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Rückblick – Ford Ranger Wildtrak (2024)

April 25, 2024

Große amerikanische Pick-ups sind in den Niederlanden recht beliebt. Beim Ram 1500 und Ford F-150 könnte man fast meinen, dass sie hier offiziell ausgeliefert werden. Sie bieten eine attraktive Kombination aus einem robusten Arbeitsfahrzeug und einem komfortablen Personenwagen und das in Verbindung mit einem robusten Aussehen und oft einem guten Sound. Aber ja, sie sind immer noch nicht wirklich wirtschaftlich und die Abmessungen sind nicht für jede Umgebung geeignet. Zum Glück gibt es den Ford Ranger.

Der Ford Ranger auf einen Blick

Zunächst ein kurzer Überblick über die Ford Ranger Modellreihe. Von 1983 bis 2012 hatte Ford einen Ranger für den US-Markt, ein kompaktes Pick-up-Modell unterhalb des F-150. Parallel dazu gab es ab 1998 auch einen Ford Ranger für die anderen Weltmärkte, einschließlich Europa. Im Jahr 2011 kam die dritte Modellgeneration auf den Markt, die von Ford Australia entwickelt wurde.










Ford Ranger neu oder erneuert?

Der neue Ford Ranger kam 2022 weltweit auf den Markt und letztes Jahr war auch Europa an der Reihe. Obwohl Ford von einer neuen Modellgeneration spricht, handelt es sich streng genommen immer noch um eine Fortsetzung des australischen Modells von 2011. Dennoch ist es keineswegs ein veraltetes Modell, und es als Facelift zu bezeichnen, würde zu weit führen.

Die verschiedenen globalen Abteilungen von Ford haben bei der Entwicklung des neuen Ranger intensiv zusammengearbeitet. Sie haben keine halben Sachen gemacht. Die Karosseriestruktur, Türen und Fenster entsprechen noch weitgehend dem Vorgängermodell, alles andere ist komplett neu. Außerdem sind die meisten Teile zwischen dem neuen und dem alten Modell nicht einmal austauschbar. Daher die Rede von einer neuen Modellgeneration. Mit seiner eckigeren Front sieht er auch amerikanischer aus als zuvor. Macht das den Ranger zu einer idealen Alternative zu einem der F-150s?










Ford Ranger in vier Versionen

In den Niederlanden ist der Ford Ranger in vier Versionen erhältlich: XL, XLT, Wildtrak und Raptor. Teilweise aufgrund der Gesetzgebung für graue Nummernschilder haben der XL, XLT und Wildtrack immer die Super Cab, mit zwei Sitzen und etwas Platz hinter den Sitzen. Der Raptor hat immer eine Doppelkabine, aber der Rücksitz wurde durch eine zusätzliche (geschlossene) Ladefläche ersetzt, um ihn für graue Nummernschilder geeignet zu machen. Eine reguläre Doppelkabine mit Rücksitzen wird in den Niederlanden also nicht über offizielle Kanäle ausgeliefert.

Der Raptor XL ist eine relativ schlichte Version mit 16-Zoll-Stahlrädern und unlackierten Stoßfängern. Ein solcher Pick-up kann das aber sehr wohl haben. Zur Serienausstattung gehören Halogenbeleuchtung mit automatischem Fernlicht, manuell verstellbare Sitze, Stoffpolsterung, ein 10-Zoll-Infotainment-Bildschirm, ein adaptiver Tempomat, eine Rückfahrkamera und die Grundlagen anderer Assistenz- und Sicherheitssysteme. Der XLT ist etwas luxuriöser gekleidet und verfügt über 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Stoßstangen in Wagenfarbe, Trittbretter, Nebelscheinwerfer, Scheibenheizung, Klimaanlage (also nicht serienmäßig) und auch die Heckklappe ist Teil des Zentralverriegelungssystems.










Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen des Ford Ranger Wildtrak gehören 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Beleuchtung, Privacy Glass, Schienen im Laderaum und an den Dachkanten, Keyless Entry & Start, Lenkradheizung, elektrisch verstellbarer Fahrersitz mit Heizung, Mikrofaserpolsterung, ein 12-Zoll-Infotainment-Bildschirm mit Navigation, Zweizonen-Klimaautomatik und Fahrmodi. Diese Fahrmodi sind vor allem auf verschiedene Offroad-Oberflächen ausgerichtet.

Der Ranger Raptor ist eine ernst zu nehmende Sportversion für den Einsatz im Gelände. Letztes Jahr konnten wir uns bereits mit dem Ford Ranger Raptor verwöhnen, jetzt machen wir uns mit dem Wildtrak auf den Weg, der für die Niederlande noch ein bisschen interessanter ist.










Motoren Ford Ranger

In den Niederlanden ist der Ford Ranger immer mit einem 125 kW (170 PS) und 405 Nm starken 2,0-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor ausgestattet. Eine 154 kW (210 PS)-Version und ein 214 kW (292 PS) starker 3,0-Liter-V6-Benzinmotor sind dem Raptor vorbehalten. Während der Raptor über eine 10-Gang-Automatik verfügt, sind die normalen Ranger-Modelle immer mit einer 16-Gang-Automatik ausgestattet. Der Allradantrieb ist ebenfalls serienmäßig, obwohl Sie jederzeit auf Hinterradantrieb umschalten können, um Kraftstoff zu sparen.










Fahren Sie den Ford Ranger Wildtrak

Wir setzen uns hinter das Lenkrad und machen uns auf den Weg. Der Motor macht sich beim Beschleunigen deutlich bemerkbar. Das ist keine schlechte Sache, denn der kraftvolle Dieselsound ist keine Strafe, sondern gehört zu einem solchen Auto einfach dazu. Bei konstanter Geschwindigkeit hält sich der Motor sehr gut. Bei 100 km/h auf der Autobahn dreht der Motor auch nur etwa 1.500 U/min. Bei ’normaler‘ Beschleunigung kommen Sie auch selten über 2.500 U/min. Auch sonst ist es an Bord ruhig, nur bei höheren Geschwindigkeiten gibt es etwas Reifen- und vor allem Windgeräusche.

Die sehr hohe Sitzposition bietet Ihnen einen perfekten Überblick über die Straße. Der Ford Ranger mag kleiner sein, aber Sie sitzen immer noch fast so hoch wie im großen Bruder F-150. Während die serienmäßige Rückfahrkamera in der Tat ein Muss ist, ist die quadratische Karosserie ansonsten gut durchdacht. Lediglich der tote Winkel durch die C-Säule ist recht groß, daher sollten Sie beim Rechtsabbiegen besonders vorsichtig sein. Was den Rest betrifft, so werden Sie sich schnell daran gewöhnen, auch wenn Sie nicht oft Autos dieser Größe fahren, und der Ranger ist gut platziert.










Der Fahrkomfort ist sehr gut. Tatsächlich haben Sie überhaupt nicht das Gefühl, in einem Firmenwagen unterwegs zu sein. Unbelastet sind kurze Unebenheiten also relativ spürbar, aber nicht unangenehm. Ansonsten fährt sich der Ford Ranger wie ein normaler Personenwagen, Sie sitzen nur viel höher.

Von den verschiedenen Fahrassistenten an Bord ist uns nichts Positives aufgefallen. Sie sind im Hintergrund wachsam, mischen sich aber nicht unnötig ein. Leider sehen wir das manchmal anders. Nur der Fahrspurassistent wurde gelegentlich aktiv, griff dann aber sehr subtil und reibungslos ein. Am Ende der Woche haben wir ihn nicht einmal ausgeschaltet, während das bei anderen Autos wegen des lästigen Ziehens am Lenkrad leicht möglich ist.










Praktischer Verbrauch Ford Ranger Wildtrak

Der offizielle WLTP-Verbrauch des von uns gefahrenen Ford Ranger Wildtrak beträgt 8,7 l/100 km (1 zu 11,5). Wir erreichten mühelos einen praktischen Durchschnittsverbrauch von 8,1 l/100 km (1 zu 12,3). Wir sind natürlich ohne Ladung gefahren und außerdem hauptsächlich auf Autobahnen und Bundesstraßen. Ein weiterer Punkt, der zeigt, dass der Ranger wirklich als Firmenwagen gedacht ist: Wenn der Motor im Leerlauf läuft, wird der Verbrauch in Litern pro Stunde angezeigt. Praktisch, wenn Sie den Ranger als externe Stromquelle verwenden.

Ford Ranger Preise

Der Ford Ranger kann derzeit ab 32.710 für die Basisversion XL bestellt werden. Der XLT wird mindestens 35.410 Euro kosten. Der getestete Ranger Wildtrak liegt mit 42.710 Euro eine Stufe darüber, aber der Ranger Raptor ist mit 53.900 Euro die mit Abstand teuerste Version. Die Optionsliste ist begrenzt, so dass diese Preise nicht allzu sehr steigen werden. Die teuerste Option ist das Technology Pack Advanced Trailer für 1.030 €.










Fazit

OK, nur wenige Menschen werden den neuen Ford Ranger tatsächlich als kompakte Alternative zum F-150 sehen. Aber es gibt noch viele andere Gründe, sich für Ranger zu entscheiden. Der Ranger bietet einerseits die Fähigkeiten eines Nutzfahrzeugs und andererseits den Fahrkomfort und die Ausstattung eines PKWs. Die gewohnt guten Fahreigenschaften eines Ford sind auch im Ranger vorhanden. Darüber hinaus hat es gegenüber dem Vorgängermodell einen weiteren Schritt nach vorne gemacht.










Bpm im Jahr 2025: schneller Diesel jetzt oder auf den PHEV warten?

Was die Preise erheblich in die Höhe treibt, ist das bevorstehende Auslaufen der bpm-Ausnahme für Nutzfahrzeuge im Jahr 2025. Vor allem bei Modellen mit relativ hohen Emissionen, wie dem Ranger, kann sich das ganz schön summieren. Was sollten Sie also jetzt tun? Kaufen Sie noch schnell einen Ford Ranger mit Dieselmotor, solange es noch kein bpm gibt, oder warten Sie auf den Plug-in-Hybrid Ranger PHEV, der sehr niedrige Emissionen und damit einen niedrigen bpm-Wert hat? Auf der anderen Seite wird der PHEV selbst wieder teurer sein, da die Elektrotechnik immer noch teuer ist. Knifflig, knifflig. Oder auch nicht.

Die beste Wahl variiert von Kunde zu Kunde, aber im Allgemeinen empfiehlt Ford die erste Option: Bestellen Sie schnell einen anderen Ranger Diesel. Immerhin sparen Sie dadurch eine große Menge an bpm. Auch Null-Emissionszonen in Städten werden in den kommenden Jahren aufgrund der Übergangsregelung für neu zugelassene Nutzfahrzeuge kein Problem darstellen.

Wie die Produktpalette des Ford Ranger ab 2025 aussehen wird, ist noch nicht ganz klar. In jedem Fall sollten Sie wissen, dass der Ranger PHEV immer eine Doppelkabine bekommen wird und dass er in Bezug auf die Leistung (einschließlich Nutzlast und Anhängelast) den aktuellen Dieselmodellen nicht nachsteht. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie an die Steckdose müssen und im Gegenzug einen sehr niedrigen Kraftstoffverbrauch haben. Das macht den Ranger vielleicht noch interessanter als je zuvor.