Rückblick – Renault Austral (2023)
Renault Australien
Es kommt nicht oft vor, dass Renault ein völlig neues Modell auf den Markt bringt. Modelle wie Twingo, Clio und Mégane gibt es schon seit Jahrzehnten. Auch der Zoe, der Captur und der Kadjar sind mittlerweile bekannte und vertraute Gesichter im Renault-Stall. Doch jetzt stellt Renault ein neues Familienmitglied vor: den Austral. Der neue SUV löst den Kadjar im C-Segment ab. Er wird gegen Modelle wie den Peugeot 3008, Volkswagen Tiguan, Toyota C-HR, Kia Sportage, Ford Kuga und den Nissan Qashqai antreten.
Nissan Qashqai
Mit dem letztgenannten Modell – dem Qashqai – teilt sich der Austral die Plattform. So wie es der Kadjar mit der vorherigen Generation des Qashqai tat. Es ist das erste Renault-Modell, das auf der dritten Generation der CMF-CD-Plattform basiert – entwickelt gemeinsam mit Nissan und Mitsubishi. Der Austral ist allerdings eine Nummer größer als der neue Qashqai. Mit 4,51 Metern Länge ist er acht Zentimeter länger als sein japanischer Bruder und zwei Zentimeter länger als der Kadjar. Der Radstand ist der gleiche wie bei den Japanern: 2,67 Meter.
Design
Der Autral ist nicht nur größer als sein Vorgängermodell, er sieht dank seiner klaren Linien auch etwas robuster aus. Außerdem hat der Kühlergrill des klobigen SUV keine Stäbe, sondern Hunderte von Rauten, die für eine aggressive Nase sorgen. Die erkennbaren C-förmigen Leuchteinheiten sind denen des neuen Mégane E-Tech Electric sehr ähnlich.
Esprit Alpin
Der Austral ist der erste Pkw von Renault, der in einer besonders sportlichen Version des Esprit Alpine auf den Markt kommt. Der Esprit Alpine-line ersetzt nun bei Renault die R.S-line. Natürlich kennen Sie Alpine als die Sportwagenmarke und das Formel-1-Team der Renault-Gruppe. Mit dem neuen Ausstattungsniveau wollen die Franzosen die Verbindung zur sportlichen Branche etwas deutlicher sichtbar machen. Es geht also – wie bei der R.S.-Linie – um das äußere Erscheinungsbild und nicht um mehr Kraft und Leistung.
Unheimliches Aussehen
Der Austral mit dem Alpine-Paket ist schön dunkel gekleidet, mit vielen schwarzen Akzenten rund um das Auto. Denken Sie an schwarze Räder, Fensterrahmen, Spiegelkappen und Schweller. Alpine-Logos fehlen natürlich auch nicht auf der Außenseite. Die Verkleidungen und Kopfstützen tragen ebenfalls das bekannte A-Logo, und die Sicherheitsgurte und Sitze sind mit blauen Nähten versehen. Eine düstere mattgraue Lackierung ist gegen Aufpreis nur für die Version Esprit Alpine erhältlich.
Megane E-Tech Elektrisch
Der Innenraum des Austral ist fast identisch mit dem des Mégane E-Tech Electric. Das ist eine gute Nachricht, denn es bedeutet, dass Sie auch zwei große 12-Zoll-Displays in Austral bekommen können, auf denen Android Automotive läuft. Dieses Infotainment-System nutzt alle möglichen Google-Apps – wie Google Maps und Google Assistant – und arbeitet blitzschnell. Es ist vielleicht sogar das schnellste System, das derzeit auf dem Markt ist. Allerdings ist der große Infotainment-Bildschirm in der Basisversion nicht enthalten. Dann müssen Sie sich mit einem 9-Zoll-Bildschirm begnügen. Wer noch mehr Informationen aufnehmen möchte, kann sich auch ein 9,3 Zoll großes Head-up-Display holen.
Gepäckraum Renault Austral
Dass der Austral ein wuchtiger SUV ist, merkt man vor allem im hinteren Bereich. Dort finden 500 Liter Gepäckraum Platz, rund 25 Liter mehr als im Kadjar. Durch Umklappen der Rücksitze entsteht ein Platzangebot von 1.525 Litern. Optional ist eine verschiebbare Rücksitzbank erhältlich, mit der Sie 75 Liter zusätzlichen Raum schaffen können, wenn die Passagiere wenig Beinfreiheit benötigen. Die Bank kann um bis zu 16 Zentimeter verschoben werden.
Auch unter dem Laderaumboden können Sie eine Menge Dinge verstauen. Beachten Sie jedoch, dass sich bei der E-Tech-Hybrid-Version die 12-Volt-Batterie unter dem Ladeboden befindet. Daher können Sie hier nur sehr wenige Dinge unterbringen. Da der Gepäckraum über der Ladefläche immer noch großzügig bemessen ist, ist dies recht überschaubar.
Nicht vollständig elektrisch
Anders als der neue Mégane ist der Austral nicht vollelektrisch. Der Austral kommt mit einem völlig neuen 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit Turboaufladung auf den Markt. Er leistet serienmäßig 130 PS und arbeitet mit einem 48-Volt-Mildhybridsystem zusammen. Der Anlasser gibt beim Beschleunigen gelegentlich einen Schubs, was laut Renault den Verbrauch sehr niedrig hält. Ob dies zutrifft, werden wir später während eines längeren Testzeitraums in den Niederlanden untersuchen. Die Schaltung erfolgt bei dieser Motorvariante immer manuell.
E-Tech Hybrid
Wenn Sie eine Automatik wünschen, entscheiden Sie sich für die Vollhybridversion: den Austral E-Tech Hybrid. Diese Version hat keinen Stecker, sondern einen selbstaufladenden Antriebsstrang, der direkt aus der Formel-1-Technologie von Renault abgeleitet ist. Das hört sich nach Marketing an, aber unter der Haube steckt tatsächlich eine ziemlich ausgeklügelte Technologie.
Der 200 PS starke Antriebsstrang besteht ebenfalls aus demselben 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor, wird aber von zwei Elektromotoren unterstützt. Einer der Elektromotoren sorgt zusammen mit dem Benzinmotor für den Vortrieb, der andere fungiert als Anlasser und Generator, wie beim Mild-Hybrid. So kann er beim Bremsen Energie erzeugen.
Das Getriebe hat keine Kupplung, so dass der Austral immer vom Elektromotor gezogen wird. So fahren Sie an der Ampel immer gleichmäßig und schnell los, denn Sie profitieren von dem sofort verfügbaren Drehmoment des Elektromotors. Der Benzinmotor springt später ein und lädt die Batterie regelmäßig auf. Der komplexe, aber sehr leise Antriebsstrang vermittelt das Gefühl, fast immer elektrisch zu fahren, es sei denn, man tritt richtig in die Pedale. Eine schöne Leistung der Franzosen.
Neu und doch vertraut
Der E-Tech-Hybrid-Antriebsstrang des Austral ist völlig neu, erinnert aber stark an den Hybrid-Antriebsstrang, der im Renault Arkana und Clio zu finden ist und auch im Nissan Juke und Dacia Jogger eingesetzt wird. Der Unterschied? In diesen Modellen kommt ein atmosphärischer 1,6-Liter-Vierzylinder als Hybridantrieb zum Einsatz, im Austral ist es ein 1,2-Liter-Dreizylinder mit Gebläse.
4Kontrolle
Der neue Austral ist das erste Renault Modell, das mit der dritten Generation der Allradlenkung 4CONTROL Advanced“ erhältlich ist. Einzigartig in diesem Segment, denn normalerweise haben nur große deutsche oder stattliche französische Limousinen, wie der Renault Talisman, eine mitlenkende Hinterachse. Die Hinterräder des Austral lenken bis zu einem Winkel von maximal 5 Grad ein, was zu einem sehr kleinen Wendekreis führt. In den engen Straßen der spanischen Dörfer, die wir während unserer Testfahrt durchquerten, gelang es uns dank des 4CONTROL-Systems, den wuchtigen SUV ohne große Anstrengung – und mit wenigen Stichen – zu wenden.
Was kostet der Renault Austral?
Steigen Sie in einen Austral ab 36.480 Euro ein. Dann gibt es den Mild-Hybrid mit 130 PS. Für den 200 PS starken E-Teech Hybrid müssen Sie mindestens 43.000 Euro an Renault überweisen. Wir verraten Ihnen alle Details über den Austral – und wie er fährt – im Video unten: