Elektrisches Fahren

Welche Vor- und Nachteile hat elektrisches Fahren?

Mai 11, 2022

Vorteile des elektrischen Fahrens

Immer mehr Automarken kündigen an, gegen Ende dieses Jahrzehnts (2030) endgültig auf Diesel- und Benzinautos zu verzichten. Diese Marken werden dann nur noch Elektroautos verkaufen. Im nächsten Jahrzehnt wird es auch Länder geben, in denen neue Benzin- und Dieselautos gar nicht mehr verkauft werden dürfen. Im Vorfeld der großen Umstellung werden Autofahrer jetzt mit Hilfe von Subventionen und anderen finanziellen Vorteilen dazu animiert, auf ein Elektroauto umzusteigen. Das Auslaufen traditioneller Benzinautos hat damit zu tun, dass Elektroautos allerlei Vorteile bieten.

Keine Emissionen während der Fahrt
Der Hauptvorteil eines Elektroautos besteht darin, dass es keinen Kraftstoff verbraucht. So werden während der Fahrt keine Abgase freigesetzt. Ein Elektroauto hat nicht einmal einen Auspuff.  Elektroautos müssen in großem Umfang dazu beitragen, CO2-Emissionen zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern, wie im Klimaabkommen vereinbart. Lesen Sie hier alles über die Umweltvorteile eines Elektroautos .

– Strom ist billiger als Kraftstoff
Mit einem Elektroauto zahlen Sie geringere Kilometerkosten, denn Strom ist um einiges günstiger als Benzin und Diesel. Lassen Sie uns eine Vorstellung mit dem folgenden Berechnungsbeispiel geben.

– Niedrigere Wartungskosten
Ein Elektroauto benötigt weniger Wartung. Das liegt vor allem daran, dass die Antriebstechnik eines Elektroautos viel einfacher ist, mit deutlich weniger Teilen, die sich bewegen und verschleißen. Ein Elektroauto hat kaum Flüssigkeiten zum Schmieren und Kühlen von Teilen. Und damit keine Flüssigkeiten und Filter, die im Laufe der Zeit ausgetauscht werden müssen. Auch die Bremsen eines Elektroautos verschleißen weniger schnell. Lesen Sie hier alles über die Wartung eines Elektroautos .

– Finanzielle Vorteile
Um den Kauf eines Elektroautos zu fördern, profitieren Privatpersonen, Leasingfahrer und Unternehmer von verschiedenen Steuervorteilen. Denken Sie zum Beispiel an die Befreiung von der Kfz-Steuer und BPM, einen geringen Zuschlag und einen Umweltinvestitionsabzug. Auch Privatpersonen können eine Förderung für den Kauf eines Elektro-Pkw beantragen. Unternehmer können einen Zuschuss für einen Elektro-Dienstwagen beantragen. Lesen Sie hier alles über Steuervorteile und Förderprogramme für Elektroautos .

– Elektromotor hat einen höheren Wirkungsgrad
Ein Elektromotor hat eine Reihe von Eigenschaften, die in einem Auto sehr nützlich sind. Beispielsweise ist ein Elektromotor dank eines Wirkungsgrads von etwa 95 % wesentlich effizienter. Das bedeutet, dass fast die gesamte Energie, die darin steckt, in Bewegung umgewandelt wird, um die Räder zum Drehen zu bringen. Bei einem Verbrennungsmotor geht etwa ein Drittel der Energie allein durch Wärme verloren.

– Energie zurückgewinnen
Eine weitere Eigenschaft eines Elektromotors ist, dass er nicht nur die Räder antreiben, sondern auch Strom erzeugen kann. Jedes Mal, wenn das Power-Pedal losgelassen wird, fungiert der Elektromotor sofort als Generator und lädt die Batterie leicht auf. Optimal natürlich. Freie Kraft! Gerade im Stadtverkehr, wo man oft bremsen muss, kann man so einiges mehr aus der Batterie herausholen.

– Komfortabel, leise und kraftvoll
Das Fahren mit einem Elektroauto ist komfortabler und entspannter als mit einem Benzinauto. Ein Elektromotor macht kaum Geräusche, ist völlig vibrationsfrei und beschleunigt sehr sanft ohne Schaltmomente. Der Motor muss auch bei einem Kaltstart nicht warmlaufen. Außerdem beschleunigt ein Elektroauto aus dem Stand recht kräftig, weil ein Elektromotor sofort reagiert und aus dem Stand seine volle Durchzugskraft entfaltet. Ein Verbrennungsmotor muss erst auf Touren kommen und es gibt immer eine gewisse Verzögerung.

Nachteile des elektrischen Fahrens

Ein Elektroauto bringt auch einige Nachteile mit sich. Zumindest noch. Durch die rasante Entwicklung der Technik wird vieles laufend verbessert, sodass immer mehr Nachteile verschwinden.

– Elektroauto teurer in der Anschaffung
So ist beispielsweise ein Elektroauto in der Anschaffung im Vergleich zu einem vergleichbaren Benziner sogar noch teurer. Aufgrund der weiter sinkenden Batteriepreise wird ein Elektroauto irgendwann gleich viel oder günstiger sein als ein vergleichbarer Benziner. Die Produktionskosten von Lithium-Ionen-Batterien sind seit 2010 um etwa 90 % gesunken.

– Begrenzte Auswahl
Bei einem Elektroauto muss man auch auf die Reichweite achten. Das ist die Anzahl der Kilometer, die Sie mit der verfügbaren Energie fahren können. Wenn der Akku leer ist, können Sie in ein paar Minuten nicht mehr weitermachen. Sie müssen also Ihre Fahrt planen und die Entfernungen berücksichtigen, die Sie fahren möchten. Untersuchungen haben gezeigt, dass viele Autofahrer immer noch Angst haben, mit leerer Batterie auf der Straße liegen zu bleiben, auch bekannt als „Reichweitenangst“.

Das Aufladen dauert
Im Gegensatz zu einem Benzin- und Dieselauto, das Sie in wenigen Minuten betanken können, ist das Aufladen eines Elektroautos viel langsamer. Tatsächlich dauert es Stunden, einen leeren Akku über eine normale Ladestation wieder aufzuladen. Glücklicherweise geht das mit einem Schnellladegerät entlang der Autobahn viel schneller. Bei den meisten Elektroautos kann der Akku in 30 bis 40 Minuten auf 80 % aufgeladen werden. Aber dann sollte es nicht überfüllt sein. Wenn alle Ladegeräte belegt sind, dauert es nur eine Stunde oder länger, bevor Sie fortfahren können.

– Nicht immer und überall besser fürs Klima
Die Produktion eines Elektroautos setzt mehr CO2 frei als die eines Benzin- oder Dieselautos. Sobald die Autos auf der Straße stehen, ist es umgekehrt. Das Elektroauto hat zwar noch Nachholbedarf, dürfte aber mit seinem emissionsfreien Elektroantrieb recht erfolgreich sein. Aber dann darf der Strom, mit dem das Elektroauto fährt, nicht „zu schmutzig“ sein. Basierend auf dem durchschnittlichen europäischen Energiemix und dem Energiemix in den Niederlanden ist ein Elektroauto letztendlich umweltfreundlicher als ein Benzin- oder Dieselauto. Allerdings gibt es Länder (in Europa), in denen so viel Kohle zur Stromerzeugung verwendet wird, dass ein Elektroauto das kaum kompensieren kann und am Lebensende kaum oder gar nicht besser abschneidet als ein vergleichbarer Benziner.

– Kostbare Rohstoffe, die für Batterien benötigt werden
Für die Herstellung von Batterien für Elektroautos werden geringe Mengen an Kobalt und Lithium benötigt. Dies sind Seltenerdmetalle, die nicht unendlich verfügbar sind. Deshalb sind Batteriehersteller damit beschäftigt, Batterien mit alternativen Rohstoffen wie Natrium zu entwickeln, was die Produktion von Batterien schneller, billiger und umweltfreundlicher macht.

– Nur wenige Elektroautos dürfen einen Anhänger ziehen
Dass man mit einem Elektroauto einen Anhänger ziehen darf, ist nicht selbstverständlich. Viele Elektroautos sind aus verschiedenen Gründen nicht für das Ziehen eines Anhängers ausgelegt. Es gibt auch Marken, die keine Priorität auf das Zuggewicht legen und einfach keine Typgenehmigung für das Ziehen eines Anhängers beantragt haben. Denken Sie also daran, wenn Sie beispielsweise einen Wohnwagen besitzen und auf ein Elektroauto umsteigen möchten.

– Starker Reichweitenverlust im Winter
Die Batterie in einem Elektroauto ist empfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen. Je kälter die Batterie, desto weniger Energie kann sie aufnehmen. Normalerweise kann man im Winter mit einer vollen Batterie weniger weit fahren als im Sommer, eventuell sogar 50 % weniger. Allerdings kommen immer mehr Elektroautos mit einem System auf den Markt, um die Batterie im Winter zu heizen oder im Sommer zu kühlen, damit sie bei jedem Wetter optimal funktioniert. Eine Batterie bringt ihre beste Leistung bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius.

– Begrenztes Angebot an Ladepunkten im Ausland
Die Niederlande sind führend in Europa mit den meisten Ladepunkten pro Kilometer Asphalt und den meisten Ladepunkten pro Einwohner. Eine Ladestation ist überall zu finden, aber das gilt sicher nicht für andere Länder in Europa. Die europäische Infrastruktur ist alles andere als in Ordnung. Denken Sie also daran, wenn Sie mit einem Elektroauto ins Ausland reisen. An Ladestationen entlang beliebter Urlaubsrouten sind in den letzten Jahren viele Staus durch (niederländische) Elektroautos entstanden, einfach weil das Angebot an Ladepunkten noch zu gering ist.