wie dem Golf III. Für einen optimalen Insassenschutz setzte Volkswagen auf einen ganzen Zug neuer Schutzengel: Neben Airbags für Fahrer und Beifahrer gab es Gurtstraffer vorne, Kopfstützen hinten und ein elektronisch gesteuertes Antiblockiersystem (ABS). Außerdem wurde die Karosserie im Vergleich zum Vorgängermodell um 30 Prozent steifer.

Viele Fahrer schwärmten von den neuen TDI-Motoren. Sie hatten ein enormes Drehmoment, waren extrem sparsam und machten den Volkswagen Passat B4 zum König der Langstrecke. Fahrten von mehr als 1.000 Kilometern ohne zu tanken waren nun Realität. 1996 brach ein Passat B4 den Weltrekord für die längste mit einer Tankfüllung zurückgelegte Strecke. Ein Team von deutschen Ingenieuren fuhr mehr als 1.500 Kilometer ohne zu tanken und brach damit den bisherigen Rekord um mehr als 100 Kilometer.

Dieser Passat bot den Platz und das Aussehen einer Luxuslimousine. Nicht umsonst wurde der B4 als offizielles Fahrzeug für den G7-Gipfel in Lyon, Frankreich, im Jahr 1995 eingesetzt. Die Wahl fiel auf den Passat wegen seines komfortablen Innenraums und seines geräumigen Kofferraums, der genug Platz für das gesamte Gepäck der Begleiter der damaligen Staatsoberhäupter bot, von Bill Clinton bis Jacques Chirac. Der letzte Passat B4 – ein Pacific – lief im April 1997 in Emden vom Band. Insgesamt wurden 690.000 Passats B4 produziert, davon 60 Prozent als Variant.



















Volkswagen Passat B5 (1996-2005)

1996 erfand Volkswagen mit dem Passat B5 den Begriff des Understatements neu. Der Entwurf von Hartmut Warkuß war bemerkenswert unaufdringlich. Was auffiel, war das hochwertige Aussehen und die Qualität.   Nehmen Sie zum Beispiel die perfekten Nähte zwischen den Karosserieteilen oder die Luftauslässe, die Sie wie Minijalousien schließen können.

Die Antriebspalette war stärker denn je: Das Spektrum reichte vom sparsamen 66 kW (90 PS) starken TDI bis zum beeindruckenden allradgetriebenen W8 mit 202 kW (275 PS). Gleichzeitig gewann die Digitalisierung an Fahrt: Erstmals war der Passat mit Luxusoptionen wie einem Navigationssystem mit Farbkartenanzeige, elektronisch gesteuertem Tiptronic-Getriebe und ESP-Schlupfschutz erhältlich.

Neu im Passat B5 war die Climatronic, eine moderne Klimaautomatik mit getrennter Temperaturregelung für Fahrer und Beifahrer. Mit dem B5 hat der Passat einmal mehr seine Business-Qualitäten bewiesen. Zwischen 1996 und 2005 war der B5 einer der begehrtesten Business-Leasingwagen in den Niederlanden.

Die Dieselfahrzeuge waren bei weitem die beliebtesten. Pumpeneinspritzdüsen kamen mit dieser Generation im Jahr 2001 auf den Markt; auch ein Sechszylinder-Diesel war möglich. Volkswagen baute den B5 in Deutschland, Spanien, Portugal, Brasilien und China. Im letztgenannten Werk lief der Passat bis 2011 als Passat Lingyu vom Band.























































Volkswagen Passat B6 (2005-2010)

Der von Volkswagen auf dem Genfer Automobilsalon im März 2005 vorgestellte Passat B6 sei „emotionaler als seine Vorgänger“, heißt es in der Pressemitteilung. Das Modell wurde unter der Leitung des italienischen Autodesigners Walter de Silva, dem damaligen Chefdesigner des Volkswagen Konzerns, entworfen. Das Design des Passat B6 war eine Weiterentwicklung des Designs früherer Passat-Modelle, mit einem stromlinienförmigen und modernen Look. Das Auto hatte ein schlankeres und dynamischeres Profil mit schärferen Linien und einer stärkeren Betonung der Fahrzeugnase. Eine ausgeklügelte Plattformarchitektur bot mehr Platz für die Insassen und ihr Gepäck. Der Variant war mit seinem riesigen Kofferraumvolumen von bis zu 1.731 Litern das Maß aller Dinge auf dem Markt. 

Volkswagen hat den Passat B6 mit einer Reihe innovativer Technologien ausgestattet, darunter die adaptive Fahrwerksregelung (ACC) und der Parkassistent. ACC passt die Dämpfung und Federung des Fahrzeugs an die Fahrbedingungen an, während der Park Assist das Einparken erleichtert, indem er das Fahrzeug automatisch lenken und bremsen lässt. Auch Touchscreen-Infotainmentsysteme und der Allradantrieb 4MOTION-Haldex waren bei Volkswagen zu sehen.

Mit dem R36 – mit seinem 220 kW (300 PS) starken Sechszylindermotor – sorgte der schnellste und sportlichste Passat aller Zeiten im Jahr 2006 für Aufsehen. Etwas schwächer, aber vor allem bei Leasingfahrern sehr beliebt, war die Dieselversion des Passat B6 mit der neuen BlueMotion-Technologie. BlueMotion ist eine Kombination von Technologien, die den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen erheblich reduzieren. Dank dieser Technologie war der Passat B6 BlueMotion das sparsamste Modell der Passat-Reihe. Die globale Produktion des Passat B6 machte das Auto für Verbraucher in aller Welt verfügbar und verhalf der Marke Volkswagen zu weiterem Wachstum in mehreren Märkten. Neben Emden, dem Hauptproduktionsstandort für den Passat B6, lief der beliebte Mittelklassewagen auch in der Slowakei, China, Russland und Südafrika vom Band. Übrigens, nicht überall heißt der Passat Passat. In China zum Beispiel trägt sie den Namen Magotan.