Rückblick – Gran Turismo (Film, 2023) – Nicht nur für GT-Fans ein „Muss

Simracen

Heutzutage ist der Einsatz von Rennsimulatoren im Motorsport sehr verbreitet. Professionelle Teams nutzen Rennsimulationen, um neue Talente zu entdecken und die Fähigkeiten und Reaktionszeiten ihrer Fahrer zu verbessern. Wenn die Fahrer nicht in einem echten Rennwagen sitzen, sitzen sie wahrscheinlich zu Hause hinter dem Steuer eines teuren Rennsimulators. Verstappen, Leclerc und Norris haben sogar vollwertige Online-Rennkarrieren. Aber es ist noch gar nicht so lange her, dass Sim-Rennfahrer im Rennsport verachtet wurden. Ein Computerspiel unterscheidet sich doch sehr von der Realität, oder? Der japanische Spieledesigner Kazunori Yamauchi hielt das für reinen Blödsinn.

Playstation Gran Turismo

1992 begann Kazunori mit der Entwicklung von Gran Turismo mit einem klaren Ziel vor Augen: das realistischste Rennspiel zu entwickeln. Eigentlich sollte es nicht einmal ein Spiel sein, sondern ein Simulator. So wie Piloten mit dem Microsoft Flight Simulator das Fliegen lernen, wollte er mit Gran Turismo den Fahrern das Rennfahren beibringen. Den Rest der Geschichte kennen Sie wahrscheinlich. Das Spiel wurde zu einem durchschlagenden Erfolg und hat inzwischen seine siebte Auflage erreicht. Seit ihrem Debüt im Jahr 1997 wurden weltweit mehr als 90 Millionen Exemplare der Serie verkauft, was sie zur meistverkauften Videospielserie im Playstation-Universum macht.

Gran Turismo-Film

Jetzt wurde ein Film über das Spiel gedreht, mit dem viele Autoliebhaber aufgewachsen sind. Wegen des Streiks in Hollywood verzögert sich der Kinostart um einige Wochen, aber Ende August wird der Film in den niederländischen Kinos zu sehen sein. Der Film Gran Turismo dreht sich nicht nur um das kultige PlayStation-Spiel, sondern auch um zwei weitere Hauptfiguren: Jann Mardenborough und der Nissan GT-R.

Jann Mardenborough

Der Film Gran Turismo basiert auf der wahren Geschichte von Jann Mardenborough. Was mit einem Hobby in der virtuellen Welt von Grand Turismo begann, entwickelte sich zu einer Karriere als professioneller Fahrer. Jann Mardenborough wurde am 9. September 1991 in Cardiff, Wales, geboren. Als Teenager verbrachte er seine gesamte Freizeit mit seiner Playstation. Er besaß keine Spielesammlung. In seiner Konsole befand sich nur eine einzige CD-ROM: Gran Turismo. Im Alter von 11 Jahren begann er mit dem Kartsport. Doch seine Eltern – im Film gespielt von Djimon Hounsou(Furious 7, Captain Marvel) und Geri Halliwell (ja, genau: Spice Girl und Ehefrau von Red Bull-Teamchef Christian Horner) – haben nicht genug Geld, um sein teures Hobby zu bezahlen. Eine echte Rennsportkarriere scheint für Jann also nicht in Frage zu kommen.

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GT-Akademie

Auf der anderen Seite der Welt hat ein cleverer Nissan-Marketingmann – Darren Cox, gespielt von Orlando Bloom – die GT Academy entwickelt. Für diesen Wettbewerb lud der japanische Automobilhersteller die besten Gran Turismo-Spieler ein und ließ sie um den ultimativen Preis wetteifern: die Chance auf ein professionelles Renntraining, mit dem Ziel, einen Vertrag mit dem Nissan-Rennstall zu erhalten. Jann nahm die Herausforderung an und wurde schließlich unter Tausenden von Teilnehmern ausgewählt, um an einem Schulungs- und Entwicklungsprogramm von Nissan teilzunehmen.

Vom Gamer zum Rennfahrer

Nach einer intensiven Zeit im Nissan-Fahrerentwicklungsprogramm unter der Leitung des ehemaligen Fahrers Jack Salter (meisterhaft gespielt von Stranger Things-Darsteller David Harbour) gab Jann 2012 sein Motorsportdebüt in der britischen Formel-3-Meisterschaft. Schon bald beeindruckte er mit seiner Schnelligkeit und stieg schnell in die höheren Ebenen des Motorsports auf. 2014 erlebte er den Höhepunkt seiner Karriere, als er an den 24 Stunden von Le Mans teilnehmen durfte und Zweiter in seiner Klasse wurde.

Lohnt sich das?

Als Fan von
Gran Turismo
müssen Sie den Film ganz oben auf Ihrer Liste haben. Denn seien wir mal ehrlich, wer hat nicht schon einmal von einer Rennfahrerkarriere hinter dem Steuer seiner Playstation geträumt? Auch Autoliebhaber, die mit Spielen nichts am Hut haben, kommen auf ihre Kosten. Der Nissan GT-R stiehlt die Show, und der mächtige Sound des 3,8-Liter-V6-Doppelmotors klingt über das dröhnende Audiosystem eines Kinosaals fast so gut wie im richtigen Leben.