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Importzölle stoppen chinesische Autos nicht

März 7, 2025

Marktanteil

Laut einer von BOVAG in Auftrag gegebenen KPMG-Studie wird sich der Marktanteil chinesischer Autos in Europa von 4 Prozent im Jahr 2023 auf 10 Prozent im Jahr 2030 verdoppeln. In den Niederlanden wird es noch schneller gehen: Hier könnte der Anteil sogar fast 19 Prozent erreichen.  

Günstigere und intelligentere Konstruktion

Laut der Studie ist der Erfolg chinesischer Marken in Europa auf Kostenvorteile, viel Flexibilität und ein strategisches Auge für den europäischen Markt zurückzuführen. Dank effizienter Produktionsprozesse und dem Zugang zu billigen Rohstoffen gelingt es den chinesischen Marken, Elektroautos zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten. Um den Schmerz der Importzölle etwas zu lindern, erwägen sie jedoch, einen Teil der Produktion nach Europa zu verlagern. So eröffnen immer mehr chinesische Autohersteller – wie BYD – eine Fabrik in der EU.

Wachstumschancen

Außerdem wissen die Chinesen laut KPMG genau, wo die Wachstumschancen liegen. Während sie früher vor allem auf Luxusmodelle setzten, wechseln sie jetzt zu erschwinglichen Elektroautos mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Genau das, wonach viele europäische Käufer suchen.

Von der Online-Bestellung bis zum Ausstellungsraum

Chinesische Autohersteller können sich also schnell anpassen. Nicht nur, wenn es um das Produkt geht, sondern auch in der Art und Weise, wie sie es vermarkten wollen. Zunächst versuchten sie, ihre Autos vor allem online zu verkaufen, aber jetzt greifen sie zunehmend auf traditionelle Händler zurück.  

Immer noch gewöhnungsbedürftig

Dennoch gibt es noch einige Hürden zu überwinden. Leasinggesellschaften und Versicherer sind noch nicht vollständig überzeugt, vor allem wegen der Unsicherheit über den Restwert und die Reparaturkosten. Auch die europäischen Händler müssen sich erst an die chinesische Art, Geschäfte zu machen, gewöhnen. Aber laut BOVAG können Händler, die mit chinesischen Marken Geschäfte machen, auf diese Weise einen Teil der Marktanteilsverluste der europäischen Hersteller kompensieren.

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