Gesichtet: ein Cadillac Seville STS
In den meisten Jahren seiner Produktion war der Cadillac Seville das „Einstiegsmodell“ der Marke, obwohl der Wagen in der oberen Mittelklasse positioniert war. Zum Modelljahr 1992 kam die vierte Modellgeneration auf den Markt. Im Vergleich zu seinem eckigen Vorgänger hatte das neue Modell ein modernes, fast europäisch anmutendes Design. Auch die Verkleinerung der Modellreihe kam zu einem Ende. Während das Vorgängermodell noch relativ kompakte 4,8 Meter lang war, erreichte der neue Seville fast 5,2 Meter.
Zwei Ausstattungsstufen
Der Seville war in zwei Ausstattungsvarianten erhältlich: dem SLS (Seville Luxury Sedan) und dem STS (Seville Touring Sedan). Diese Abkürzung kam nach dem Namen Sevilla, auch wenn er eigentlich doppelt war. Der SLS und der STS hatten auch eine etwas andere optische Aufmachung. Der auffälligste Unterschied war der Kühlergrill. Der SLS hatte einen verchromten Kühlergrill und das Logo stand auf der Motorhaube, der STS hatte das Logo im karosseriefarbenen Kühlergrill.
Cadillac Seville reichhaltig ausgestattet
Natürlich war der Seville reichhaltig ausgestattet, mit serienmäßiger geschwindigkeitsabhängiger Servolenkung, elektrisch verstellbaren Vordersitzen mit Memory-Funktion (Memory auch für einige andere Einstellungen) und selbstnivellierender Hinterradfederung. Der STS ergänzte dies unter anderem mit automatischen Scheibenwischern und der noch fortschrittlicheren Active Suspension.
Stärkster Vorderradantrieb
Auch bei den Motoren war es mit dem Downsizing vorbei: der Seville hatte bei der Einführung immer einen 4,9-Liter-V8 mit 150 kW (204 PS). Für das Modelljahr 1993 erhielt der STS einen 220 kW (299 PS) starken 4,6-Liter-V8 und für das Modelljahr 1994 erhielt der SLS eine 205 kW (279 PS) starke Version dieses Motors. Die Leistung des STS stieg auf 224 kW (305 PS). Alle Modelle hatten ein Viergang-Automatikgetriebe und Frontantrieb. Damit war der STS zusammen mit dem Eldorado ab 1994 das stärkste Auto mit Frontantrieb auf dem nordamerikanischen Markt. Das machte das Auto nicht wirklich sportlich, aber eine 0-60-mph-Zeit von 6,9 Sekunden (und 7,4 Sekunden für den SLS) war ziemlich ordentlich.
Updates für Cadillac Seville
Es folgte eine Aktualisierung für das Modelljahr 1996. Die Elektronik wurde überarbeitet, um dem neuen OBDII-Standard zu entsprechen, und der Innenraum wurde an einigen Stellen modifiziert. Die wichtigste Neuerung war ein Lenkrad mit Bedientasten für die Audio- und Klimafunktionen. Außerdem wurden ein Autotelefon und zwei neue Bose-Audiosysteme in die Optionsliste aufgenommen. Sehr modern war dann ein CD-Wechsler für bis zu 12 CDs, der im Kofferraum untergebracht war.
Für das Modelljahr 1997 wurde noch mehr Elektronik auf den neuesten Stand gebracht, und aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs wurde die Preiserhöhung des ‚Facelift‘ weitgehend wieder rückgängig gemacht. Absichtlich nicht ganz, denn der Seville wurde auf dem Markt etwas höher positioniert als zuvor. Die Rolle des Einstiegsmodells wurde vom neuen Catera übernommen.
Evolution für Cadillac Seville
Der Seville der vierten Generation wurde bei seiner Einführung von der Presse und der Öffentlichkeit mit Begeisterung aufgenommen und konnte diese Popularität während seiner gesamten Produktionszeit beibehalten. Die fünfte Generation, die für das Modelljahr 1998 eingeführt wurde, war daher hauptsächlich eine Weiterentwicklung der vierten Generation.
Das gefleckte Exemplar
In Utrecht sahen wir diesen Cadillac Seville STS von 1993. Das Auto ist original niederländisch. Die europäische Version des Seville war im Grunde identisch mit der amerikanischen, aber der Wagen erhielt orangefarbene Blinker. An der Vorderseite sah das etwas seltsam aus, denn die Scheinwerfer waren durch einen orangefarbenen ‚Block‘ unterbrochen.