Warum Autodriften nicht gut für Ihren Kilometerstand ist
Wie zeichnet ein Auto die zurückgelegte Strecke auf?
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie ein Auto die Anzahl der gefahrenen Meter aufzeichnet? Geschieht dies mit Hilfe von GPS? Berücksichtigt das Auto die Anzahl der Radumdrehungen? Und wie negativ wirkt sich das Abdriften auf die Kilometerleistung aus? Eine Menge Fragen. In diesem Artikel geben wir zusammen mit einem Automobilexperten des ANWB die Antworten. Sein Name: Jos van der Drift. Wie angemessen soll es sein?
Beeinträchtigt Driften die Kilometerleistung?
Die Hauptfrage dieses Artikels lautet: Führt Driften – also das Durchdrehen der Hinterräder bei einem Auto mit Hinterradantrieb oder aller Räder bei einem Auto mit Allradantrieb – dazu, dass der Kilometerstand eines Autos schneller steigt? Der Kilometerstand wird während der Fahrt immer live im Bordcomputer aktualisiert. Wie genau ist das?
Jos van der Drift, Automobilexperte ANWB
Die erlösende Antwort kommt von Jos van der Drift, Automobilexperte beim ANWB. Er sagt Folgendes: „Die traditionelle Funktionsweise eines Kilometerzählers basiert auf der Erfassung der Anzahl der Umdrehungen der Getriebeausgangswelle. Letztlich wird der Kilometerstand mechanisch und heutzutage hauptsächlich elektronisch angezeigt. Bei der modernen Fahrzeuggeneration wird der ABS-Sensor zur Messung der Radumdrehungen und deren Umwandlung in einen Kilometerstand verwendet.“
Verzerrte Sicht auf den Kilometerstand
Jos fährt fort: „Einfach ausgedrückt: Ein durchdrehendes Rad auf einer angetriebenen Achse legt, wie bereits erwähnt, eine längere Strecke zurück als in Wirklichkeit. Häufiges Fahren mit durchdrehenden Rädern führt also zu einem verzerrten Kilometerzählerstand. Definitionsgemäß hat der Kilometerzählerstand jedoch eine Abweichung von normalerweise 6 bis 8 Prozent. Auch eine andere Reifengröße hat einen Einfluss. Selbst ein Reifen mit nagelneuem Profil ergibt im Vergleich zu einem glatten Reifen einen anderen Abrollumfang.“
Wie sieht es mit dem Rückwärtsfahren aus?
Der Automobilexperte des ANWB betont, dass die Gesamtkilometerzahl keine garantierte Genauigkeit bietet. „Beim Rückwärtsfahren wird diese Strecke in der Regel nicht gemessen, und bei der älteren Fahrzeuggeneration wurde sie sogar rückwärts gezählt. Es sind also Faktoren denkbar, bei denen die Kilometeraufzeichnungen anomaler sind als üblich“, sagt er.
Eingeschaltetes ESP-System
Jos fragt aber: „Die Frage ist, ob das Fahren mit driftenden Rädern tatsächlich so oft vorkommt. Außerdem wird die diensthabende ESP-Einrichtung – falls vorhanden – genau das von Natur aus verhindern wollen.“ Ein eingeschaltetes ESP-System will dem Auto helfen, das Gleichgewicht wiederzufinden. Aber bei vielen Autos – vor allem bei Liebhaberfahrzeugen – kann das ESP komplett ausgeschaltet werden, so dass Sie als Fahrer die volle Kontrolle über das Fahrzeug haben, auch darüber, wie weit die Räder durchdrehen.
GPS-Abweichung
Jos: „Im Übrigen wird die moderne Autoelektronik die gefahrenen Kilometer natürlich aufzeichnen und speichern, um sie auch für die verschiedenen Funktionen des Bordcomputers zu nutzen. Und letztlich ist die Erfassung von Geschwindigkeit und zurückgelegter Strecke durch einen GPS-Empfänger am genauesten. Das erklärt auch die oft gehörte Bemerkung, dass das Navigationssystem eine andere Geschwindigkeit und Entfernung anzeigt als das, was in der Instrumententafel zu sehen ist.“
Fazit
Die Schlussfolgerung: Regelmäßiges Driften eines Autos führt tatsächlich zu einem höheren Kilometerstand, obwohl das Auto diese Meter tatsächlich nicht zurückgelegt hat. Der Ratschlag kommt Ihnen wahrscheinlich sehr bekannt vor: in Maßen genießen.