BMW S 1000 RR bekommt einen Tick mehr Leistung

Der niederländische Fahrer Michael van der Mark fährt derzeit auf einem BMW Werksrenner in der Superbike-Weltmeisterschaft. Mit ein wenig Fantasie könnte man also sagen, dass er an dem Update für die Straßenversion der BMW S 1000 RR mitgewirkt hat. Ein kleines bisschen von diesem orangefarbenen Gefühl sollte man sich bewahren, oder? Nach Angaben von BMW Motorrad wurde nicht nur mehr Leistung in den Vierzylindermotor gesteckt, sondern auch der Rahmen für eine schärfere Lenkung modifiziert und Winglets an der Verkleidung sorgen für zusätzlichen Abtrieb bei hoher Geschwindigkeit. Wir kennen die Winglets von der Rennmaschine und von der speziellen Straßenversion M 1000 RR.

Mehr Leistung und Traktion

Die neue S 1000 RR verfügt über einen Vierzylinder-Reihenmotor, der auf dem Triebwerk der bisherigen S 1000 RR basiert. Die Spitzenleistung beträgt jetzt 154 kW (210 PS) bei 13.750 U/min, 2 kW (3 PS) mehr als beim Vorgängermodell. Das Drehmoment ist beeindruckend: 113 Nm (vorher 110 Nm) stehen bei 11.000 U/min zur Verfügung. Trotz gestiegener Spitzenleistung ist der nutzbare Drehzahlbereich der neuen S 1000 RR durch die maximale Motordrehzahl von 14.600 U/min deutlich breiter geworden.

Driftkontrolle

Die neue Ergänzung zur Traktionskontrolle DTC (Dynamic Traction Control) ist die Funktion Slide Control. Sie ermöglicht zwei Einstellungen, um den maximalen Driftwinkel zu bestimmen, den die Traktionskontrolle beim Herausbeschleunigen aus Kurven zulässt. Mit Hilfe des Lenkwinkelsensors lässt die Traktionskontrolle beim Herausbeschleunigen aus einer Kurve den Schlupf am Hinterrad zu, bis der eingestellte Winkel erreicht ist. Wenn der voreingestellte Wert für den Lenkeinschlag erreicht ist, greift die Traktionskontrolle ein, reduziert den Schlupf und stabilisiert das Motorrad.

Rahmen S 1000 RR modifiziert

Das Herzstück des Fahrwerks der neuen S 1000 RR ist nach wie vor der Aluminium-Brückenrahmen, in dem der um 32 Grad geneigte Motor eine tragende Rolle spielt. Um die seitliche Flexibilität zu optimieren, erhielt der Rahmen der neuen S 1000 RR mehrere Aussparungen in den Seitenflächen. Darüber hinaus stand bei der Entwicklung des neuen Supersport-Fahrwerks die weitere Steigerung der Fahrpräzision im Vordergrund. Der Lenkkopfwinkel wurde daher um 0,5° abgeflacht und der Versatz der Kronenplatten um 3 mm verringert. Die neue Fahrwerksgeometrie geht laut BMW Motorrad nicht nur mit einer noch besseren Fahrpräzision, sondern auch mit einer präziseren und klareren Rückmeldung vom Vorderrad einher.

Bremsdrifts und Winglets

Der Brake Slide Assist ermöglicht die Einstellung eines bestimmten Schräglagenwinkels für sogenannte Bremsdrifts bei Kurvenfahrt unter Beibehaltung der Geschwindigkeit. Wie bei der M 1000 RR sorgen auch bei der neuen S 1000 RR die Winglets für einen optimalen Kontakt des Vorderrads zur Straße – vor allem beim Beschleunigen. Sie erzeugen aerodynamischen Abtrieb und sorgen für mehr Druck auf das Vorderrad. Beim starken Beschleunigen wird dadurch die Neigung zu Wheelies unterdrückt. Die Wirkung der Winglets ist auch bei Kurvenfahrten und beim Bremsen spürbar. Der zusätzliche Abtrieb ermöglicht ein späteres Bremsen, und die Kurvenfahrt ist stabiler.

Farben

Was das Design betrifft, so wirkt das neue Heck frischer, heller und sportlicher. Außerdem gibt es drei neue Farbvarianten für die neue S 1000 RR: Blackstorm metallic, Style Passion in Racingred non-metallic und das rennsportorientierte Lightwhite non-metallic/BMW M. Die Preise wurden noch nicht bekannt gegeben.