Test – BYD Seal (AWD), kann das Tesla Model 3 mithalten?
Umfangreiche Modellpalette
BYD hat in kürzester Zeit ein komplettes Angebot an Modellen geschaffen, vom kleinen elektrischen Dolphin über den Atto 3, Seal, Seal U, Han und Tang bis hin zu einem weiteren elektrischen Transporter: dem ETP3. Mit freundlicher Genehmigung von Louwman – auch Importeur von Toyota und Lexus – drängt die chinesische Automarke BYD auf niederländischen Boden. Mit dem BYD-Siegel erhofft sich die Marke einen besonders großen Schritt nach vorn.
Ernsthafte Bemühungen
Dieser BYD Seal ist definitiv eines der interessantesten Modelle in der Reihe, denn mit ihm tritt BYD in die Arena des Tesla Model 3 ein, einem Modell, das es in den letzten Jahren geschafft hat, sich zum Gladiator im BEV-Segment hochzukämpfen. Nur wenige Modelle haben es bisher geschafft, den Tesla zu schlagen. BYD unternimmt mit diesem Seal einen ernsthaften Versuch.
BYD SEAL (2024) macht vieles richtig, aber nicht alles – REVIEW – AutoRAI TV
BYD Seal: eine dynamische 100% elektrische Limousine
Worüber genau sprechen wir? Lassen Sie uns die Fakten klarstellen. Der BYD Seal ist eine ansprechende und dynamische 100% elektrische Limousine mit einer Länge von 4,8 Metern. Die Preise sind tatsächlich all-in. Es gibt praktisch keine Optionen. Auch für eine andere Farbe müssen Sie nichts extra bezahlen. Wo wir gerade bei den Farben sind: BYD bietet sehr coole Farben an, nämlich Indigo Grey, Shadow Green, Ice Blue, Polar White, Space Black und Atlantis Grey. Die Innenausstattung ist in den Farben Tahitian Blue oder Black erhältlich. BYD bietet außerdem nur zwei Versionen an. Diese sind im Folgenden aufgeführt.
BYD Siegel Design RWD
- Preis: €45.990 (Steuerwert €44.990)
- Antrieb: Hinterräder
- Leistung: 230 kW (313 PS) und 360 Nm
- 0-100 km/h: 5,9 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
- WLTP-Reichweite: 570 km
- Energieverbrauch: 16,6 kWh (WLTP)
- Gewicht: 2,155 kg
AUSRÜSTUNG
- Elektronisch einstellbare Stoßdämpfer
- 19-Zoll-Legierung
- Panoramaglasdach
- Schlüsselloser Zugang und Start
- Apple CarPlay & AndroidAuto
- Zwölf Lautsprecher (einschließlich Subwoofer) mit Dynaudio
- Sitzbezüge in Leder mit Rautenmuster-Nähten
- Elektrisch verstellbare Vordersitze
- Sitzheizung/-belüftung mit Lenkradheizung
- Wärmepumpe
BYD-Siegel Exzellenz AWD
- Preis: 50.990 Euro (Steuerwert: 49.990 Euro)
- Antrieb: AWD
- Leistung: 390 kW (530 PS) und 670 Nm
- 0-100 km/h: 3,8 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
- WLTP-Reichweite: 520 km
- Energieverbrauch: 18,2 kWh (WLTP)
- Gewicht: 2,285 kg
Zusätzliche Ausrüstung im Vergleich zum Entwurf
- Frequenzselektiv dämpfende Stoßdämpfer vorne und hinten (FSD)
- Head-up-Display
- Fahrzeug zu laden (3,3 kW), Auto kann daher auch als Steckdose für andere Geräte verwendet werden
Sonstige technische Daten BYD Siegel (2024)
- Continental EcoContact 235/45 R19 99V XL Reifen
- Gepäckraum: 400 Liter
- Kofferraum: 53 Liter
- Länge: 4,8 Meter
- Höhe: 1,46 Meter
- Breite: 1.875 mm
- Radstand: 2,92 Meter
- BYD Blade Batterie – Lithium-Eisenphosphat (LFP) – Zelle zu Körper
- 82,5 kWh (die Batterie wiegt 580 Kilogramm)
- Schnellladung: 150 kW
- Normales Laden: 11 kW 3-phasig
- Ladezeit von 37 Minuten DC (10 bis 80%) und 8,3 Stunden mit AC-Ladung (0-100%)
- Wartungsintervall: 20.000 km / 12 Monate
- Allgemeine Garantie: 6 Jahre / 150.000 km
- Garantie auf den Antriebsstrang: 8 Jahre / 150.000 km
- Garantie für die Antriebsbatterie (SOH 70%): 8 Jahre / 200.000 km
- Karosserie-Garantie gegen Durchrostung von innen: 12 Jahre
Die Grundlagen sind richtig
Der BYD Seal ist ein gut durchdachtes Auto, dessen Basis wie ein Haus steht. Er ist geräumig, komfortabel, bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sieht auch noch originell aus. Aber BYD könnte mit einem Software-Upgrade hier und da noch das i-Tüpfelchen setzen. Die Geschwindigkeitsanzeige zum Beispiel ist besonders präzise, zu präzise. Im Bild – sowohl auf dem Head-up-Display als auch auf dem digitalen Kombiinstrument – springt die Geschwindigkeit ständig. Das sorgt für etwas Ablenkung. In unserem BYD Seal Videotest stellen wir das im Detail vor.
Adaptiver Geschwindigkeitsregler
Bemerkenswert ist auch, dass Sie nur den adaptiven Tempomat wählen können, bei dem die Geschwindigkeitsstufen um fünf Stufen erhöht werden. Wir sehen hier Leberstufen von 1. Außerdem wäre ein Geschwindigkeitsbegrenzer nicht schlecht, oder ein adaptiver Tempomat, dessen adaptiver Teil auch ausgeschaltet werden kann. Ich bin sicher, dass das mit einem Software-Upgrade zu bewerkstelligen ist. Bei eingeschaltetem Tempomat hat das System ziemliche Probleme mit Höhenunterschieden in der Fahrbahnoberfläche. Auf der A16 bei Rotterdam zum Beispiel – wo es mehrere Höhenunterschiede gibt – führt dies oft zu einer gewissen Unruhe im Auto. Denn er beschleunigt bergauf, kommt dadurch aus seiner Federung, um dann wieder scharf zu bremsen. Es kam sogar vor, dass der Tempomat ausgeschaltet wurde, weil das Auto besonders stark in der Federung zurückfedert. Dieser Effekt tritt auch bei relativ niedrigen Schwellenwerten auf. Dies verdient eine gewisse Feinabstimmung.
Keine Ein-Pedal-Fähigkeit
Was fällt sonst noch auf? Die Sprachbefehle müssen immer noch auf Englisch sein, aber das funktioniert eigentlich nicht. Es gibt eine Lösung: Verwenden Sie einfach Apple CarPlay oder Android Auto. Diese haben auch einen Sprachassistenten, mit dem Sie Niederländisch sprechen können. Gibt es weitere Kommentare? Es gibt einige Dinge zu beachten. Sie haben zum Beispiel keine Möglichkeit, mit nur einem Pedal zu fahren. Warum nicht? Denn laut BYD ist der Schritt für jemanden, der von einem Benzinauto auf ein E-Fahrzeug umsteigt, recht klein. Das hat schon etwas für sich, aber warum keine Wahl? Geben Sie dem Fahrer die Wahl zwischen einem D und einem B Modus. Das Infotainment-System weist außerdem darauf hin, dass Radio und DAB+ separate Anwendungen sind. Das erscheint uns nicht sehr logisch, da man für DAB+-Radio ohnehin in der Radio-App sein muss. Schließlich fühlt sich die künstliche Lenkung im mittleren Drehzahlbereich etwas unangenehm an.
Software-Upgrade
Das sind immer noch ziemlich viele Kommentare, wenn man dies liest. BYD hat jedoch zum Ausdruck gebracht, dass sie dies kritisch beobachten, da sie intensiv an einem Software-Upgrade für den Seal arbeiten. Außerdem können alle oben genannten Probleme mit neuer Software gelöst werden. Der BYD Seal wird also bald ein noch besseres Auto werden. Das Auto hat das auch verdient, denn, wie gesagt, die Basis ist extrem stark. Schon jetzt ist das BYD Seal eine ausgezeichnete Wahl in der BEV-Landschaft. Denn kein Auto ist perfekt, auch nicht das Tesla Model 3. Die Fahrassistenzsysteme des letztgenannten Amerikaners sind zum Beispiel gefährlich vorsichtig. Auch hier gibt es noch einiges zu tun.
Konventionelle Wahl, dass BYD Siegel
Dieser BYD ist im Vergleich zum Tesla Model 3 die weitaus konventionellere Wahl. Der Tesla zeichnet sich durch einfache Bedienung, bessere Fahreigenschaften und hervorragende Lademöglichkeiten aus. Aber das Model 3 ist auch mehr Technik, mehr Computer. Dieses BYD-Konzeptauto ist eher konventionell, mit einem traditionelleren Armaturenbrett und einem konventionelleren Ansatz in Bezug auf das Gefühl des Antriebsstrangs. Für manche gibt dieses Siegel das Gefühl, dass sie mehr „Auto“ bekommen. Im Prinzip schon. Die Verarbeitung ist im Übrigen erstklassig. Man kann deutlich sehen, dass BYD das bestmögliche Ergebnis anstrebt. Etwas, das wir nur fördern wollen.
Preise
Preislich unterscheiden sich die beiden nicht wesentlich. Der BYD beginnt bei 45.990 Euro, das Tesla Model 3 bei 43.990 Euro. Damit kommen beide Modelle für eine SEPP-Förderung in Frage (2.950 € im Jahr 2024). Der leistungsstärkere BYD Seal AWD ist ab 50.990 Euro zu haben, während das Tesla Model 3 Long Range Dual Motor 51.990 Euro kostet. Der BYD ist schneller, aber der Tesla hat mit 629 Kilometern (WLTP) wieder eine deutlich größere Reichweite, was vielleicht noch etwas schwerer wiegt. Bei Tesla weiß man auch, wie man Energie besser nutzen kann, denn der durchschnittliche Stromverbrauch des Seal von 22 kWh pro 100 Kilometer könnte unserer Meinung nach noch ein bisschen besser sein. Rechnen Sie mit etwa 400 bis 450 Kilometern in der Praxis. BYD hingegen hat wesentlich bessere Garantiebedingungen. Tesla gewährt eine Garantie von 4 Jahren oder 80.000 Meilen. Bei BYD sind es 6 Jahre oder 150.000 Kilometer. Letztlich haben beide Modelle ihre Tücken, und es liegt an Ihnen, sich zu entscheiden.
Original ist das BYD-Siegel sowieso. Er sieht frisch und modern aus und ist auch unter Alltagsbedingungen sehr praktisch. Mit einigen Software-Updates hier und da, kann man dieses Auto kaum ignorieren.