10 neue Regeln für die Formel-1-Saison 2023
1. Angepasste Fahrhöhe und Diffusoren
Die Bodenkanten der Formel-1-Autos wurden um 15 mm angehoben, die Halshöhe des Diffusors vergrößert, die Steifigkeit der Diffusorkante erhöht und ein zusätzlicher Sensor eingebaut, um das Porpoising (übersetzt: das Auf- und Abspringen) – die Auf- und Abbewegung eines Formel-1-Autos auf der Geraden – besser zu erfassen. Theoretisch sollten diese Anpassungen die Schweinswale reduzieren.
2. Strengere Anforderungen für Überrollbügel
Nach dem schrecklichen Unfall von Zhou Guanyu beim Start zum Großen Preis von Großbritannien 2022, bei dem sein Alfa Romeo kopfüber über die Strecke schleuderte, hat die FIA die Regeln für den Überrollbügel verschärft. Das Technische Reglement 2023 schreibt nun vor, dass der Überrollbügel oben abgerundet sein muss, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass er sich bei einem Unfall in den Boden eingräbt. Dadurch sollen „Bisse“ in den Boden vermieden werden.
3. Eine Reduzierung des Fahrzeuggewichts für die Formel 1 2023
Das Gewicht von F1-Fahrzeugen ist immer ein interessantes Gesprächsthema. Im Jahr 2022 liegt der Grenzwert bei 798 Kilogramm (ohne Treibstoff). Für 2023 ist eine Reduzierung um 2 Kilogramm – auf 796 kg – vorgesehen. Die Konstrukteure könnten daher versuchen, das Gewicht der neuen Boliden noch weiter zu reduzieren.
4. Überarbeitete Seitenspiegel für bessere Sicht des Fahrers
Um die Sicht des Fahrers zu verbessern, wird die Breite der Seitenspiegel vergrößert. Die Breite der reflektierenden Fläche erhöht sich um 50 mm von 150 mm auf 200 mm.
5. Verdoppelung der Anzahl der Sprint-Veranstaltungen
Eine spannende Entwicklung für 2023 ist die Verdoppelung der Anzahl der Sprintveranstaltungen von drei auf sechs. Aserbaidschan (Baku), Österreich (Red Bull Ring), Belgien (Spa-Francorchamps), Katar (Lusail), die Vereinigten Staaten (Circuit of the Americas) und Sao Paulo (Interlagos) sind die ausgewählten Austragungsorte.
6. Verkürzung der Arbeitszeiten im Fahrerlager
Die Arbeitszeiten der F1-Teammitglieder an den Rennwochenenden werden in den kommenden Saisons reduziert.
7. Qualifikationsformat und DRS-Tests
Ein ‚Revised Qualifying Format‘ (RQF) wird bei bis zu zwei Veranstaltungen im Jahr 2023 stattfinden, „um zu evaluieren, ob die Überarbeitungen für nachfolgende Meisterschaften geeignet sind“, heißt es in den aktualisierten Regeln. Damit werden die Reifenmischungen für jede Phase des üblichen dreiteiligen Qualifyings der Formel 1 vorgeschrieben: harte Reifen nur in Q1, mittlere Reifen nur in Q2 und weiche Reifen nur in Q3. Intermediates und Wets sind erlaubt, wenn die RQF-Sessions als nass deklariert werden.
Bei RQF-Veranstaltungen darf jeder Fahrer nicht mehr als 11 Sätze Trockenreifen, vier Sätze Intermediate-Reifen und drei Sätze Regenreifen verwenden. Dies entspricht der normalen Wochenendzulassung von 13 Sätzen Trockenreifen, vier Sätzen Intermediate-Reifen und drei Sätzen Regenreifen.
Ein Wort zum DRS (Drag Reduction System): Seine Aktivierung nach dem Start, dem Neustart des Rennens oder dem Neustart durch das Safety Car wird ebenfalls überdacht, wobei das F1-Komitee die Möglichkeit prüft, es beim Start eines Rennens oder eines Sprints oder eines Neustarts durch das Safety Car um eine Runde vorzuziehen. „Dies wird während jeder Sprint-Session im Jahr 2023 getestet, mit dem Ziel, es für alle Rennen im Jahr 2024 einzuführen“, so die FIA.
8. Optimierungen rund um den Getriebewechsel
Während früher Änderungen an den homologierten Getrieben der Teams nur erlaubt waren, „um Zuverlässigkeitsprobleme zu lösen“ oder „um Kosten zu sparen, und zwar zu Beginn jeder Saison“, sind jetzt Änderungen erlaubt, „wenn Materialien, Verfahren oder eigene Teile nicht mehr verfügbar sind“.
In allen Fällen muss jedoch eine klare Dokumentation zur Begründung der Änderung vorgelegt werden, die vorherige Genehmigung der FIA muss eingeholt werden und die Änderung darf keinen Leistungsvorteil bringen. Eine Zusammenfassung der Änderung wird dann von der FIA an alle Teams weitergeleitet.
9. Weniger Verwirrung bei Sanktionen
„Klassifizierte Fahrer, die mehr als 15 kumulative Startplatzstrafen erhalten haben oder die für einen Start am Ende der Startaufstellung bestraft wurden, starten hinter jedem anderen klassifizierten Fahrer. Ihre relative Position wird entsprechend ihrer qualifizierenden Einstufung bestimmt.“
10. Mehr Flexibilität bei der Kraftstoffkühlung
Eine kleine Änderung auf dem Papier könnte sich 2023 auf die Zuverlässigkeit auswirken, vor allem bei heißeren Rennen, wenn die Teams zusätzliche Freiheiten bei der Kraftstoffkühlung erhalten. Bis 2023 darf der Kraftstoff in einem Auto zu keinem Zeitpunkt kälter als 10 Grad Celsius unter der Umgebungstemperatur sein, wenn das Auto nach dem Verlassen des vom Teilnehmer zugewiesenen Garagenbereichs in Betrieb ist.
Mehr neue Formel-1-Regeln im Jahr 2024?
Neben diesen 10 Änderungen für die Formel 1 2023 gibt es auch zahlreiche Initiativen, die für die Formel 1 im Jahr 2024 und darüber hinaus geplant sind – oder zumindest in Erwägung gezogen werden. Eine „signifikante Überarbeitung“ der Sicherheitstests mit Überrollbügeln ist für 2024 geplant, wiederum nach Zhous schwerem Unfall. Ziel ist es, dass künftige Formel-1-Autos größeren Belastungen standhalten können und damit sicherer werden. Außerdem wird es mehr Klarheit über die Netzstrafen geben. Aber für die Formel 1 2023 sind dies die neuesten Regeln.
Informationen zu den Ticketpreisen für die Formel 1 in Zandvoort 2023 finden Sie hier.