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Rückblick – Nissan Ariya (2022)

Juli 22, 2022

Leaf und Qashqai

Der Ariya ist ein Auto, auf das wir uns schon lange gefreut haben. Nissan hat von allen Autoherstellern der Welt die meiste Erfahrung mit Elektroautos und Crossover-SUVs. Man bedenke: Mit der Einführung der ersten Generation des Qashqai im Jahr 2007 war Nissan einer der Begründer des Crossover-Segments. Darüber hinaus waren die Japaner einer der ersten Automobilhersteller, der ein reines Elektroauto in Serie produzierte: den Nissan Leaf (2010).

Großer Elektro-SUV

Der Ariya ist eine Art Kreuzung zwischen einem Nissan Qashqai und einem Nissan Leaf. Es handelt sich um einen SUV und er ist vollelektrisch. Es ist viel größer als ein Qashqai. Die Ariya ist 4,59 Meter lang, 1,85 Meter breit und 1,66 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,78 Meter. Also ein ganz braver Junge.

Nissan R’nessa

Spaßfakt: Der Nissan Leaf war nicht das erste Elektroauto, das in Serie produziert wurde, und der Qashqai war nicht der erste Crossover. Nissan hat schon viel früher einen elektrischen Geländewagen auf den Markt gebracht. Bereits 1997 präsentierte Nissan mit dem R’nessa EV das erste Serien-Elektroauto mit Lithium-Ionen-Batterien. Der R’nessa EV – auch bekannt als Altra EV – ist ein echter Crossover, obwohl es diesen Begriff damals noch nicht gab. Und es war voll elektrisch. Einzigartig in dieser Zeit. Dank eines 345-V-Batteriepakets von Sony legte es 230 Kilometer zurück. Es könnte sogar regenerativ gebremst werden, wie moderne Elektrofahrzeuge. Das zeigt, wie viel Erfahrung Nissan mit Crossovern und Elektrofahrzeugen hat.

Drei Varianten

Zurück zur Ariya. Drei verschiedene Varianten des Ariya werden nach Europa kommen. Sie haben die Wahl zwischen Zwei- oder Vierradantrieb und zwei verschiedenen Batteriepaketen. Die Basisversion verfügt über ein Batteriepaket mit einer Kapazität von 63 kWh und ist rund 400 Kilometer weit entfernt. Die beiden anderen Varianten haben jeweils eine 87 kWh-Batterie. Mit dieser Batterie können Sie mit einer einzigen Ladung je nach Version bis zu 533 Kilometer weit fahren. Das Aufladen ist mit bis zu 22 kW zu Hause möglich – ist aber eine Option – und 130 kW an einer Schnellladestation. Mit dem richtigen Schnellladegerät können sowohl die großen als auch die kleinen Akkus innerhalb einer halben Stunde wieder auf 80 Prozent aufgeladen werden.

Ist er ein bisschen glatt?

Ja, das ist er. Sogar der Advance der Einstiegsklasse ist ein geschmeidiger Kerl. Er ist mit einem kleinen 63-kWh-Batteriepaket und einem 218 PS starken Elektromotor ausgestattet, der die Vorderräder antreibt. Wie alle Elektro-SUVs ist er eher schwer, dennoch sprintet der 1.800 Kilogramm schwere Ariya in 7,5 Sekunden auf 100 km/h. Nicht schlecht, für eine Grundleistung. Zudem schießt es dank des sofort verfügbaren Drehmoments auf den ersten Metern extra schnell aus den Startlöchern. Vom Stillstand bis 50 km/h ist er für viele Benzinautos zu schnell.

Ariya e-4ORCE

Über dem Advance befindet sich der 242 PS starke Evolve. Darunter verbirgt sich eine 87-kWh-Batterie, die bei richtiger Fahrweise bis zu 533 Kilometer weit reichen kann. Entscheidet man sich für die allradgetriebene Variante e-4ORCE, steigt die Systemleistung auf 306 PS und 600 Nm, die Reichweite sinkt jedoch auf 500 Kilometer. Wenn Sie es eilig haben, ist der Ariya e-4ORCE genau das Richtige für Sie. Er sprintet in 5,7 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Laut Nissan hat das Unternehmen bei der Entwicklung des e-4ORCE-Antriebsstrangs seine jahrelange Erfahrung mit dem Nissan GT-R und der Formel E genutzt. Nach Angaben der Japaner sorgt diese Technologie für eine perfekte Kraftverteilung auf die vier Räder, wodurch sich der Wagen wie ein Nismo-Modell steuern lässt. Wir werden diese Version zu einem späteren Zeitpunkt auf den Prüfstand stellen.

Es gibt bereits so viele Elektro-SUVs, was macht den Ariya einzigartig?

Wie erwähnt versteht Nissan Crossover und Elektroautos. Themen wie Platzangebot und Reichweite passen also gut zusammen. Es ist das Design, das das Auto wirklich einzigartig macht. Insbesondere die Innenarchitektur.

Das minimalistische Armaturenbrett besteht größtenteils aus einer Holzplatte, die virtuelle Schalter enthält. Sie sind also nicht auf dem Podium, sondern wirklich dabei. Das Panel sieht sehr schön aus und würde in einem Auto aus einem viel höheren Segment nicht fehl am Platz wirken. Ein ähnliches Design kennt man vom BMW iX. Nicht unwichtig: Die Tasten lassen sich auch während der Fahrt gut bedienen. Sie „vibrieren“, sobald Sie sie berühren, genau wie Ihr Handy vibriert, wenn Sie auf etwas auf dem Bildschirm tippen. Die Tasten erscheinen nur, wenn die Zündung eingeschaltet ist. Schaltet man das Auto ab, sieht man sie (fast) nicht mehr.

Premium-Gefühl

Auffallend sind auch die verwendeten Materialien. Sie sind von sehr hoher Qualität. Kein Hartplastik mit schwarzer Hochglanzoberfläche. Alles, was Sie berühren, fühlt sich weich an. Die Türverkleidungen, die Sitze, das Armaturenbrett, fast alles ist mit Alcantara oder Kunstleder bezogen. Man hat das Gefühl, als säße man in einem dick gekleideten deutschen SUV. Es gibt sogar einen Hochflorteppich. Wir ziehen auf keinen Fall einen Vergleich mit Rolls-Royce, aber nennen Sie uns ein anderes Auto in diesem Segment mit Hochflor-Teppich?

Wie groß ist der Kofferraum des Nissan Ariya?

Der Ariya ist deutlich größer als ein Qashqai, und das merkt man, wenn man auf dem Rücksitz Platz nimmt. Nur sehr große Menschen bleiben mit ihren Beinen hinten stecken. Auch die Stehhöhe ist in Ordnung, es sei denn, Sie sind 1,90 Meter oder größer. Auch der Kofferraum ist sehr geräumig. Bei den Versionen mit Frontantrieb stehen 468 Liter Stauraum zur Verfügung – unabhängig von der Batteriegröße. Die Version e-4ORCE hat auch einen Elektromotor im Heck und bietet 415 Liter Stauraum.

Wie viel kostet der Nissan Ariya?

Die Preise für den Ariya beginnen bei 48.990 €. Die Version mit dem großen Akkupack kostet mindestens 54.990 Euro. Für die leistungsstärkste Topversion mit Allradantrieb verlangt Nissan mindestens 58.990 Euro. Wie sich der Nissan Ariya fährt, erfahren Sie in unserem Fahrtest-Video unten: