Fahrtest – Opel Rocks-e (2022) – Verrückt oder genial?
A-Segment-Pkw
Das A-Segment ist unter Druck. Modelle wie Peugeot 108, Citroen C1, Renault Twingo, Volkswagen Up, Skoda Citigo und viele andere Kleinwagen verschwinden langsam von der Bildfläche. Sie müssen immer strengere Emissions- und Sicherheitsstandards einhalten. Das macht Kleinwagen teuer, für den Verbraucher und für den Hersteller.
Mit echten A-Segment-Autos ist u.a. wegen der vorgeschriebenen und teuren Sicherheitsausstattung kein Geld mehr zu verdienen. Die Automobilhersteller werfen daher in diesem Segment das Handtuch. Das ist schade, denn die Nachfrage nach dieser Art von „Einkaufsauto“ ist groß. Vor allem in unserem Land. Opel hat einen cleveren Weg gefunden, ein erschwingliches kompaktes Vierrad auf den Markt zu bringen. Der neue Rocks-E kann ab 8.499 Euro gefahren werden. Wie können sie den Preis so niedrig halten? Ganz einfach: Es ist kein Auto.
Das ist kein Auto!
Nein, der Rocks-e ist offiziell ein Moped. Der vollelektrische Zweisitzer kann ab 16 Jahren ohne B-Führerschein gefahren werden. Clever von den Deutschen, denn Markentreue entsteht schon in jungen Jahren. Für viele zukünftige Autofahrer wird ihr erstes Auto also ein Opel sein. Auch wenn es sich nicht offiziell um ein Auto handelt…
Er kommt mir sehr bekannt vor?
Reden wir gleich über den Elefanten im Raum: Der Opel Rocks-e ist in Wirklichkeit ein umgebauter Citroën Ami. Er teilt nicht nur die Technik, sondern auch den gesamten Wagen. Dennoch gibt es ein paar Änderungen, die dem Rocks-e ein eigenes Aussehen verleihen. So ist das neue Gesicht der Opel Vizor-Familie, das aus dem neuen Astra, Mokka, Crossland und Grandland bekannt ist, in einer einfacheren Form zu sehen. Auch das Farbschema unterscheidet sich von dem des Ami. Der Rocks-e hat leuchtend gelbe Akzente und ein zweifarbiges Farbschema.
Einfache, aber fröhliche Einrichtung
Die Farbgestaltung findet sich auch im Innenraum wieder. Es gibt Ablagenetze und Haken für Einkaufstaschen in denselben Farben sowie verschiedene graue oder gelbe Fächer und Einsätze rund um die Instrumententafel und die Mittelkonsole. Sogar die Fußmatten haben gelbe Akzente.
Klein aber fein
Der Rocks-e ist nur 2,41 Meter kurz, 1,39 Meter breit und wiegt nur 471 Kilogramm. Ein 8-PS-Elektromotor treibt die Vorderräder an und sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Natürlich ist dies auch die Höchstgeschwindigkeit für Mopeds innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften. Ein 5,5-kWh-Batteriepaket ermöglicht eine Reichweite von 75 Kilometern.
Aufladen des Opel Rocks-e
Der Zweisitzer kann in etwa vier Stunden vollständig aufgeladen werden. Sie brauchen keine teure Ladestation, denn Sie können es einfach an eine normale Steckdose anschließen. Sie können es auch mit einem Adapter an eine Ladestation anschließen. Das „Ladekabel“ ist immer dabei, am Auto befestigt und in einem Fach in der B-Säule untergebracht.
Wie fährt sich das?
Wir können es kurz machen: Spaß! Der Spaß beginnt schon vor dem Einsteigen. Die beiden großen Türen sind identisch. Die Tür auf der Fahrerseite öffnet daher in entgegengesetzter Richtung, während sie auf der Beifahrerseite konventionell geöffnet wird. Eine kluge Art, Geld zu sparen, denn sie spart Produktionskosten. Natürlich ist das Ein- und Aussteigen anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber wir empfinden es nicht als unangenehm. Im Gegenteil, es macht das Auto noch lustiger und eigenwilliger. Auch die vorderen und hinteren Stoßstangen sind identisch. Die kleinen Fenster in den Türen sind eine weitere Anspielung auf einen Citroën-Klassiker. Sie lassen sich hochklappen, genau wie bei einem Citroën 2CV.
Viel Platz
Der Rocks-e ist von außen klein, aber innen groß. Serienmäßig erhalten Sie ein großes Panoramadach, das ein Gefühl von Geräumigkeit vermittelt. Die beiden Sitze sind fast an der Rückwand angebracht, so dass auch Personen mit einer Körpergröße von bis zu zwei Metern problemlos hinter das Steuer gelangen können. Der Fahrersitz kann manuell verstellt werden, der Beifahrersitz ist immer fest, direkt über der Hinterachse. Daher ist im Fond kein Gepäckraum mehr vorhanden. Ihre Einkaufstasche oder Ihr Rucksack kann vorne neben den Füßen Ihres Beifahrers abgestellt werden, wo 63 Liter Stauraum zur Verfügung stehen. Wer mehr Platz braucht, sollte sich für den Rocks-e KARGO entscheiden. Das Kleinnutzfahrzeug ist ab 7.399 Euro (ohne MwSt.) erhältlich und eignet sich laut Opel hervorragend für die emissionsfreie Zustellung von Paketen oder Pizzen in der Innenstadt.
Aber fährt er auch?
Entschuldigung, wir sind abgeschweift. Über diese besondere Opel-Kreation gibt es einfach viel zu sagen. Aber es macht trotzdem Spaß, damit zu fahren. Wieso den? Dank des sofort verfügbaren Drehmoments des Elektromotors können Sie mit dem Verkehr Schritt halten. Es ist nicht schnell, aber nennen Sie uns ein Moped, das das ist. Andererseits ist er leise, was die meisten anderen 45-km/h-Autos sicher nicht sind. Mit einem Wendekreis von 7,20 Metern lässt er sich auch in engen Straßen und kleinen Gassen gut manövrieren. Aber Vorsicht: Der Radweg ist für die Rocks-e tabu.
Außergewöhnliches Fahrerlebnis
Dank des serienmäßigen Panoramadachs fühlen Sie sich, als würden Sie in einem gläsernen Fischglas durch die Stadt fahren. So können Sie die Umgebung besser genießen und vermeiden Klaustrophobie. Ein Problem, das viele andere Fahrzeuge dieser Größe auch haben.
Sitzkomfort
Die Sitze sind ein bisschen kurz, sie hätten etwas länger sein können. Schade, denn es gibt viel Beinfreiheit, so dass man das hätte machen können. Andererseits sind sie weich genug und wie lange sitzt man wirklich auf ihnen?
Bringen Sie Ihre eigene Audioausrüstung mit
Vor Ihnen befindet sich ein digitales Kombiinstrument, an dem Sie die Geschwindigkeit und die verbleibende Reichweite ablesen können. Es gibt weder ein Navigations- noch ein Audiosystem. Laut Vauxhall reicht für die Navigation jetzt ein Telefon, das in einen Telefonhalter in der Mittelkonsole gesteckt werden kann. Wenn Sie trotzdem Musik hören möchten, können Sie einen Rocks-e Bluetooth-Lautsprecher von JBL kaufen, der genau in ein Fach im Armaturenbrett passt. Es ist einfach, modern und spart jedem Geld.
Drei Varianten
Drei Varianten des eigenwilligen Opel kommen auf den Markt. Der Rocks-e ist serienmäßig mit LED-Scheinwerfern und -Blinkern sowie einem Panoramadach ausgestattet. Wir würden die Basisversion belassen, weil sie auf Stahlfelgen rollt. Das sieht sehr sparsam aus und schmälert das schöne Design des Rocks-e. Unser Rat: entscheiden Sie sich für das Tekno oder den Klub. Sie sind mit Radkappen im „x-Style“ und schwarzen Streifen an den Türen ausgestattet. Auffällig sind auch die graue Karosserie des Rocks-e Klub und die gelben Skidplates des Rocks-e Tekno.
Für wen ist der Opel Rocks-e gedacht?
Wir können bestätigen, dass sich der Rocks-e in der Stadt rundum wohl fühlt. Er ist glatt, kompakt und emissionsfrei. Genau das, was man sich in der Stadt wünscht. Und nicht ganz unwichtig: Sie sitzen bequem unter einem Dach. Außerdem haben Sie es im Winter warm, denn die Heizung ist Standard. Laut Vauxhall kann sich der Rocks-e aber auch außerhalb der Stadt behaupten. Damit ist es ideal für Schulkinder, die noch keinen Führerschein haben, aber im Winter nicht mit einer Vespa oder einem Speed-Pedelec zur Schule fahren wollen.
Wie viel kostet der Opel Rocks-e?
Der Rocks-e ist im Vergleich zu anderen Modellen sehr günstig. Er ist fast doppelt so günstig wie sein Hauptkonkurrent, der Birò. Sie können ihn ab 13.500 Euro fahren. Ein neuer Canta (Benzin) ist für 15.000 Euro zu haben. Der Opel kostet Sie maximal 9.299 Euro.
Der Rocks-e kann auch ab 89 € pro Monat finanziert werden. Das ist natürlich noch nicht alles, denn Opel verlangt eine Anzahlung von 3.400 Euro. Es wird viele Eltern geben, die diesen Betrag sowie neun Zehner pro Monat gerne auf den Tisch legen, solange ihr Nachwuchs nicht auf einen Roller steigt.
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