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Elektroautos aus China zu billig? Europäische Kommission leitet Untersuchung ein

September 13, 2023

Elektroauto-Marken

NIO, XPENG, BYD, Aiways, Hongqi, JAC, MG, Ora und Seres – sie alle sind Beispiele für Elektroauto-Marken, die stark in den europäischen Markt investieren. Die Europäische Kommission hält dies für besorgniserregend. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beißt sich während einer Rede zur Lage der Union 2023″ fest.

Ihre Rede lautet:

Verehrte Mitglieder,

Von der Windkraft bis zum Stahl, von Batterien bis zu Elektrofahrzeugen – unser Ziel ist glasklar: Die Zukunft unserer sauberen Industrie muss „made in Europe“ sein.

Dies zeigt, dass wir mit dem Europäischen Green Deal auf dem richtigen Weg sind, ehrgeizig bleiben, unsere Wachstumsstrategie beibehalten und uns weiterhin für einen fairen und gerechten Übergang einsetzen! Also mit einem gerechten Ergebnis für künftige Generationen – auf einem gesunden Planeten zu leben.

Und einen gerechten Weg für alle Betroffenen – mit menschenwürdiger Arbeit und dem feierlichen Versprechen, niemanden zurückzulassen. Denken Sie nur an die Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe und die Wettbewerbsfähigkeit: ein äußerst aktuelles Thema.

Unsere Industrie- und Technologieunternehmen lieben den Wettbewerb. Sie wissen, dass der globale Wettbewerb gut für das Geschäft ist. Und dafür sorgen, dass gute Arbeitsplätze in Europa nicht nur geschaffen, sondern auch erhalten werden.

Echten Wettbewerb gibt es aber nur, wenn er auch fair ist. Allzu oft werden unsere Unternehmen von ausländischen Märkten ausgeschlossen oder fallen Verdrängungspraktiken zum Opfer.

Sie werden oft von Konkurrenten unterboten, die hohe staatliche Subventionen erhalten. Wir haben nicht vergessen, wie Chinas unfaire Handelspraktiken unserer Solarmodulindustrie geschadet haben.

Viele junge Unternehmen wurden durch stark subventionierte chinesische Konkurrenten aus dem Markt gedrängt. Pionierunternehmen gingen in Konkurs. Vielversprechende Talente zogen weg, um ihr Glück anderswo zu versuchen. Deshalb ist eine faire Weltwirtschaft so wichtig, denn sie hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben und die Lebensgrundlagen der Menschen. Ganze Branchen und Gemeinschaften hängen davon ab.

Wir müssen uns also über die Risiken im Klaren sein, denen wir ausgesetzt sind. Nehmen Sie zum Beispiel Elektrofahrzeuge. Dieser Sektor ist für eine saubere Wirtschaft von entscheidender Bedeutung und hat in Europa ein enormes Potenzial.

Doch die Weltmärkte werden inzwischen von billigeren chinesischen Elektroautos überschwemmt. Der Preis für diese Autos wird durch umfangreiche staatliche Subventionen künstlich niedrig gehalten. Das verzerrt unseren Markt.

Und da wir das nicht von innen dulden, dulden wir das auch nicht von außen. Daher kann ich heute ankündigen, dass die Kommission eine Antisubventionsuntersuchung zu Elektroautos aus China einleiten wird. Europa ist offen für den Wettbewerb. Aber nicht für einen „Wettlauf nach unten“.

Ursula von der Leyen

Prägnante Rede

Das nennt man eine temperamentvolle Rede. Wann die Antisubventionsuntersuchung abgeschlossen werden soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar. Von der Leyen betonte jedoch, dass die Untersuchung in freundschaftlicher Weise durchgeführt werden wird. Europa verlangt von den chinesischen Autoherstellern, dass sie offenlegen, wie sie die Autos so billig bekommen. Denn wenn Autos auf den Markt kommen, die vorher subventioniert wurden, ist das nach Ansicht der EU unfair gegenüber den europäischen Marken. Mit anderen Worten: Sie sind sehr besorgt, weil China im Bereich der BEVs extrem schnell Marktanteile hinzugewinnt.