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Gesichtet: ein Saab 9-4X

September 22, 2023

In den letzten Jahren seines turbulenten Bestehens wartete Saab unter der Führung von General Motors mit einer Reihe neuer Modelle auf, um die Marke wieder flott zu machen. Dabei konzentrierte sich die Marke hauptsächlich auf den US-Markt. Europa musste sich eine Zeit lang mit den bestehenden Modellen 9-3 und 9-5 begnügen. In Nordamerika präsentierte die Marke für das Modelljahr 2005 sowohl den Saab 9-2X als auch den Saab 9-7X.

Bei beiden handelte es sich lediglich um Nachbauten bestehender Modelle, nämlich des Subaru Impreza Wagon und des Buick Rainier bzw. Oldsmobile Bravada und verwandter Modelle. In der Tat hat Saab kaum sein Bestes getan, um es zu einem wirklich eigenen Modell zu machen. Der Plan ging nicht auf, und beide Modelle wurden schon nach wenigen Jahren nicht mehr produziert.

Zweiter Versuch: Saab 9-5 und Saab 9-4X

Ein weiterer Versuch folgte für das Modelljahr 2010 mit dem völlig neuen Saab 9-5. Auch dieses Modell war allerdings für Europa gedacht. Der Wagen basierte erneut auf einer bestehenden Plattform von General Motors (die unter anderem für den Cadillac XTS, den Chevrolet Impala und den Opel Insignia verwendet wurde), erhielt aber dieses Mal ein wirklich unverwechselbares Design. In der Wahrnehmung war es wieder ein echter Saab, und das Modell wurde enthusiastisch aufgenommen.

Weniger bekannt ist, dass Saab für das Modelljahr 2011 ein weiteres Modell herausgebracht hat: den Saab 9-4X. Dieses Modell war hauptsächlich für die USA bestimmt, wurde aber auch in Europa angeboten. Der 9-4X war ein relativ kompakter Geländewagen, der seine technische Basis mit dem Cadillac SRX teilte. Vom Design her war der 9-4X wie der 9-5 ein echtes Saab-Modell, obwohl Markenpuristen immer noch Schwierigkeiten damit hatten, dass Saab einen SUV herstellte. Der 9-4X hat jedoch nichts mit Schweden zu tun; er ist der einzige Saab, der in Mexiko produziert wird.

Saab 9-4X Spezifikationen

Der Saab 9-4X war mit zwei V6-Benzinmotoren erhältlich: einem 3,0-Liter-Motor mit 198 kW (269 PS) und 302 Nm und einem 2,8-Liter-Turbomotor, der trotz seines kleineren Hubraums 224 kW (304 PS) und 400 Nm leistete. Das „Basismodell“ beschleunigte in 9,0 Sekunden auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Der stärkere Turbomotor brachte den Saab in 8,3 Sekunden auf 100 km/h und weiter bis zu 230 km/h.

Das Getriebe war immer ein Sechsgang-Automatikgetriebe, das je nach Ausführung die Vorderräder oder alle vier Räder antrieb. Es gab Pläne, den Saab 9-4X in Europa auch mit einem Dieselmotor anzubieten, aber es kam nie so weit.










Saab 9-4X Produktionszahlen

Wie der 9-5 wurde auch der Saab 9-4X von der US-Presse gut aufgenommen, aber wir wissen jetzt, dass die Modelloffensive erfolglos war. Ende 2011 war es für Saab vorbei, und das Modelljahr 2012 war das letzte für den Saab 9-5 und den 9-4X.

Vom Saab 9-5 wurden schließlich 11.280 Einheiten produziert. Der Saab 9-4X, der somit kürzer in der Produktion war, kam auf 673 Einheiten. Je nach Quelle beläuft sich die Zahl auf 803 bis 814, wenn man die Vorserienexemplare (Testexemplare) mitzählt.










Das gefleckte Exemplar

Die Chancen, einen Saab 9-4X im Straßenverkehr zu sehen, sind also sehr gering, vor allem hier in Europa. Doch man fuhr einfach so an unserer Redaktion in Bodegraven vorbei. Die Spot-Fotos sind von etwas geringerer Qualität, als Sie es von uns gewohnt sind, aber wir wollten dieses besondere Stück Saab-Geschichte trotzdem zeigen. Bei dem gesichteten Exemplar handelt es sich offenbar um einen Saab 9-4X aus dem Jahr 2011, der seit 2016 in den Niederlanden steht.

Bei einem Blick in das RDW-Zulassungsregister fällt auf, dass immer noch nicht weniger als 28 Saab 9-4X‘ mit niederländischen Kennzeichen unterwegs sind. Alle Exemplare wurden importiert und sind bis auf eines aus dem Jahr 2011. Diese wurde erst 2012 registriert. Mit Ausnahme eines weiteren Exemplars, das als „braun“ bezeichnet wird, sind alle niederländischen 9-4X weiß, schwarz oder grau, und zwar in einer ziemlich gleichmäßigen Verteilung.