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Rückblick – Audi RS3 Sportback (2023) auf dem Circuit Zandvoort – Der letzte Mohikaner

April 7, 2023

Heißes Fließheck auf dem Rückzug?

In den 1980er Jahren konnte man als Automarke nicht auf einen so genannten Hot Hatchback verzichten. Fast jeder Hersteller, der etwas auf sich hält, hatte eines. Derweil ist die heiße Schräghecklimousine auf dem besten Wege, auszusterben. Neben der ohnehin rückläufigen Nachfrage im wirklich sportlichen Segment sind die immer strengeren Abgasnormen das endgültige Aus für solche Autos. Mit dem S3 kam Audi 1999 relativ spät ins Spiel, und der erste reinrassige“ Audi RS3 erschien sogar erst 2011. Andererseits ist Audi eine der wenigen Marken, die auch im Jahr 2023 noch einen reinrassigen Hot Hatchback liefern. Heute kann ich das wieder für eine Weile genießen, und zwar auf einer Rennstrecke.

Audi RS3 Sportback – die technischen Daten

Die größte Besonderheit des Audi RS3 Sportback findet sich unter der Motorhaube: der 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbobenziner, der fast schon eine Ikone der Marke ist. In seiner aktuellsten Form leistet er bis zu 294 kW (400 PS), mit einem wenn möglich noch höheren Drehmoment von 500 Nm. In diesem heißen Fließheck geht der Antrieb nicht nur auf die Vorderräder, sondern auf alle vier. Die 100 km/h werden in nur 3,8 Sekunden erreicht und die Höchstgeschwindigkeit ist auf die „normalen“ 250 km/h begrenzt.

Audi RS3 Sportback

Zeit für Erfahrung

Ich bin jedoch nicht hierher gekommen, um trockene Zahlen vorzutragen. Ich möchte sie erleben. Audi hat uns dazu auf den Circuit Zandvoort eingeladen. Ich fahre hinter einem Ausbilder, aber er hält ein gutes Tempo. Der Audi RS3 hat mich schnell überzeugt. Der unverwechselbare Klang des Fünfzylinders ist ohrenbetäubend und lädt dazu ein, bis zur nächsten Kurve zu beschleunigen.

Audi RS 3 Sportback

Der Charakter eines Autos mit Vorderradantrieb

Apropos Kurven: Trotz seines Allradantriebs hat der Audi RS3 den Charakter eines Fronttrieblers. Wenn man zu schnell in eine Kurve fährt oder zu früh auf das Gaspedal tritt, sucht er sich die Außenseite der Strecke. Insofern ist der richtige Bremspunkt beim RS3 viel wichtiger als beim Audi RS e-tron GT und Audi R8 V10, die ich kurz vor dem RS3 Sportback gefahren bin. Während die ersten beiden recht fehlerverzeihend sind, ist es beim RS3 schon etwas schwieriger, auf der Ideallinie zu bleiben.

Beweglich

Auffallend ist auch, dass die Karosserie des Audi RS3 viel agiler ist als die der anderen genannten Audi’s. Das macht sich besonders beim Anbremsen einer Kurve bemerkbar. Das ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit etwas Übung kann man den RS3 damit vor der Kurve ein wenig „einstellen“, so dass man besser in die Kurve eintaucht. Allerdings habe ich nicht so viele Runden auf der Strecke, so dass ich gerade dann, wenn diese ‚Einstellung‘ ein wenig zu funktionieren beginnt und ich der Ideallinie gut folgen kann, schon wieder die Boxen aufsuchen muss.

Audi RS3 Sportback auf der Rennstrecke Zandvoort

Sehr schöner Soundtrack

OK, ich habe es nicht geschafft, das Beste aus dem Audi RS3 herauszuholen. Dafür fehlt mir die Erfahrung auf der Rennstrecke, aber das war auch nicht der Sinn dieses Tages. Jetzt ging es darum, sich an der Tatsache zu erfreuen, dass es noch heiße Schräghecklimousinen gibt, und genau das hat dieser Wagen hervorragend getan. Wir haben uns spielerisch in die Kurven geworfen und der Fünfzylinder hat dabei einen sehr schönen Soundtrack geliefert.

Möchten Sie selbst einen Audi RS3 Sportback fahren?

Sie möchten den Audi RS3 Sportback selbst erleben? Das können Sie mit der Audi Driving Experience. Hierfür gibt es mehrere Varianten. Wir haben an der Sportscar Experience teilgenommen, bei der man den Audi RS3 Sportback, den Audi R8 V10 und den Audi RS e-tron GT fahren kann. Außer auf dem Circuit Zandvoort kann dieses Erlebnis auch auf den Rennstrecken von Spa-Francorchamps, dem Nürburgring, dem Bilster Berg Drive Resort und dem Red Bull Ring gebucht werden. Dazu gehört auch eine Hotelunterkunft. Die Preise beginnen bei 1.295 € für das Erlebnis auf dem Circuit Zandvoort. Nicht billig also, aber dafür bekommt man ein unvergessliches Erlebnis.

Auch ein Bild in leuchtendem Gelb!