Autopersonalisierung: Online-Verkaufsmodell könnte das Fass zum Überlaufen bringen
Personalisieren Sie
Das Wort „personalisieren“ ist natürlich ein weit gefasster Begriff. Denn auch die Auswahl von Farben und Materialien für die Innenausstattung Ihres Fahrzeugs können Sie unter den Begriff „Personalisierung“ fassen. Schließlich gestalten Sie die Innenausstattung nach Ihrem eigenen Geschmack und Ihren Vorlieben. Die Personalisierung kann aber auch noch einen Schritt weiter gehen. Wenn Sie z. B. Ihren eigenen Namen auf den Kopfstützen oder den Einstiegsleisten haben möchten oder einen passenden Rucksack für Ihr Kind mit seinem eigenen Namen, fragen Sie den Hersteller, es gibt bestimmt Möglichkeiten.
Besser zugänglich als je zuvor
Glücklicherweise ist diese extreme Personalisierung längst nicht mehr nur für die Superreichen der Erde zugänglich. Die Hersteller haben in den letzten Jahren immer mehr Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass es dem Kunden gelingt, ein Auto nach seinem eigenen Geschmack zu gestalten. Ein gutes Beispiel ist die Automarke MINI. Dort kann z.B. die Projektionsbeleuchtung am Boden auf Wunsch mit eigenen Texten personalisiert werden. Jedes Mal, wenn Sie die Tür öffnen, steht dort zum Beispiel „Willkommen Piet“ oder ein anderer Text Ihrer Wahl. Das alles ist recht erschwinglich, was zum Teil auf die Einführung von 3D-Druckern zurückzuführen ist, mit denen ein einzigartiges Design in relativ kurzer Zeit hergestellt werden kann. Dank der immer intelligenteren Software wird alles einfacher denn je.
Auch nachträgliche Personalisierung
Zumindest bei den gängigeren Automarken zahlt man nicht die Tausende von Euro, die man bei Marken wie Rolls-Royce, Bentley, Ferrari, Lamborghini, Aston Martin oder McLaren für eine personalisierte Botschaft im Auto ausgibt. Die Personalisierung kann oft auch nachträglich erfolgen. Angenommen, Sie haben gerade einen Gebrauchtwagen gekauft, dem Sie eine persönliche Note verleihen möchten, so gibt es bei den Autoherstellern fast immer Möglichkeiten. Natürlich gibt es auch Teile von Drittanbietern, aber oft hat ein Hersteller auch ein eigenes Personalisierungsprogramm für ein Modell aufgelegt.
Vereinfachte Zusammenstellung
In Zukunft wird die Personalisierung stark von der Art des Fahrzeugs abhängen. Bei den mehr auf Lifestyle ausgerichteten Modellen wird die Personalisierung weiterhin wichtig sein, aber dank des Trends zum Online-Verkauf von Autos entscheiden sich die Automobilhersteller zunehmend für eine vereinfachte Produktpalette. Sie haben dann zum Beispiel die Wahl zwischen drei Varianten, das war‘s. Automobilhersteller wie Polestar und Lynk&Co engagieren sich bereits in diesem Bereich. Tesla und MG sind ebenfalls beteiligt. Dort beschränkt sich die Personalisierung auf die Wahl der Außenfarbe, des Felgentyps und der Innenfarbe (schwarz oder weiß). Das ist keine schlechte Sache, denn es hilft enorm im Produktionsprozess. Dadurch kann der Hersteller schneller produzieren, was sich positiv auf die Lieferzeiten auswirkt.
Lösung zur Erhaltung der Kreativität
Immer mehr Autohersteller entscheiden sich für den Online-Verkauf und vereinfachen damit das Angebot, was jedoch auf Kosten der kreativen Freiheit geht, ein Auto nach eigenem Geschmack zu gestalten. Oder zumindest: die Möglichkeit, ein Auto direkt im Bestellprozess zu personalisieren. Die Personalisierung ist durch diese Entwicklung nicht direkt bedroht. Denn durch Waren oder Teile besteht die Möglichkeit, ein Auto zu personalisieren. Wie wär’s mit dem MINI Individualmodell mit personalisierter Lichtprojektion und beleuchteten Einstiegsleisten mit Ihrem eigenen Design? Es gibt noch viele weitere Optionen dieser Art.
Alles kann personalisiert werden
Die Personalisierung setzt sich auch weit über die Automobilindustrie hinaus durch. Heutzutage kann fast alles personalisiert werden. Wir haben bereits einen Rucksack als verrücktes Beispiel erwähnt, aber auch Holzspielzeug, eine Tasse, eine Smartphone-Hülle oder ein T-Shirt können heutzutage personalisiert werden. So ergeben sich jeden Tag neue Möglichkeiten. Je mehr Menschen, desto mehr Wünsche. Die Personalisierung wird also noch eine Weile ein heißes Thema bleiben, sowohl in der Automobilindustrie als auch zunehmend außerhalb. Das ist auch gut so, denn Personalisierung schafft Vielfalt. Das inspiriert.
Persönliche Betreuung
Für Käufer eines Lamborghini, Ferrari oder Aston Martin wird sich in den kommenden Jahren wenig ändern. Die Modelle dieser Marken sind allesamt Unikate, die der Kunde bis ins kleinste Detail selbst zusammenstellt. Aus diesem Grund wird eine Marke wie Ferrari in absehbarer Zeit nicht zum Online-Verkauf übergehen. Weil ein Kunde persönliche Aufmerksamkeit erwartet. Natürlich kostet das alles schon genug. Es gibt viele Möglichkeiten für Volumenmarken. Die Vereinfachung des Sortiments mit Blick auf den Online-Verkauf kann und ist nicht schlecht, geht aber auf Kosten der Personalisierung. Das lässt sich leicht lösen, indem man ein Personalisierungsprogramm daneben legt, so dass die Kunden dem Auto auch nachträglich eine persönliche Note verleihen können. Außerdem ist es ein weiterer sehr interessanter Geschäftsfall.