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Rückblick – Porsche Cayenne 2023, ein noch besserer Allrounder?

Mai 16, 2023

Der Erfolg des Porsche Cayenne

Keine Ahnung, wie gut der Porsche Cayenne abschneidet? Wir möchten dies mit Hilfe einiger Zahlen erläutern. Allein im Jahr 2022 verkaufte Porsche rund 95.000 Cayennes von insgesamt knapp über 300.000 Fahrzeugen. Damit war fast jeder dritte neue Porsche ein Cayenne. Die erste Generation des Cayenne kam im Jahr 2002 auf den Markt. Seitdem hat die Marke bereits über 1.250.000 Einheiten des Cayenne verkauft. Dennoch ist der SUV bei Porsche-Käufern sehr beliebt. Auch die Zukunft des Fahrzeugs ist von der Marke vorgezeichnet worden. Ein vollelektrischer Cayenne wird um 2025 erscheinen. Er wird dann neben dem regulären Cayenne ins Programm aufgenommen. Es wird auch einen vollelektrischen SUV oberhalb des Cayenne geben. Der Automobilhersteller tut dies vor allem für Märkte wie China und die Vereinigten Staaten. Als erstes: der Porsche Cayenne 2023.

Porsche Cayenne 2023

Aber wir wollen nicht voreilig sein. Denn auch die aktuelle Generation des Porsche Cayenne ist immer noch ein sehr aktuelles Auto. Mit diesem Upgrade sogar mehr als je zuvor. Derzeit liefert die Marke ihren Cayenne der dritten Generation aus, der jedoch bis 2023 ein umfassendes Facelifting erhalten wird, bei dem vor allem der Innenraum eine große Verwandlung erfährt. Aber auch äußerlich lassen sich Anpassungen feststellen. Werfen Sie einen Blick darauf?

Porsche Cayenne 2023

Äußeres Design

Im Vergleich zum Vorgängermodell hat der neue Cayenne eine neue Nase mit runderen Kotflügeln, eine modifizierte Motorhaube und neue Scheinwerfer, die die Breite des Fahrzeugs betonen. Das gilt sowohl für den Cayenne SUV als auch für das Cayenne Coupé. Das Heck hat neue dreidimensionale Rückleuchten und eine neue untere Heckpartie mit integriertem Nummernschildhalter. Außerdem verläuft über die gesamte Breite des Fahrzeugs ein kräftiges LED-Band. Natürlich hat das Cayenne Coupé eine abfallende Dachlinie. Nettes Detail: Mit optionalen Leichtbau-Sportpaketen sind beim Cayenne Coupé Gewichtseinsparungen von bis zu 33 Kilogramm möglich. Außerdem kann man zwischen 20-, 21- und 22-Zoll-Rädern wählen.

Porsche Cayenne 2023: erklärt von A bis Z – AutoRAI TV

HD-Matrix-LED-Scheinwerfer

Unbedingt erwähnenswert sind die Matrix LED-Scheinwerfer. Diese haben ein neues Design, natürlich auch hier mit den Porsche-typischen vier Leuchten. Auf Wunsch liefert Porsche HD-Matrix-LED-Scheinwerfer. Diese Scheinwerfer sind intelligenter als die meisten Smartphones. Mit zwei hochauflösenden Modulen und mehr als 32.000 Pixeln pro Scheinwerfer erkennt die Technologie andere Verkehrsteilnehmer und dimmt das Fernlicht pixelgenau ab, um sie nicht zu blenden. Eine ausgeklügelte Technik, deren Funktionsweise im Dunkeln besonders gut zu erkennen ist. Die Helligkeit der Module lässt sich je nach Fahrsituation in mehr als tausend Stufen regeln. Der Austausch der Leuchteinheiten ist eine teure Angelegenheit.

HD Matrix LED-Scheinwerfer - Porsche Cayenne

Innenraum Porsche Cayenne 2023

Dann der Innenraum. Diese wurde stark überarbeitet. Wo sollen wir anfangen? Zum Beispiel mit einem volldigitalen 12,6-Zoll-Kombiinstrument. Dabei handelt es sich um die sogenannte Porsche Driver Experience, die erstmals im elektrischen Porsche Taycan zum Einsatz kommt. Als Fahrer blickt man also auf ein gebogenes Display. Was auf dem Display angezeigt wird, ist vollständig anpassbar. Zur Auswahl stehen eine Navigationskarte, drei Uhren, die historisch korrekte Aufstellung mit fünf Uhren oder eine vereinfachte Ansicht. Das Display bietet gestochen scharfe Grafiken und eine hervorragende Ablesbarkeit. Das optionale Head-up-Display wurde optimiert und ergänzt das Kombiinstrument.

Neues Infotainment

Porsche verwendet außerdem einen zentralen 12,3-Zoll-Touchscreen mit der Software Porsche Communication Management (PCM) und Unterstützung für Spotify und Apple Music. Über dieses Display haben Sie Zugriff auf alle relevanten Fahrzeugfunktionen. Zum Glück lassen sich Funktionen wie Temperatur und Sitzheizung über ein Tastenmodul zentral in der Mittelkonsole steuern. Diese „Glasplatte“ hat eine hochglänzende schwarze Oberfläche. Auf der Platte befinden sich einige Schalter und Tasten. Beim Drücken erhält man ein haptisches Feedback, was sehr angenehm ist. Wegen dieser Glasplatte musste sich der Übertragungshebel bewegen. Der Bedienhebel für das Automatikgetriebe befindet sich nun wie beim Taycan auf dem Armaturenbrett. Das Auto verfügt jetzt auch über eine Induktionsladefunktion für Smartphones. Dieses Modul wird gekühlt, damit Smartphones schneller aufgeladen werden können – clever!

Beifahrer-Display

Optional bietet Porsche einen 10,9-Zoll-Beifahrerbildschirm an. Wie im Taycan kann der Beifahrer den zusätzlichen Touchscreen nutzen, um dem Fahrer die Arbeit zu erleichtern, zum Beispiel durch die Steuerung des Navigationssystems oder die Auswahl eines Mediendienstes. Das Display ist mit einer speziellen Folie versehen, die dafür sorgt, dass der Bildschirm vom Fahrersitz aus nicht sichtbar ist. So können zum Beispiel Videoinhalte auf den Beifahrerbildschirm gestreamt werden, auch während der Fahrt. Die Folie bietet einen eingeschränkten Blickwinkel, auch für den Beifahrer. Wer seinen Kopf in einem bestimmten Winkel halten muss, um das Display richtig zu sehen. Aber cool ist es allemal. Von nun an hat das Armaturenbrett also drei Anzeigen, wenn Sie die Optionen ankreuzen.

Durchatmen

Ebenfalls neu im Porsche Cayenne 2023 ist ein Luftqualitätssystem. Dieses System erkennt den Feinstaubgehalt in der Luft und filtert die Partikel bei Bedarf mehrfach. Außerdem filtert ein Ionisator viele Keime und Schadstoffe aus der Luft. Leiden Sie unter Heuschnupfen? Kaufen Sie einen Cayenne!

Fahrerassistenzsysteme

Natürlich hat Porsche auch das Angebot an Fahrerassistenzsystemen auf die nächste Stufe gehoben. Das Auto verfügt jetzt über einen aktiven Geschwindigkeitsbegrenzungsassistenten, einen Ausweichassistenten, einen Abbiegeassistenten und das verbesserte Porsche InnoDrive als Teil der adaptiven Geschwindigkeitsregelung. Nicht alle Systeme arbeiten gleich angenehm. In unserem Fall wird der Spurhalteassistent schnell durch einen unangenehmen Widerstand im Lenkrad um die Mittelstellung herum deaktiviert. Wer dieses System ausschaltet, merkt nur, wie direkt der Cayenne lenkt.

Porsche Cayenne 2023

Fahrverhalten

Was das Fahrverhalten angeht, ist der Porsche Cayenne eine der besseren Entscheidungen in seinem Segment. Besonders clever ist, wie Porsche es schafft, die vielen Kilos zu verstecken. Sie fahren instinktiv einen Sportwagen und keinen SUV. Das Lenkgefühl ist phänomenal gut, manchmal sogar zu direkt, was das Auto in den Augen mancher vielleicht etwas zu nervös erscheinen lässt. Aber der Steuermann oder die Steuerfrau genießt es. Übrigens lässt sich der Charakter des Wagens bis ins kleinste Detail einstellen. Lenkung, Gasannahme, Schaltung, Motorcharakter und auch das Fahrwerk sind einstellbar.

Angepasstes Fahrwerk für Porsche Cayenne 2023

Der Porsche Cayenne erhält serienmäßig ein Fahrwerk mit Stahlfedern inklusive Porsche Active Suspension Management (PASM). Neue Stoßdämpfer mit Zweiventiltechnik und getrennten Zug- und Druckstufen verbessern Komfort und Dynamik. Optional bietet Porsche eine Luftfederung und eine aktiv mitlenkende Hinterachse für noch mehr Kontrolle und Komfort. Auch die neue optionale adaptive Luftfederung mit Zweikammer- und Zweiventiltechnik weist in den Fahrmodi Normal, Sport und Sport Plus noch größere Charakterunterschiede auf. Es ist also fast eine Schande, das System nicht zu bestellen, denn es wird Ihr Auto noch vielseitiger machen.

Weil es so viel über den aktualisierten Porsche Cayenne zu sagen gibt, haben wir noch gar nicht über die Antriebe gesprochen. Bei der Markteinführung im Juli 2023 stehen in den Niederlanden drei Antriebsvarianten zur Wahl: der Cayenne, der Cayenne E-Hybrid und der Cayenne S. Zunächst einmal die Preise, denn dann wird sofort klar, wie das Line-up in den Niederlanden strukturiert ist.

Sie sehen: Der Plug-in-Hybrid Cayenne E-Hybrid ist der sparsamste in den Niederlanden. Dies ist auf das niederländische Steuersystem zurückzuführen, in dem geringere CO2-Emissionen mit einer geringeren BPM-Strafe belohnt werden. Das macht den Plug-in-Hybrid E-Hybrid besonders preisgünstig.

Porsche Cayenne E-Hybrid

Neugierig auf die technischen Daten des Porsche Cayenne S E-Hybrid? Sie kommen! Der SUV verfügt über einen 3,0-Liter-V6-Turbobenziner mit einer Leistung von 224 kW (304 PS), gekoppelt an einen Elektromotor mit 130 kW (176 PS) und 460 Nm. Der Elektromotor ist damit im Vergleich zum Vorgängermodell um 30 kW stärker geworden. Die Systemleistung des E-Hybrid liegt bei 470 PS und 650 Nm Drehmoment. Auch schön: Das Auto hat jetzt ein 11-kW-Bordladegerät. Das Aufladen des Akkus dauert jetzt weniger als 2,5 Stunden. Ich spreche über diese Batterie. Diese stieg von 17,9 kWh auf 25,9 kWh. Dadurch hat sich die elektrische Reichweite fast verdoppelt. Die EV-Reichweite beträgt nun je nach Ausstattung 77 bis 90 Kilometer.

Porsche Cayenne V6

Porsche verwendet den 3,0-Liter-V6-Turbomotor auch im regulären Cayenne. Dieser leistet nun 260 kW (353 PS) und 500 Nm, also 10 kW (13 PS) und 50 Nm mehr als bisher. In Ländern außerhalb der Niederlande ist dieser Antriebsstrang das Einstiegsfahrzeug. Bei uns ist das der PHEV. Natürlich ist noch nicht jeder bereit, den Stecker in die Steckdose zu stecken, und für diese Käufer könnte diese V6-Variante eine interessante Wahl sein. Wir persönlich fänden es allerdings schade, wenn man für vierzig Riesen weniger rund 120 PS mehr hätte haben können.

Porsche Cayenne S

Der Preisunterschied zwischen dem Cayenne E-Hybrid und dem Cayenne S ist wirklich enorm. Dicke 70.000 Euro! Die Motorleistung des Cayenne S ist fast genauso hoch wie die des PHEV. Dennoch gibt es einen guten Grund, den Cayenne S zu kaufen. So wurde der bisher verwendete V6-Motor durch einen 4,0-Liter-V8-Biturbomotor ersetzt. EIN V8! Lecker! Der Motor leistet bis zu 349 kW (474 PS) und 600 Nm Drehmoment – ein Plus von 25 kW (34 PS) und 50 Nm gegenüber dem Vorgängermodell. Die Sprintzeit von 0 auf 100 beträgt bei dieser S-Variante 4,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 273 km/h. Der PHEV benötigt 4,9 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 254 km/h.

Fazit

Der Porsche Cayenne 2023 ist vielseitiger denn je, wenn es ums Fahren geht. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Fahrmodi sind noch größer, so dass man das Gefühl hat, ein Auto mit mehreren Gesichtern zu fahren. Vor allem sehr komfortabel, aber auf Wunsch auch super sportlich und dynamisch, mit einem Handling, das Sie als Fahrer besonders glücklich macht. Mein Gefühl sagt mir, dass ich mich für den Cayenne S entscheiden sollte, wegen des köstlichen V8. Aber um ehrlich zu sein, waren wir auch vom V6-Soundtrack im Cayenne E-Hybrid beeindruckt. Dann haben Sie die gleiche Leistung für weniger Geld. Ein Kampf zwischen Gefühl und Verstand. Das bleibt knifflig. Übrigens: Es wird noch viel mehr Cayenne-Gewalt geben, wie zum Beispiel einen Turbo oder einen extra starken PHEV. Sie bevorzugen einen 100% elektrischen Cayenne? Dann warten Sie bis zur Mitte dieses Jahrzehnts. In jedem Fall bleibt der Porsche Cayenne ein begehrter SUV, jetzt und in Zukunft.