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RAI Association: „BPM-Erhöhung macht saubere, kraftstoffsparende Autos unerschwinglich“

März 14, 2023

Scharfe Ziele, scharfe Entscheidungen

Am Montag, den 13. März, wurde der Bericht „Sharp targets, sharp choices“ veröffentlicht, in dem eine breite Palette von Maßnahmen zur weiteren CO2-Reduzierung vorgeschlagen wird. Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen zielen darauf ab, die Mobilität nachhaltiger zu gestalten.

Die RAI Association unterstützt die Erreichung der europäischen Klimaziele und befürwortet daher, dass die Zentralregierung jetzt Vorschläge für langfristige Maßnahmen bis 2030, auch für den Mobilitätssektor, vorlegen muss. Dies bietet Verbrauchern und Unternehmern Sicherheit. Die Verteilung der durch die vorgeschlagenen Maßnahmen verursachten „finanziellen Schmerzen“ gibt jedoch Anlass zu großer Sorge.

Grundbedürfnis

„Neben Nahrungsmitteln, Wohnraum, Bildung und Gesundheitsfürsorge ist leicht zugängliche und erschwingliche Mobilität ein Grundbedürfnis für jeden“, argumentiert Huub Dubbelman, Vorsitzender der Sektion Pkw und leichte Nutzfahrzeuge der RAI Association. „Wenn sich die Regierung für entscheidet, um Autos mit Verbrennungsmotor zu bestrafen, während sie Elektrofahrzeuge nicht fördert, wird das Autofahren für viele Menschen unerschwinglich werden.“

Der so genannte „IBO-Klimabericht“ wurde von einem Ausschuss unter der Leitung von Laura van Geest, Vorstandsvorsitzende der Finanzmarktaufsichtsbehörde, erstellt. Nach einer ersten Analyse der Pläne in dem Bericht hat die RAI Association folgende Bedenken:

Eine 100%ige Erhöhung der Schlagzahl ist kontraproduktiv.

Die vorgeschlagene Erhöhung der Schlagzahl um 100 % ist kontraproduktiv. Höhere Kaufsteuern (bpm) machen saubere und kraftstoffsparende Autos unerschwinglich. Infolgedessen werden die Autofahrer ihr derzeitiges Auto länger fahren, und es besteht ein zusätzlicher Anreiz, gebrauchte, umweltschädlichere Autos aus dem Ausland zu importieren – wie Van Geest selbst feststellt.

Anreizende Optionen

Es ist eine verpasste Chance, dass Anreizmöglichkeiten, wie reduzierte Zuschläge oder Kaufsubventionen für emissionsfreie Autos, vom Van Geest-Ausschuss nicht berechnet wurden. Neben Normung und Preisgestaltung sind auch Anreize erforderlich, um einen raschen und erfolgreichen Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen zu erreichen. Denn nur dann wird das „erschwingliche emissionsfreie Fahren“ sowohl für Geschäfts- als auch für Privatfahrer erschwinglich werden und eine breitere gesellschaftliche Unterstützung finden.

Bezahlen nach Nutzung

In einer Variante der Pläne erwägt der Van Geest-Ausschuss auch eine Differenzierung des „Pay by Use“-Tarifs nach dem CO2-Ausstoß des Fahrzeugs . Das Marktforschungsunternehmen Revnext hat zuvor berechnet, dass ein Tarif mit einer solchen Umweltkomponente deutlich mehr Auswirkungen auf die Fahrleistung und die CO2-Emissionen hat als ein System mit einem Pauschaltarif. Wichtig ist nun, dass sich das Kabinett bei der Einführung von „Pay by Use“ auch für eine CO2  Komponente entscheidet.

Wichtige Voraussetzungen

Der Ausschuss nennt auch eine Reihe wichtiger Voraussetzungen für das Gelingen des Übergangs im Mobilitätssektor. Die RAI Association unterstreicht ausdrücklich zwei Voraussetzungen.

Die Ladeinfrastruktur hinkt weiter hinterher

Die Analyse des Van Geest-Ausschusses zeigt, dass die Ladeinfrastruktur nicht mit dem Wachstum der Elektrofahrzeuge Schritt halten kann. Die Lade- und Betankungsinfrastruktur (sowohl für Strom als auch für Wasserstoff) sollte niemals ein limitierender Faktor für das Wachstum der nachhaltigen Mobilität in den Niederlanden sein. Die öffentliche, halböffentliche und private Lade- und Betankungsinfrastruktur muss daher für ein rasches Wachstum der nachhaltigen Mobilität in den kommenden Jahren in Ordnung gebracht werden. Um den Übergang zum emissionsfreien Verkehr nicht zu behindern, muss der Aufbau von Lade- und Betankungsinfrastrukturen ganz oben auf die politische Agenda gesetzt werden. Der RAI-Verband fordert daher die Regierung auf, in Absprache mit der Industrie die Arbeiten in diesem Bereich rasch zu beschleunigen.

Unzumutbar

Es ist gut, dass Van Geest auch den Verlust von Kfz-Steuereinnahmen durch die Ökologisierung auf die politische Tagesordnung setzt. Es ist unvernünftig, diesen Verlust vollständig im Bereich des Automobils zu kompensieren, und außerdem behindert es die Ökologisierung. Die RAI-Vereinigung setzt sich daher dafür ein, dass diese Einnahmeausfälle aus allgemeinen Mitteln finanziert werden. Andernfalls wird der Mobilitätssektor selbst für die Kosten der erfolgreichen Bemühungen der Industrie um Nachhaltigkeit aufkommen. Im Jahr 2022 werden beispielsweise 26 % aller Neuwagenverkäufe auf Elektroautos entfallen.