Neuer Volkswagen-Chef sieht Zukunft in E-Kraftstoffen

Oliver Blume

Der künftige Vorstandsvorsitzende des Volkswagen Konzerns, Oliver Blume, hat sich erneut für E-Fuels ausgesprochen. In einem Interview mit der Automobilwoche erklärt der Deutsche, dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht allein mit Elektroautos erreicht werden können. Es muss mehr getan werden, so Blume.

Noch Jahre auf dem Weg

Blume zufolge werden bestehende und neue Benzinautos noch jahrelang fahren und CO2 und andere Schadstoffe ausstoßen. Mit synthetischen Kraftstoffen würden diese Autos keine zusätzlichen Emissionen verursachen.

Herbert Diess

Blumes Vorgänger, Herbert Diess, sah in E-Fuels wenig Sinn, weil bei der Herstellung viel Energie verloren geht. E-Fuels seien daher nicht effizient und nicht die Lösung für eine schnelle CO₂-Reduktion, so Diess. Unter der Führung von Diess entschied sich Volkswagen für die Konzentration auf Elektroautos. Etwas, worüber nicht jeder in Wolfsburg glücklich war. Blume ist derzeit Vorstandsvorsitzender des Sportwagen- und Geländewagenherstellers Porsche und ist möglicherweise noch nicht bereit, sich vom Verbrennungsmotor zu verabschieden.

Was sind E-Kraftstoffe und synthetische Kraftstoffe?

E-Kraftstoffe, auch synthetische Kraftstoffe genannt, werden aus abgeschiedenem Kohlendioxid oder Kohlenmonoxid und Wasserstoff aus grüner Energie wie Wind- und Sonnenenergie hergestellt. Das Endergebnis ist ein Stoff, den man einfach in sein Auto werfen kann und mit dem normale Benzinmotoren betrieben werden können. Zurzeit ist es kaum erhältlich und zudem sehr teuer. Mit der Einführung eines neuen Motorenreglements wird die Formel 1 ab 2026 E-Kraftstoffe verwenden.

Ist sie wirklich nachhaltig?

Die Idee hinter den Kraftstoffen ist, dass die Welt durch die Entfernung von Kohlendioxid oder Kohlenmonoxid aus der Luft ein wenig sauberer wird. Bei der Verbrennung von E-Kraftstoffen werden diese Schadstoffe wieder freigesetzt, aber theoretisch gibt es keine Verschmutzung. Solange die Kraftstoffe mit grüner Energie hergestellt wurden, handelt es sich um einen 100 % nachhaltigen Kraftstoff. Es ist noch nicht bewiesen, dass E-Kraftstoffe in der Praxis tatsächlich weniger umweltschädlich sind als herkömmliche Kraftstoffe.

Bei Toyota hat man einen anderen Weg gefunden, den Verbrennungsmotor am Leben zu erhalten: