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Ducati Panigale V4 R 2023: 16.500 U/min, 240 PS, fast 50.000 Euro

Oktober 17, 2022

Neue Ducati Panigale V4 R

Die neue Ducati Panigale V4 R 2023 ist auf den ersten Blick an den Karbonflügeln und der von der MotoGP inspirierten Lackierung mit den weißen Schildern mit der Nummer „1“ zu erkennen. Zum ersten Mal wird das Motorrad in einer nummerierten Serie hergestellt, wobei die fortschrittliche Nummer und der Modellname auf dem Lenker aus Billet-Aluminium angebracht sind.

Desmosedici Stradale R

Das Herzstück der Panigale V4 R ist der neue 998ccm Desmosedici Stradale R Motor, der im sechsten Gang eine Höchstdrehzahl von 16.500 U/min erreicht (16.000 in den anderen Gängen) und eine maximale Leistung von 218 PS bei 15.500 U/min liefert.

Trotz aller Verbesserungen liefert die neue Desmosedici Stradale R etwas weniger Leistung als die Vorgängerversion, da die Auspuffanlage der strengen Euro-5-Homologationsnorm entspricht. Das volle Potenzial dieses Motors kommt jedoch auf der Rennstrecke durch den Einbau des Rennauspuffs zum Ausdruck, der ihm eine Leistung von 237 PS ermöglicht, 3 PS mehr als sein Vorgänger.

Spezialöl

Während der Entwicklung des Motorblocks der neuen Panigale V4 R wurde von Shell in Zusammenarbeit mit Ducati Corse auch ein spezielles Öl entwickelt. Das neue Performance-Öl garantiert eine 10%ige Reduzierung der mechanischen Reibung und führt zu einer weiteren Steigerung der Maximalleistung um 3,5 PS, die am Begrenzer auf +4,5 PS ansteigt. Mit der Kombination aus Rennauspuff und Spezialöl erreicht die Panigale V4 R eine maximale Leistung von 240,5 PS. Schlucken!

Pleuelstangen aus Titan

Zum ersten Mal werden bei einem Straßenmotorrad ‚pistolengebohrte‘ Pleuelstangen aus Titan verwendet, die in Längsrichtung gebohrt sind (Loch mit 1,6 mm Durchmesser). Diese Lösung, die den Durchfluss von Öl vom Kopf zum kleinen Ende ermöglicht, verbessert die Schmierung und Zuverlässigkeit unter extremen Bedingungen.

Diamantähnlicher Kohlenstoff

Die Kolben der Desmosedici Stradale R sind mit einer Diamond Like Carbon (DLC)-Oberflächenbehandlung versehen, einer Lösung, die im MotoGP und in der Formel 1 eingesetzt wird und die Reibung zwischen Kolben und Laufbuchse reduziert. Die Kolben haben außerdem eine neue Geometrie, die sie um 5 Gramm leichter macht (das entspricht 2 % ihres Gewichts), wodurch die Trägheitskräfte verringert und die Zuverlässigkeit erhöht wird.

Die anderen Änderungen betreffen ein aggressiveres Einlassnockenprofil, das sich in dieser Version durch einen größeren Hub (1 mm) auszeichnet und mit neuen Hörnern mit variabler Länge gekoppelt ist, die in der kurzen Konfiguration 5 mm kürzer sind. Diese Modifikation verbessert die Atmung bei hohen Drehzahlen und erhöht so die maximale Leistung in der Konfiguration mit Rennauspuff.

Getriebeübersetzungen

Wie schon bei der Panigale V4 S aus dem Jahr 2022 übernimmt die Panigale V4 R die gleichen Getriebeübersetzungen wie die Bikes in der WorldSBK-Meisterschaft, wobei der erste (+11,6 %), der zweite (+5,6 %) und der sechste Gang (+1,8 %) im Vergleich zum Vorgängermodell erweitert wurden.

Der erste Gang wird dadurch auf der Rennstrecke besser nutzbar, was sich in einer besseren Motorsteuerung beim Bremsen und einer besseren Beschleunigung am Kurveneingang niederschlägt. Der geringere Sprung zwischen dem ersten und dem zweiten Gang ermöglicht es dem Ducati Quick Shift – Gegenstand einer grundlegenden Weiterentwicklung der Strategie, die die Laufruhe bei jedem Öffnungsgrad der Drosselklappe verbessert – noch effektiver zu arbeiten, was die Wirksamkeit des neuen Rennmusters erhöht.

Trockene Kupplung

Die Desmosedici Stradale R in der Version 2023 verfügt außerdem über eine neue Trockenkupplung, die aus der Entwicklung der vom offiziellen Ducati-Team in der WorldSBK eingesetzten Version stammt. Der Durchmesser und die axiale Länge wurden verringert (-24 mm), und vor allem wurde das Gewicht um etwa 800 Gramm reduziert.

Strecke Evo

Die größere Effizienz der Ducati Panigale V4 R 2023 auf der Rennstrecke ist auch auf die Anwendung aller elektronischen Entwicklungen zurückzuführen, die bereits bei der Panigale V4 ’22 und ’23 eingeführt wurden, wie die Erweiterung und Weiterentwicklung der Power Modes, die neue Track Evo“-Anzeige auf dem Armaturenbrett Motorenkennfelder mit Kalibrierung für jeden einzelnen Gang, Verfeinerungen der Ducati Traktionskontrolle und des Ride-by-Wire-Systems sowie die Anwendung der Strategie Engine Brake Control EVO 2, die neue Strategie für das DQS und die Aktualisierung der Lüftersteuerung.

Um die Panigale V4 R noch schneller und renntauglicher zu machen, wurde die bereits bei der Panigale V4 und V4 S erfolgreich eingesetzte Power Mode Logik übernommen, natürlich mit speziellen Kalibrierungen für den Desmosedici Stradale R Motor.

Vier Motorblockstrategien

Es gibt vier Motorblockstrategien: Voll, Hoch, Mittel und Niedrig. Die Konfigurationen Full und Low wurden neu gestaltet, während die Konfigurationen High und Medium überarbeitet wurden. Im Full Power Mode wird das volle Potenzial des Motors durch Drehmomentkurven ohne elektronische Filter ausgedrückt, außer im ersten Gang. Für den Medium- und den High-Power-Modus wurde ein neues Ride-by-Wire-Kennfeldmanagementsystem mit einer spezifischen Kalibrierung für jeden der sechs Gänge entwickelt, das sicherstellt, dass der Fahrer jedes Mal, wenn er das Gaspedal betätigt, einen optimalen Antrieb erhält.

Der Low-Power-Modus hingegen ist für Straßenfahrten oder Fahrten mit wenig Grip gedacht. Er begrenzt die maximale Leistung des Motorrads auf 160 PS und macht die Gasannahme besonders kontrollierbar.

Die Betriebsparameter des Motorrads lassen sich dank der neuen Grafik des Armaturenbretts noch besser ablesen, die sich durch eine überarbeitete Verteilung der Funktionen der Warnleuchten außerhalb des Bildschirms auszeichnet. Die wichtigste Änderung bei der Panigale V4 R, die bereits bei der V4 S eingeführt wurde, betrifft die Benutzeroberfläche, die sich mit einem neuen, von MotoGP-Fahrern entwickelten Info-Modus namens ‚Track Evo‘ weiterentwickelt, der zu den bereits vorhandenen ‚Road‘ und ‚Track‘ hinzukommt.

Steuerung der Motorbremse

Die Ducati Panigale V4 R ist außerdem mit der Engine Brake Control (EBC) EVO 2 ausgestattet. Dieses elektronische Motorbremsmanagement verfügt über eine unterschiedliche Kalibrierung pro Gang in jeder der drei wählbaren Stufen. Die Strategie wurde entwickelt, um die Intensität der Motorbremse in Abhängigkeit von der Hinterachslast zu optimieren.

Ducati Quick Shift

Die Panigale V4 R verfügt über eine neue Ducati Quick Shift (DQS) Strategie, die das sanfte Schalten bei jedem Grad der Gaspedalöffnung verbessert, sowohl bei teilweiser als auch bei voller Öffnung. Bei teilweise geöffneter Drosselklappe unterbricht die Strategie sowohl die vorherige Strategie als auch den Hochlauf, so dass die Aktion auf der Straße reibungsloser abläuft, da der Motor nicht abgestellt und neu gestartet werden muss. Im Vollgasbetrieb, der für den Einsatz auf der Rennstrecke typisch ist, wurde die DQS-Strategie durch eine Weiterentwicklung der Drehmomentrückgabephase verfeinert, die dem Motorrad mehr Stabilität und ein homogeneres und damit effizienteres Fahrverhalten in der Rundenzeit garantiert.

Zusätzlich zu diesen Änderungen gibt es auch ein Update der Lüftersteuerungsstrategie, die nun ein besseres Management der Betriebstemperaturen ermöglicht und auch den typischen Wärmestau am Ende von Schaltungen reduziert. Außerdem garantiert diese Strategie mehr thermischen Komfort für den Fahrer bei typischen Geschwindigkeiten im Straßenverkehr.

Spezielle Software

Für diejenigen, die die Panigale V4 R nur auf der Rennstrecke einsetzen, hat das Unternehmen aus Bologna die spezielle Software Ducati Performance DTC EVO 3 für Slicks und Regenreifen entwickelt (als Zubehör erhältlich, was bedeutet, dass die V4 R nicht für die Straße zugelassen ist), die nun auch die Aktivierung des Rücklichts ermöglicht, wie es das Rennreglement bei Regen vorschreibt, und die den Street Riding Mode durch einen Rain Mode ersetzt, der speziell für den Einsatz auf nasser Fahrbahn konzipiert wurde.

Um das Fahrgefühl beim Öffnen und Betätigen der Drosselklappe zu verbessern, wurde eine neue Drosselklappensteuerung gewählt, die 50 % kompakter ist und sich durch ein auf ein Minimum reduziertes Radial- und Axialspiel auszeichnet und praktisch keinen anfänglichen Leerlaufhub aufweist. Schließlich gibt es wie bei Rennmotorrädern einen Boxenbegrenzer, um die Geschwindigkeit beim Verlassen und Einfahren in die Boxengasse zu begrenzen.

Hardware Ducati Panigale V4 R

Die Panigale V4 R basiert weiterhin auf dem „Frontrahmen“ und der Einarmschwinge aus Aluminium der Ducati Panigale Familie. Die Höhe des hinteren Brückengelenks lässt sich in 4 Positionen in 2 mm-Schritten einstellen.

Öhlins

Um die Agilität, das Fahrgefühl und den Grip zu verbessern, folgt auch das Fahrwerk der Panigale V4 R der evolutionären Richtung, die die Panigale V4/V4 S mit dem Modell 2022 eingeschlagen hat, wobei die vollmechanische Federungsabstimmung beibehalten wurde. Vorne vergrößert die Öhlins NPX25/30 Federgabel ihren Federweg um 5 mm gegenüber der bisherigen „R“. Diese technische Lösung in Kombination mit einem Öhlins TTX36-Federbein, dessen Achsabstand von 312 auf 316 mm steigt, und einer serienmäßigen Einstellung des Schwingendrehpunkts in der +1-Position führt zu einer Erhöhung der Hinterradhöhe um 20 mm. Auf diese Weise wird ein höherer Schwerpunkt und damit eine bessere Manövrierfähigkeit bei Kurvenfahrten und Richtungswechseln erreicht.

Stoßdämpfer

Die Verwendung einer weniger steifen Feder für den Stoßdämpfer (von 105 N/mm auf 80 N/mm) und eine geringere Bodenbelastung vorne durch den längeren Federweg der Vorderradgabel sowie die Verbesserung der Fähigkeit, den Asphalt zu „kopieren“, verstärken die Lastübertragung durch Ausnutzung des größeren Negativhubs der Federung, was den Grip und das Gefühl beim Einfahren in die Kurven verbessert. Gleichzeitig sorgt der verlängerte Federweg der Vorderradgabel dafür, dass das Vorderrad auch bei stärkerer Lastübertragung auf das Heck während der Beschleunigung den Kontakt zum Asphalt behält, während die Position des Drehpunkts der Schwinge den Anti-Squat-Effekt verstärkt, indem sie Stabilität, Präzision und die Fähigkeit zur Beibehaltung der Flugbahn bei der Kurvenausfahrt bietet. Um die Kalibrierung zu beschleunigen und zu vereinfachen, ist der hintere Stoßdämpfer mit einer hydraulischen Einstellschraube für die Vorspannung ausgestattet.

Kraftstofftank

Der Aufbau des Ducati Supersportlers wurde ebenfalls überarbeitet. Der Tank aus gebürstetem Aluminium fasst nun 17 Liter und hat ein Profil, das die Arme und Beine des Fahrers beim Bremsen und in Kurven besser unterstützt. Die Änderungen am Tank kommen zu einem flacheren Sattel mit weniger Schaumstoff und einer anderen Polsterung hinzu, die einerseits eine größere Bewegungsfreiheit in Längsrichtung gewährleistet und andererseits dem Fahrer bei Bedarf zu mehr Stabilität verhilft.

Aerodynamisches Paket

Auf der
Ducati Panigale V4 R
Das aerodynamische Paket wurde ebenfalls überarbeitet, um die Effizienz zu steigern: Die neuen Flügel aus zwei Elementen (Haupt- und Ventilflügel) gewährleisten die gleiche aerodynamische Belastung, sind aber kompakter und dünner (40 % bzw. 50 %).

Um die Kühlung des Motors zu verbessern und seine Leistung im extremen Rennstreckeneinsatz zu stabilisieren, wurde die Verkleidung hinsichtlich der Anordnung der Auspuffhauben im unteren Bereich modifiziert und entspricht den Vorschriften der Superbike-Weltmeisterschaft. Ebenfalls im unteren Bereich, auf der linken Seite, befindet sich ein Lufteinlass zur Kühlung des Ducati Quick Shift Sensors.

Zubehör

Um die Effizienz auf der Rennstrecke noch weiter zu steigern, bietet Ducati Performance eine breite Palette an Zubehör an, um die Panigale V4 R zu vervollständigen und zu verschönern. Es beginnt mit der Akrapovič-Titan-Vollauspuffanlage mit Doppelschalldämpfer unter der Sitzbank, die das ohnehin schon niedrige Leistungsgewicht der V4 R dank einer Gewichtseinsparung von 5 kg gegenüber der Standardanlage und der Leistungssteigerung auf 237 PS noch weiter verbessert. Der Auspuff verfügt über ein spezielles Mapping, das alle DTC-, DWC-, DPL- und DSC-Parameter an die neue Leistung des Motorrads anpasst.

Eine weitere Entlastung ist durch die Montage von Magnesiumfelgen möglich, die eine Einsparung von 0,7 kg (- 10%) im Vergleich zu den ohnehin schon leichten geschmiedeten Originalfelgen garantieren und alle Aspekte der Dynamik und insbesondere die Agilität bei Kurveneinfahrt und Richtungswechsel verbessern.

Verstellbare Fußstützen aus Aluminium

Zur besseren Anpassung der Sitzposition sind verstellbare Fußrasten aus Aluminium erhältlich, die von Ducati Corse in Zusammenarbeit mit Rizoma entwickelt wurden. Sie sind mit klappbaren Brems- und Schaltpedalen ausgestattet, um das Risiko eines Bruchs bei einem Schleudervorgang zu minimieren, und verwenden das serienmäßige DQS, das entweder als herkömmlicher Schalthebel oder als Rückwärts-/Rennschalthebel konfiguriert werden kann.

Das Boxenstopp-Zubehörpaket enthält Reifenwärmer und Garagenständer, damit Sie Ihre Rennsessions unter den besten Bedingungen absolvieren können. Wer Slick- oder Regenreifen verwenden möchte, kann sich für die Software DTC EVO 3 entscheiden, mit der die spezifischen Kalibrierungen der elektronischen Steuerungen eingeführt werden.

Um die Panigale V4 R weiter zu verschönern, ist es auch möglich, eine oder mehrere der Kohlefaserkomponenten für den Aufbau zu übernehmen, vom hinteren Kotflügel über Schutzvorrichtungen für den Rahmen, die Schwinge, das Ritzel und das Kurbelgehäuse bis hin zu Details wie den Kühlkanälen für die Vorderradbremse, die die Leistung auf der Rennstrecke verbessern und das Bremsen effizienter und konstanter machen.

Startpreis in Belgien und den Niederlanden

Der Preis der neuen Panigale V4 R beträgt 43.990 € in Belgien und 49.790 € in Italien.
in den Niederlanden
. Ein stolzer Preis also, aber dafür bekommt man ein ganz besonderes Gerät.

Ducati Panigale V4 R 2023