Rückblick: Lotus Emira V6, erster Test auf niederländischem Boden! (2022)
Danken Sie einfach China!
Bevor Sie diesen Bericht über den Lotus Emira lesen: Jeder Lotus-Fan sollte eigentlich dringend eine Dankeskarte nach China schicken, denn dank Geely gibt es Lotus noch. Dieser chinesische Autokonzern ist auch die Muttergesellschaft von Volvo, Polestar, Lynk & Co, Proton und seit einiger Zeit auch von Lotus. Dank Geely war Lotus in der Lage, kräftig in die Zukunft zu investieren. Unter dem Namen Vision80 stellte Lotus einen strategischen Plan vor, der die Transformation von Lotus im Hinblick auf sein 80-jähriges Jubiläum im Jahr 2028 leitet. Die konkrete Botschaft: Das Rad dreht sich bei Lotus. Der Lotus Emira ist das Abschiedsmodell von Lotus, wie wir es seit Jahren kennen. So auch bei einem Verbrennungsmotor. Die Zukunft von Lotus ist elektrisch.
Lotus 2.0
Der Lotus Emira ist das „letzte Hurra“ eines Lotus mit Verbrennungsmotor. Lotus vertreibt das Modell weltweit. Zusammen mit dem Elektro-Hypercar Evija soll das Fahrzeug die Bekanntheit der Marke Lotus weltweit steigern. Gleichzeitig ist Lotus mit der Neupositionierung und dem Ausbau des Lotus-Einzelhandelsnetzes beschäftigt. Das muss sie auch, denn vor allem Elektroautos werden für eine immer größere Gruppe interessant. Denken Sie an den elektrischen Performance-SUV Eletre.
Kommandant
Wie auch immer, in dieser Geschichte geht es noch nicht um Elektrizität. Elektrische Fensterheber vielleicht, aber nicht über einen batterieelektrischen Antriebsstrang. Der Lotus Emira – sprechen Sie den Namen ‚Eh-more-ah‘ aus – ist immer noch ein schöner, altmodischer Sportwagen mit Verbrennungsmotor. Emira kann übrigens in zahlreichen alten Sprachen mit „Befehlshaber“ oder „Anführer“ übersetzt werden. Damit passt der Name gut zur Mission des Fahrzeugs: eine neue Ära für Lotus einzuläuten.
Der Lotus Emira V6 kann brüllen!
Zum Glück darf die Emira noch so brüllen. Im Lotus Emira V6 Supercharged First Edition, den wir gefahren sind, kommen Sie jederzeit in den Genuss eines brüllenden V6-Motors. Die First Edition ist immer mit dem bekannten 3,5-Liter-V6 ausgestattet. Einst als Toyota-Block gestartet, aber von Lotus fest in die Hand genommen und mit einem Kompressor ausgestattet. Ein feines Kraftpaket, das besonders gerne auf Touren kommt. Der Sechszylinder leistet 400 PS (298 kW) und ein Drehmoment von 420 Nm. Damit sprintet der Lotus Emira in 4,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h. Ausgezeichnete Zahlen.
„Lotus weiß wahrscheinlich, wie man das Gewicht perfekt verbergen kann, oder?“
Und wie sieht es mit dem Gewicht des Lotus Emira aus?
Echte Lotus-Fans müssen vielleicht erst einmal einen Gang zurückschalten, um zu akzeptieren, dass dieser Emira vom Gewicht her nicht annähernd an eine Elise der ersten oder zweiten Generation herankommt. Neue Sicherheitsanforderungen und eine umfangreichere Ausstattung erhöhen das Gewicht der Fahrzeuge. In seiner leichtesten Form wiegt der Lotus Emira 1.405 Kilogramm. Zum Vergleich: Das ist fast doppelt so viel wie bei einer Elise der ersten Generation. Dennoch sollte man diesen Emira nicht als Nachfolger der Elise betrachten. Nein, der Emira ist, wie der Evora, eher ein GT-Modell von Lotus. Übrigens wissen die wenigsten, dass der Lotus Evora auch ein Gewicht von rund 1.400 Kilogramm hatte.
Lotus Emira V6: endlich in den Niederlanden unterwegs! – REVIEW – AutoRAI TV
Gewichtsmaskierung
Und hallo, es ist doch Lotus. Lotus weiß also wahrscheinlich, wie man das Gewicht perfekt verbergen kann, oder? Die Frage zu stellen, bedeutet, die Frage zu beantworten. Auch hier ein klares Ja. In der Tat ist es besonders clever von Lotus, wie sie es schaffen, dieses Gewicht in den Hintergrund zu schieben. Den Emira zu fahren ist ein großartiges Erlebnis.
Ich fühle eine Verbindung
Man fühlt sich wirklich mit dem Auto verbunden, so wie die berühmten blauen Bewohner im Blockbuster Avatar eine Verbindung mit allem um sie herum herstellen können. Mit diesem Lotus können Sie lesen und schreiben. Lotus ist ein Meister darin, ein feines Lenksystem mit passender Aufhängung zu entwickeln. Die Emira ist da keine Ausnahme. Bemerkenswert ist, dass dieser Lotus immer noch über eine hydraulische Lenkung verfügt, die dem Fahrer eine hervorragende Rückmeldung über alle Eingaben und Informationen über die Straßenoberfläche gibt. Lotus liefert serienmäßig Goodyear Eagle F1 Supersport-Reifen, während Michelin Pilot Sport Cup 2-Reifen optional in Verbindung mit dem Lotus Drivers Pack erhältlich sind.
Tour- oder Sportfahrwerk
Das Auto hat zwei Fahrwerkseinstellungen. Der Modus Tour ist für den täglichen Straßengebrauch abgestimmt und bietet die optimale Mischung aus der dynamischen Leistung und dem Handling von Lotus, wobei der Schwerpunkt auf dem Komfort liegt. Für das niederländische Straßennetz und die Polderstraßen die bessere Wahl. Die Sportabstimmung ist mit dem optionalen Lotus Drivers Pack erhältlich und bietet eine etwas straffere Aufhängung für verbesserte dynamische Fähigkeiten. Wer regelmäßig auf der Rennstrecke unterwegs ist, sollte sich besser für dieses Modell entscheiden. Wer den Emira als Alltagsfahrzeug nutzt, sollte sich für Tour entscheiden.
„Gefühlt könnte der Emira auch 500 PS haben, ohne sich zu sehr zu verausgaben.
400 PS? Er könnte leicht 500 PS haben
Auch die Federung ist äußerst kommunikativ, ohne dass sich das Auto nervös anfühlt. Das ist ein schönes Gleichgewicht. Wer mit dem Gaspedal spielt, wird feststellen, dass das Heck agil ist. Ein Drift ist blitzsauber. Sie sollten also wissen, was Sie tun. Alle 400 PS des V6-Motors sind nutzbar, auch in den Niederlanden. Wir sind mit dem Emira auf Autobahnen und Polderstraßen gefahren und überall kommt man als Steuermann zu seinem Recht. 400 PS sind nicht wahnsinnig schnell, sondern nur eine gute Leistung. Gefühlt könnte der Emira auch 500 PS haben, ohne dass es zu viel wird. Er hat noch mehr im Ärmel.
Lotus Emira mit AMG-Vierzylinder
Lotus liefert den Emira auch mit einem 2,0-Liter-Vierzylindermotor des Technikpartners AMG aus. Dieses Triebwerk mit 360 PS und 430 Nm verfügt über ein Achtgang-Automatikgetriebe mit Doppelkupplung, ein großer Unterschied zum Sechsgang-Schaltgetriebe (möglicherweise robotisiert) der V6-Variante. Für den niederländischen Markt ist der Vierzylinder vielleicht das wichtigste Triebwerk, denn der Unterschied bei den CO2-Emissionen ist groß: 258 g/km für den V6 und 199 g/km für den AMG-Vierzylinder. Das spart BPM in den Niederlanden. Der AMG-Motor hat übrigens noch viel mehr auf Lager, denn im A 45 S leistet der Vierzylinder bis zu 421 PS. Lotus hingegen muss bei 360 PS bleiben. Immer noch gut für eine 0-100-Zeit von 4,5 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 283 km/h.
Niederländischer Preis Lotus Emira
In den Niederlanden liegt der Lotus Emira mit 2.0 AMG-Antrieb bei einem Zielpreis von 100.000 Euro und der V6 bei 130.000 Euro. Die First Edition mit V6 liegt sogar bei 150.000 Euro. Schön, was? 51.805 Euro in BPM? Lotus startet mit einem Emira Coupé, ein Lotus Emira Roadster wird in knapp zwei Jahren folgen. Ein Auto wie der Emira verkauft sich ganz von selbst. Sein Aussehen fesselt die Phantasie. Wer einen Ferrari bestellt hat, mag sich beim Anblick des Emira hinter den Ohren kratzen.
Aluminium-Gehäuse
Der Lotus Emira hat ein neu entwickeltes Chassis aus stranggepresstem und geklebtem Aluminium. Das Auto ist 4.412 mm lang, 1.895 mm breit und nur 1.255 mm hoch. Der Radstand beträgt 2.575 mm. Diejenigen, die ihn sehen, bleiben einen Moment lang stehen. Denn dieses Gerät sieht fantastisch aus. Er ist voller schöner Details, auch im Innenraum.
Innenraum Lotus Emira
Im Innenraum des Emira finden wir einen 10,25-Zoll-Touchscreen in Kombination mit einem digitalen 12,3-Zoll-Kombiinstrument. Das Design der Displays wurde exklusiv von Lotus entworfen. Android Auto und Apple CarPlay sind serienmäßig integriert. Um die Entwicklungskosten zu senken, stammen mehrere Komponenten aus anderen Geely-Produkten. Das Lenkrad finden Sie zum Beispiel in einem Lynk&Co 01, ebenso wie die Hebel hinter dem Lenkrad. Der Startknopf mit roter Abdeckung ist zwar von Lamborghini abgekupfert, vermittelt aber immer wieder ein besonderes Gefühl beim Starten oder Ausschalten des Autos, und das ist auch etwas wert.
Ein Lotus, der auch praktisch ist
Für einen Lotus ist der Emira äußerst praktisch. Das Auto hat zwei zentrale Getränkehalter – welch ein Luxus! – mit einer Handytasche dazwischen. Die Türtaschen bieten Platz für eine 500-ml-Flasche. Er verfügt sogar über ein Handschuhfach und eine Armlehne zwischen den Sitzen mit USB- und 12-V-Anschlüssen. Einkaufen mit der Emira? Kein Problem! Gepäck oder andere große Gegenstände können hinter den beiden Sitzen (208 Liter) oder im Kofferraum hinter dem Motor verstaut werden. In diesen Raum (151 Liter) passt ein Standard-Flightcase oder ein Satz Golfschläger. Kleiner Hinweis: Der hintere Kofferraum kann maximal 50 Kilogramm aufnehmen.
„Lotus erinnert sich sehr gut daran, was ein schönes Spiel mit dem Lenkrad bedeutet.“
Fazit Lotus Emira Bewertung
Dann stellt sich die Frage: Ist es noch ein echter Lotus? Absolut! Aber nach dem neuen Konzept. Fahrspaß pur in der Mischung aus Luxus und Komfort. Geben Sie es zu: Das ist wirklich kein übler Cocktail. Aber die Zeiten sind vorbei, in denen ein Lotus weniger als 800 Kilogramm wiegt. Gewöhnen Sie sich daran. Lotus wird immer mehr zum Mainstream. Aber zum Glück wissen sie bei Lotus noch sehr gut, was ein schönes Spiel mit dem Lenkrad bedeutet. Und dann diese Blicke! Vielleicht wird der Lotus Emira das Schnäppchen des Jahrhunderts. Vor allem in einer hellen Farbe.