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Autotest – Toyota Prius Plug-in Hybrid (2024), auch in der Praxis sparsam?

Februar 26, 2024

Toyota Prius, seit 1997

Seit der Einführung des Prius im Jahr 1997 hat Toyota weltweit mehr als 23 Millionen elektrifizierte Autos verkauft. Mehr als 5 Millionen davon sind Prius und Prius Plug-in Hybrid. Der Prius ist also ein wichtiges Auto für Toyota. Aber bei der Entwicklung der fünften Generation könnte es noch etwas spannender werden. Ob das gelungen ist? Urteilen Sie selbst, wenn Sie das Auto sehen. Feine Linien, wenig Schnickschnack, dies ist zu Recht ein beeindruckendes Auto zu sehen.

Wer schön sein will, muss…

Durch die Verringerung der Gesamthöhe um 50 mm, die Verlagerung des höchsten Punktes des Daches nach hinten und die Verwendung von Rädern mit einem größeren Durchmesser von bis zu 19 Zoll wurde eine schlanke und stromlinienförmige Silhouette geschaffen. Unnötige Formen und Linien wurden weggelassen, was zu einem einfachen und „sauberen“ Design führt, das vom natürlichen Luftstrom inspiriert ist. Die Linienführung des Autos hat auch Nachteile, denn wer etwas kleiner ist, sitzt automatisch näher am Lenkrad. Dadurch ist die Rundumsicht – bedingt durch die stark abfallende Windschutzscheibe und die A-Säule – stark beeinträchtigt. Dies gilt insbesondere für Personen, die kleiner als 1,60 Meter sind. Die Rundumsicht könnte ohnehin besser sein, denn die C-Säulen sind ebenfalls recht wuchtig und die Heckscheibe ist recht schmal. Zum Glück können Sie sich auf große Seitenspiegel und ein gutes Kamerasystem verlassen.

Toyota Prius Plug-in-Hybrid

Nur als Prius Plug-in-Hybrid

Der neue Prius wird in Europa nur als Plug-in-Hybrid ausgeliefert. Das neue Hybridsystem besteht aus einem 2,0-Liter-Benzinmotor mit 112 kW (152 PS) und einem neu entwickelten, 120 kW (160 PS) starken Elektromotor. Zusammen ergibt das eine Leistung von 164 kW (223 PS) und ein Systemdrehmoment von 208 Nm. Damit garantiert der neue Prius im Vergleich zum Vorgängermodell mit „nur“ 122 PS (90 kW) eine deutlich stärkere und wachere Beschleunigung. Im EV-Modus genießen Sie auch eine temperamentvolle Beschleunigung.

Toyota Prius Plug-in Hybrid (2024), ist er wirklich so sparsam? – REVIEW – AutoRAI TV

11 g/km, so die Theorie

Die 0-100-Zeit des neuen Prius Plug-in-Hybrid beträgt 6,8 Sekunden, und das Auto erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 177 km/h. Besonders beeindruckend sind die Zwischenbeschleunigungen. Der neue Prius fühlt sich an wie ein wirklich schnelles Auto, das aber auch absurd sparsam ist. In der sparsamsten Version beträgt der Kraftstoffverbrauch nur 0,5 l/100 km und die kombinierten CO2-Emissionen liegen bei sehr niedrigen 11 g/km nach dem WLTP-Teststandard. In der Praxis muss man vor allem viel elektrisch fahren, um diesen Verbrauchswert zu erreichen. Aber selbst bei „leerem“ Akku kommt man mit zwei Fingern in der Nase auf einen Durchschnittsverbrauch von über 1:20. Ein zusätzlicher Vorteil der superdichten Konstruktion und des damit verbundenen geringen Luftwiderstands.

Toyota Prius Plug-in-Hybrid

Predictive Efficient Drive System

Der Kraftstoffverbrauch kann dank des neuen Predictive Efficient Drive Systems weiter verbessert werden. Das System lernt die regelmäßigen Strecken und den Fahrstil des Fahrers und optimiert automatisch den Einsatz des rein elektrischen Betriebs, um den Kraftstoffverbrauch zu minimieren. Das Navigationssystem identifiziert Orte, an denen die Geschwindigkeit stark abnimmt. An diesen Stellen wird das regenerative Bremsen automatisch verstärkt, um die Energierückgewinnung zu maximieren. 

Wenn auf der Strecke eine Steigung oder eine Autobahn liegt, auf der zusätzliche Leistung benötigt wird, wählt das System proaktiv den Hybridmodus, um die Batterie vorzuladen. Dadurch wird die Kraftstoffeffizienz weiter verbessert. Das System wird immer effektiver, da die Menge der verfügbaren Daten mit der Anzahl der gefahrenen Kilometer zunimmt und so die elektrische Energie immer effizienter genutzt werden kann.

Toyota Prius Plug-in-Hybrid

50% größere EV-Reichweite

Der neue Prius bietet eine rein elektrische Reichweite von bis zu 86 Kilometern (WLTP), was mehr als 50 % mehr ist als beim aktuellen Modell. In der Praxis müssen Sie mit etwa 65 Kilometern rechnen. Dieser große Schritt nach vorn ist unter anderem auf die neu entwickelte Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 13,6 kWh und Batteriezellen mit höherer Energiedichte zurückzuführen. Dadurch konnte die Batterie so kompakt gehalten werden, dass sie unter den Rücksitz passt, was zu einem niedrigeren Schwerpunkt führt.

Aufladen der Batterie

Die Batterie kann mit 2,3 oder 3,3 kW aufgeladen werden, was eine Ladezeit von 7 bzw. 5 Stunden hintereinander ermöglicht. Der Einsatz der neuen Batterie ermöglicht auch die Einführung des Regenerations-Boosts, der für eine stärkere Verzögerung und mehr Energierückgewinnung sorgt. Der Fahrer kann einen von drei verschiedenen Regenerationsmodi wählen – sanft, mittel und stark – und so bis zu 80 % der Verzögerung erreichen, ohne das Bremspedal betätigen zu müssen. 

Optional mit „Sonnenkollektoren

Im Streben nach maximaler Effizienz kann saubere Energie optional auch über Solarzellen auf dem Dach erzeugt werden (Solar Roof). Damit können täglich bis zu 8 Kilometer elektrische Reichweite erzielt werden, oder die Batterie kann sogar vollständig aufgeladen werden, wenn das Auto mehrere Tage lang geparkt ist. Dieser Testwagen hat diese Option nicht.

GA-C-Plattform

Der neue Prius basiert auf der GA-C-Plattform der zweiten Generation der Toyota New Global Architecture (TNGA). Die neueste Generation bietet dank ihres geringeren Gewichts und ihrer höheren Steifigkeit spürbare Vorteile in Bezug auf Reaktionsfähigkeit, Handling und Fahrqualität. Durch die Unterbringung des Batteriepakets unter dem Rücksitz und die Anordnung des Kraftstofftanks tiefer und weiter vorne als bei der Vorgängergeneration hat das Fahrzeug einen niedrigeren Schwerpunkt. Was fällt Ihnen dabei in der Praxis auf? Dieser Prius lenkt sich wie ein Sportwagen. Das mag etwas übertrieben klingen, aber es ist die absolute Wahrheit. Der neue Prius ist ein Auto, das auch den Steuermann oder die Steuerfrau glücklich macht. Er liegt gut auf der Straße, auch bei Nässe. In diesem Punkt sammelt der Prius viele Punkte.

Toyota Prius Plug-in-Hybrid

Toyota Prius Nachteile

Hat die neue Generation des Toyota Prius also auch Nachteile? Ganz genau. Beginnen wir mit der Sitzposition. Der ist unglaublich gut. Man kann tief sitzen und die Lenksäule ist gut einstellbar, nur das digitale Kombiinstrument ist etwas unglücklich platziert. Dasselbe gilt für das i-Cockpit von Peugeot. Die Oberkante des Lenkrads befindet sich direkt vor dem Bildschirm, wenn Sie die ideale Sitzposition wählen. Die Lösung? Akzeptieren Sie, dass Sie nur die Hälfte des Bildschirms sehen können, oder senken Sie Ihr Lenkrad. Zumindest müssen Sie ein Zugeständnis machen. Ein weiterer interessanter Punkt: Aufgrund der abfallenden Dachlinie ist die Kopffreiheit im Fond recht eingeschränkt. Die Beinfreiheit hingegen ist in Ordnung.

Zahlreiche Fahrassistenzsysteme

Außerdem ist der neue Prius mit zahlreichen Fahrassistenzsystemen ausgestattet. Denken Sie an die Überwachung des toten Winkels, einen adaptiven oder regulären Tempomat, ein System zur Kollisionsvermeidung, einen Querverkehrswarner vorne und hinten, einen Fahrspurassistenten und eine Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarnung. Bei uns wird der Spurassistent vor der Abfahrt ausgeschaltet, da dieses System eine unnatürliche Schwere im Lenkrad erzeugt. Besonders unangenehm ist dies auf N-Straßen.

Toyota Prius Plug-in-Hybrid

Geschwindigkeitsalarm

Jedes neue Auto hat auch eine obligatorische Geschwindigkeitswarnung. Wer mit 62 km/h auf einer Straße mit 60 km/h fährt, erhält dort sofort optische und akustische Signale. Das ist natürlich nicht sehr schön. Zum Glück kann Toyota diese Funktion abschalten, aber nur, wenn das Auto steht. Während der Fahrt ist es nicht möglich, RSA – wie das System genannt wird – zu deaktivieren. Toyota würde auch besser daran tun, allen Sicherheitssystemen einen einfacheren Namen zu geben. Denn lesen Sie einfach mit: BSM, PCS, RCTA, RCD, PKSB, RSA, DRCC, LCA, FCTA, TPWS und PBD. Toyota, halten Sie es einfach. Kein Käufer versteht das. Verwenden Sie einfach Begriffe wie „Toter-Winkel-Überwachung“, Geschwindigkeitszeichenerkennung (RSA) usw. Aber kein Abrakadabra. 

Ich bin nicht einverstanden

Ein weiterer Hinweis: Beim Starten des Infotainmentsystems müssen Sie ständig die „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ akzeptieren. Sie können nur „zustimmen“, wenn das Fahrzeug auf „P“ steht. Während der Fahrt können Sie nur „Ich stimme nicht zu“ eintragen. Vor der Abreise führen Sie also die erforderlichen Maßnahmen durch. Tun Sie das besonders, denn mit ausgeschaltetem RSA und Spurhalteassistent werden Sie die Qualitäten des Prius noch besser genießen können. In der Tat ist es das Fahren, bei dem dieser Prius brilliert. Und Wirtschaft. Das ist eine köstliche Kombination. Denn sportliches Fahren, ohne zu viel Kraftstoff zu verbrauchen, ist in der heutigen Zeit schön.

Was kostet ein Toyota Prius?

Wir sollten noch einen weiteren Teil behandeln: den Preis des Toyota Prius. Denn was sollte der attraktivste Plug-in-Hybrid von heute kosten? Mindestens 44.695 € lautet die Antwort. Für diesen Betrag erhalten Sie die Dynamic-Ausstattung. Für den von uns gefahrenen Executive – mit durchgehendem LED-Band am Heck – zahlen Sie mindestens 47.195 Euro. Die Solar-Edition – mit Sonnenkollektoren auf dem Dach – erfordert eine Investition von 53.595 Euro. Zugegeben, für diese Beträge kann man auch ein reines Elektroauto kaufen. Aber vielleicht sind Sie noch nicht bereit für ein BEV. Dann ist ein Plug-in-Hybrid eine gute Zwischenlösung.











Toyota Prius Plug-in-Hybrid

















Toyota Prius Plug-in-Hybrid 2024
































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