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Rückblick – Polestar 2 (2024) – Gründlich aktualisiert und verbessert

Dezember 6, 2023

Erfolgreicher Newcomer

In über drei Jahren hat der Polestar 2 weltweit über 150.000 Mal einen Ausstellungsraum verlassen. In den Niederlanden besitzen 9.000 Landsleute das schwedisch-chinesische Modell. Für einen Neueinsteiger kann man das getrost als Erfolg bezeichnen. Aber das Modell hat das Imperium nicht mehr für sich und das Tesla Model 3 allein. BYD hat den Seal, Nio den ET5 und ET5 Touring, Hyundai den Ioniq 6, BMW den i4 und Mercedes-Bens den EQE. Um Polestar 2 aktuell zu halten, war eine Aktualisierung erforderlich.

Unzulänglichkeiten

Das Vorgängermodell hatte in der Tat seine Unzulänglichkeiten. Vor drei Jahren konnten wir damit noch gut leben, aber anno 2023/2024 finden wir eine Reichweite von 470 Kilometern – die maximale Reichweite des Polestar 2, den wir 2020 gefahren sind – etwas dürftig. Das Modell hatte einfach keinen allzu effizienten Energieverbrauch. Die Marke führt daher neue Elektromotoren ein, die es dem Polestar 2 ermöglichen, mit einer Batterieladung 22 % weiter zu fahren, bis zu 9 % weniger Energie zu verbrauchen und bis zu 34 % schneller zu laden.

655 Kilometer

Damit erhöht sich die Reichweite von 470 Kilometern beim ersten Polestar 2 auf 655 Kilometer beim aktuellen Polestar 2. Zumindest, wenn Sie sich für die von uns gefahrene Variante entscheiden: den Long Range Single Motor. In der Praxis kann man – wie bei jedem Elektroauto – schnell 50 Kilometer von dieser optimistischen WLTP-Schätzung abziehen und im Winter 100 Kilometer oder mehr. Dennoch bleibt eine sehr brauchbare Reichweite, die den Polestar 2 wieder zu einem echten Mann macht.

Neues Akkupaket

Die verbesserte Reichweite ist nicht nur auf die aktualisierten Motoren zurückzuführen, sondern auch auf das neue Batteriepaket, das einfach etwas größer ist. Er hat eine Kapazität von 82 kWh, während der Polestar 2 bisher mit 78 kWh auskommen musste. Dennoch: 180 Kilometer mehr Reichweite bei nur 4 zusätzlichen kWh sind eine beachtliche Leistung. Es zeigt, wie schnell sich die Batterietechnologie in den letzten Jahren entwickelt hat. Die Ladegeschwindigkeit wurde ebenfalls verbessert und ermöglicht eine Schnellladung mit bis zu 205 kW. Sehen Sie, das ist hilfreich! Bei der Version mit einem kleineren Batteriepaket (69 kWh) ist eine Schnellladung mit bis zu 135 kW möglich. Mit einer vollständig geladenen Batterie ergibt sich in diesem Fall eine WLTP-Reichweite von bis zu 546 km.

Hinterradantrieb

Die von uns getestete Version mit einem Motor hat – natürlich – nur einen Motor. Von nun an befindet er sich nicht mehr vorne, wie es beim Polestar 2 der Fall war, sondern auf der Rückseite. Auch das kann man getrost als eine große Verbesserung bezeichnen. Das feste, direkte Drehmoment eines Elektromotors verträgt sich nämlich schlecht mit einer direkten Verbindung zu den Vorderrädern. Sie werden bald unter Torque Steer leiden. Mit anderen Worten: Sie spüren, wie die Kräfte im Lenkrad zurückkehren, was manchmal dazu führt, dass Sie mit dem Lenkrad kämpfen müssen, damit es tut, was Sie wollen.

Frieden und Kontrolle

Beim aktualisierten Polestar 2 ist das nicht der Fall. Die Kräfte wirken über die Hinterräder auf den Boden, was das Fahren sehr viel angenehmer macht. Es gibt mehr Ruhe, Kontrolle und vor allem: Spaß! Eine Sportlimousine wie der Polestar 2 kommt mit dem Motor an der Hinterachse viel besser zur Geltung. Im folgenden Video erfahren Sie mehr über das Handling der schicken schwedischen Limousine.

Preise

Polestar bietet den aktualisierten Polestar 2 mit einem 69-kWh-Batteriepaket für 51.200 € an und verlangt 55.200 € für den von uns getesteten Long Range Single Motor. Damit ist es (deutlich) teurer als das Tesla Model 3, aber günstiger als ein BMW i4. Das Fahrgefühl und die Materialien des Polestar 2 orientieren sich eher an denen des Model 3 und sind damit sicher kein Schnäppchen. Dennoch kann sich die zusätzliche Investition für diejenigen lohnen, die sich von der Masse der Model 3 auf der Straße abheben möchten.