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Gesichtet: ein Ford Sierra 2.3 Ghia von 1983

September 29, 2023

Der Ford Sierra wurde 1982 als Nachfolger des Taunus eingeführt. Vor allem in puncto Design war der Sierra ein revolutionäres Modell. Zu einer Zeit, als fast alle Hersteller eckige Modelle anboten und einführten, entwickelte Ford ein Modell, bei dem die Aerodynamik im Vordergrund stand. Mit Erfolg. Der Sierra hatte einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,34 im Vergleich zu 0,45 bei seinem Vorgänger. Wegen dieser Aerodynamik war der Sierra auch eher ein Liftback als eine Limousine geworden. Ein Kombi war allerdings noch da. Das Innendesign war eher konventionell, zeichnete sich aber durch eine dem Fahrer zugewandte Mittelkonsole aus.

Nach außen revolutionär, nach innen konservativ

So revolutionär das Äußere war, so konservativ blieb das Auto unter der Haut. Wie sein Vorgänger hatte auch der Ford Sierra Heckantrieb, während die meisten Konkurrenten bereits Frontantrieb hatten. Das Fahrwerk des Ford Sierra wurde jedoch gegenüber seinem Vorgänger deutlich verbessert. Der Sierra hatte eine unabhängige Vorder- und Hinterradaufhängung.

Darüber hinaus übernahm der Sierra sogar die gesamte Motorenpalette des Taunus. Dennoch gab es kleinere Aktualisierungen, und der Sierra bot auch die Option eines Fünfgang-Schaltgetriebes als Ergänzung zum serienmäßigen Vierganggetriebe. Für bestimmte Motoren war auch ein Dreigang-Automatikgetriebe erhältlich. Neu im Programm war ein 2,3-Liter-Dieselmotor, aber auch dieser war ein bereits vorhandener Block.

Der Ford Sierra war hauptsächlich mit Vierzylinder-Benzinmotoren erhältlich. Neben dem bereits erwähnten Dieselmotor bildeten einige V6-Benzinmotoren eine Ausnahme. Der Sierra hatte zunächst einen 2,0- und 2,3-Liter-V6 auf der Optionsliste, später waren auch ein 2,8- und 3,0-Liter erhältlich. Diese waren jedoch den sportlichen XR4-Versionen vorbehalten. In Südamerika war der Sierra sogar mit einem V8 erhältlich, aber das ist eine Geschichte für sich.

Ford Sierra mit verhaltenem Start

Insgesamt hatte der Ford Sierra einen guten Start, doch gerade auf dem wichtigen britischen Markt schreckte sein revolutionäres Design viele potenzielle Käufer ab. Die Tatsache, dass der Sierra auch nicht als Limousine erhältlich war, hat auch nicht geholfen. Nach einem mittelmäßigen ersten Jahr hatte sich das Publikum jedoch an den aerodynamischen Ford gewöhnt, und der Sierra setzte sich wie sein Vorgänger an die Spitze der Verkaufscharts. Im Jahr 1986 übernahm das Modell sogar die Führung in seinem Marktsegment.

Facelifts für den Ford Sierra

1987 war es Zeit für ein Facelifting. Da der Ford Sierra bei seiner Einführung über ein so fortschrittliches Design verfügte, musste vor dem Facelifting nur sehr wenig geändert werden. Vor allem erhielt der Wagen völlig neue Scheinwerfer, die wiederum im Einklang mit der neuen Designsprache der Marke stehen. Die Seitenfenster wurden ebenfalls leicht vergrößert, um die Rundumsicht zu verbessern, aber das waren auch schon die größten Änderungen. Allerdings wurde die Palette um eine neue Karosserievariante erweitert. Aufgrund der anhaltenden Nachfrage war der Sierra fortan auch als Limousine erhältlich.

Ein weiteres, dezenteres Facelifting folgte 1990, bei dem vor allem die orangefarbenen Blinker durch moderne „weiße“ Blinker ersetzt wurden. Die Rückleuchten wurden mit Rauchglas versehen. 1993 war der Nachfolger fertig: der völlig neue Ford Mondeo.



















Das gefleckte Exemplar

So viel zur Geschichte des Ford Sierra in Kurzform. Es gäbe noch viel mehr über das Modell zu sagen, aber jetzt gehen wir schnell weiter zu unserem Spot der Woche. In der Nähe von Marknesse entdeckten wir diesen Ford Sierra 2.3 Ghia von 1983. Er wurde Anfang des Jahres zugelassen und ist damit einer der ältesten Ford Sierra in den Niederlanden. Es gibt auch eine luxuriöse Ghia-Version mit dem 2,3-Liter-V6 an Bord. Alles in allem also ein recht seltener Anblick, auch wenn er auf den ersten Blick noch so „gewöhnlich“ aussieht. Zu allem Überfluss sieht dieser Sierra auch noch aus, als käme er gerade aus der Fabrik. Selbst unter der Motorhaube glänzt alles, was man sieht. Das Tüpfelchen auf dem i sind die historisch korrekten Nummernschilder ohne blauen EU-Aufnäher.

Auf den Ford Sierra sind wir übrigens während eines Clubwochenendes der Elk Brand Worth Association gestoßen. Dies ist der Verein für unbekannte und missverstandene Autos, oder wirklich jedes Auto, das etwas ungewöhnlich ist oder „aus der Reihe tanzt“. Der Höhepunkt des Jahres ist die EMWalhalla, die eine beeindruckende Sammlung seltener Autos versammelt. Möchten Sie mehr über den Club erfahren? Dann hören Sie sich auch unseren AutoRAI-Podcast #5 noch einmal an. Einer unserer Gäste war der PR-Mann des Clubs, Aart van der Haagen, und er erzählte uns alles über diesen besonderen Club.