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Immer mehr E-Fahrzeuge, aber das Netz ist voll, was nun?

Oktober 23, 2023

Schwerwiegende Folgen

Minister Jetten: „Haushalte und Unternehmen werden im Rekordtempo nachhaltiger. Das ist eine gute Nachricht, bedeutet aber auch eine enorme Belastung für unser Stromnetz. Trotz erheblicher Investitionen der Netzbetreiber und früherer Maßnahmen stößt das Stromnetz an immer mehr Stellen an seine Grenzen. Wenn wir nicht handeln, hat dies schwerwiegende Folgen für unsere nachhaltigen Ambitionen und unsere Wirtschaft. Deshalb ergreifen wir jetzt neue Maßnahmen abseits ausgetretener Pfade, um den Ausbau des Stromnetzes zu beschleunigen und mehr Platz zu schaffen.“  

Neue Maßnahmen

Die Regierung und die Netzbetreiber sind gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass auch in Zukunft genügend Raum für Wohnen, wirtschaftliche Entwicklung und die Nachhaltigkeit von Haushalten, Mobilität und Unternehmen bleibt. Die Maßnahmen zielen darauf ab, das Stromnetz schneller auszubauen, den vorhandenen Platz im Netz besser zu nutzen und die Stromnachfrage außerhalb der Spitzenzeiten zu verlagern.

„Ohne Eingreifen wird das Stromnetz in Utrecht, Gelderland und Flevoland ab 2026 zu Spitzenzeiten überlastet sein“.

Schnellere Konstruktion

„Die Netzbetreiber tun alles, um das Stromnetz so schnell wie möglich auszubauen. Die jährlichen Investitionen sollen sich ab 2025 von 4 Mrd. € auf 8 Mrd. € verdoppeln. Doch trotz der hohen Investitionen wächst die Flächennachfrage schneller als der Netzausbau. Die Regierung will daher den Ausbau beschleunigen. Unter anderem, indem sie proaktiv dafür sorgt, dass Flächen für den Netzausbau zur Verfügung stehen, und indem sie die rechtlichen Verfahren und Genehmigungsverfahren verkürzt. Zum Beispiel durch die Einstufung bestimmter Netzausbauten als ‚erhebliches gesellschaftliches Interesse‘, um das Verfahren möglicherweise um 1,5 Jahre zu verkürzen.“ kann auf Rijksoverheid gelesen werden.

Honda e.Ny1

Bessere Nutzung des Stromnetzes

„Das Stromnetz ist nur zu Spitzenzeiten voll, wenn viele Unternehmen und Haushalte gleichzeitig viel Strom verbrauchen. Zum Beispiel zwischen 16 und 20 Uhr am Abend. Es gibt noch viel ungenutztes Potenzial bei der Reduzierung der Spitzen durch Engpassmanagement. Dabei schließen die Netzbetreiber Verträge mit Großverbrauchern ab, damit diese zu Spitzenzeiten vorübergehend weniger Strom verbrauchen. Dadurch können mehr Unternehmen angeschlossen werden. Dieser Ansatz wird nun von den Netzbetreibern und der Regulierungsbehörde ACM verbessert und für die Unternehmen attraktiver gemacht, sich daran zu beteiligen. Darüber hinaus wird eine Teilnahmeverpflichtung weiterentwickelt. Das bedeutet, dass Großverbraucher, die viel Strom verbrauchen, dem Netzbetreiber ein Angebot machen, zu welchem Preis sie in Spitzenzeiten eine bestimmte Strommenge weniger abnehmen werden.“

Die Regierung und die Netzbetreiber wollen außerdem ab 2024 proaktiv Auktionen (Flexibilitätsausschreibungen) durchführen, die es Unternehmen, wie z. B. einem Batteriebetreiber, ermöglichen, zu Spitzenzeiten an strategischen Standorten für einen längeren Zeitraum Platz im Netz anzubieten.

Energiedrehscheiben

Die Regierung stellt 166 Millionen Euro zur Förderung von Energiezentren zur Verfügung. Auf diese Weise koordinieren die Unternehmen ihre Stromnachfrage und -versorgung vor Ort, wodurch der Platzbedarf im Netz verringert wird. Darüber hinaus wird es ab 2024 möglich sein, dass sich Unternehmen den verfügbaren Netzraum durch Gruppenverträge untereinander teilen. Dadurch kann ein Unternehmen den Platz im Netz nutzen, den ein anderes Unternehmen zu diesem Zeitpunkt nicht benötigt.

Intelligente, steuerbare Wärmepumpen und Ladestationen

In den Haushalten werden intelligente, steuerbare Wärmepumpen und Ladestationen in Zukunft zum Standard gehören. Dadurch wird das Stromnetz zu Spitzenzeiten entlastet, und es bleibt genügend Raum für eine nachhaltigere Gestaltung der Haushalte. Zu diesem Zweck hat sich die Regierung verpflichtet, neue Normen und Zertifizierungen zu entwickeln. Bei öffentlichen Ladestationen wird das flexible Laden zum Standard in den Verträgen mit den Kommunen.

Smart EV spielt auch eine Rolle

Bei allen Zukunftsplänen spielt auch das „intelligente“ Elektrofahrzeug eine wichtige Rolle. Ein batteriebetriebenes Auto kann mitunter als große Strombank für einen Haushalt dienen. Die im Haushalt verbrauchte Energie stammt dann aus der Batterie eines Autos. Auch auf diese Weise kann das Stromnetz entlastet werden.