Billiges ÖPNV-Ticket lockt die Deutschen nicht aus dem Auto
Öffentliche Verkehrsmittel vs. Auto
Steigende Kraftstoffpreise veranlassen immer mehr Menschen, nach Alternativen zum Auto zu suchen. In den Niederlanden können Sie wählen, ob Sie zu Fuß gehen, Fahrrad oder Moped fahren, öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder einfach zu Hause bleiben (und arbeiten). Wer ein knappes Budget hat, sollte besser die Finger von den öffentlichen Verkehrsmitteln in den Niederlanden lassen. Anfang 2022 hat Omroep Gelderland berechnet, dass ein Auto fast immer billiger ist als öffentliche Verkehrsmittel. Selbst bei einem Benzinpreis von über zwei Euro. Ob Sie nun jeden Tag von Nimwegen nach Amsterdam oder von Tiel nach Zutphen fahren müssen. Ganz zu schweigen von den Unannehmlichkeiten, die durch überfüllte Züge, Zugausfälle oder Pannen entstehen.
Billige Zugfahrkarte
Aber was wäre, wenn die öffentlichen Verkehrsmittel nicht so teuer wären und alles einfach laufen würde? Dann ist es ein hervorragendes Transportmittel, das müssen wir zugeben. Das dachte sich auch die deutsche Regierung und führte in diesem Sommer eine günstige Monatskarte ein, mit der die Deutschen fast alle öffentlichen Verkehrsmittel im Land nutzen können. Nur die Intercity-Züge sind nicht in der Fahrkarte enthalten. Das Monatsticket kostet nur 9 Euro und wurde aufgrund der hohen Kraftstoffpreise eingeführt. Es schien auch eine ideale Gelegenheit für die deutsche Regierung zu sein, die Deutschen aus ihren Autos zu holen. Eine schöne, nachhaltige Idee also.
Hochgesteckte Erwartungen
Die Erwartungen an das 9-Euro-Ticket sind hoch gesteckt. Für den Preis von etwa vier Litern (niederländischem) Benzin kann man einen ganzen Monat lang durch ganz Deutschland reisen. Jetzt, zwei Monate nach dem Start des nationalen ÖPNV-Projekts, hat die deutsche Stadt München die ersten Zahlen vorgelegt. Das schreibt die Tagesschau, die Nachrichtensendung des deutschen Fernsehsenders Das Erste. Die Ergebnisse sind weniger rosig als erwartet.
Presse
Tatsächlich hat das billige Monatsticket dazu geführt, dass Busse und Bahnen besonders voll sind – die Züge waren 42 Prozent mehr ausgelastet als 2019 -, aber nicht aus dem Grund, den sich die Regierung erhofft hatte. Die Deutschen, die normalerweise nicht so viel reisen, waren plötzlich besonders oft unterwegs. Dies verursachte nur mehr Emissionen, als wenn sie zu Hause geblieben wären. Die Autofahrer fuhren jedoch weiter mit ihren Fahrzeugen. Nur drei Prozent der Autofahrer in München haben in den vergangenen zwei Monaten die öffentlichen Verkehrsmittel dem Auto vorgezogen. Insgesamt 30 Millionen Menschen in Deutschland hatten im Juni ein 9-Euro-Ticket.
Lesen Sie auch: