Gesichtet: ein 1978er Volvo 66 DL

Anfang des Jahres haben wir mit Hilfe eines schönen Doppelspots auch einen Blick auf die Autoindustrie geworfen, die die Niederlande einst hatten. Damals sprachen wir hauptsächlich über die Volvo 300er Serie, die als DAF entwickelt wurde, aber schließlich nur noch mit Volvo-Logos auf den Markt kam. Diesmal geht es in Gespot um den Volvo 66, den letzten DAF, der auch unter diesem Namen verkauft wurde.

Der DAF 66

Der DAF 66 kam 1972 auf den Markt und war eine konsequente Weiterentwicklung des DAF 55. Der wichtigste optische Unterschied war die neu gestaltete Frontpartie; am Heck waren sich beide Fahrzeuge sehr ähnlich. Die wichtigste technische Änderung war die Einführung einer De-Dion-Hinterachse, die die weniger stabile Pendelachskonstruktion ersetzte.

Von DAF zu Volvo

Anfang der 1970er Jahre geriet DAF in finanzielle Schwierigkeiten, die zum Verkauf von Aktien führten. Dadurch konnte sich Volvo 1972 einen Anteil von 33 % an dem Unternehmen sichern. Damit waren die Probleme für DAF noch nicht gelöst. Schließlich wurde beschlossen, die Lkw- und die Pkw-Sparte zu trennen. DAF fuhr mit den Lastwagen fort und existiert noch heute. Die Pkw-Sparte ging 1975 vollständig an Volvo über, das die Fahrzeuge nun unter eigenem Namen lieferte.

Der Volvo 66

Volvo stellte die Produktion der in die Jahre gekommenen DAF 33 und 44 ein, fuhr aber mit dem moderneren 66 fort. Aber ja, Volvo war die Marke für große, solide und robuste Autos. Die Marke wollte den DAF also auf die notwendige Weise sicherer machen. Dadurch erhielt das Auto größere Stoßstangen, ein sichereres Lenkrad und bessere Sitze. Nicht sichtbar sind die Verstärkungen der Karosserie, insbesondere in den Türen. Die bekannte Variomatic wurde ebenfalls in eine neutrale Position gebracht. Bei den ursprünglichen DAFs wurde nämlich immer mit eingelegtem Gang gestartet, was bedeutete, dass man vor allem daran denken musste, die Bremse beim Anfahren richtig zu betätigen…

Ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Auch die ursprünglichen 1,1- und 1,3-Liter-Vierzylinder-Motoren (35 bis 42 kW (47 bis 57 PS)) blieben im Angebot, obwohl sie aus den Regalen von Renault stammten. Übrigens hatte Volvo zu dieser Zeit auch eine Motorenpartnerschaft mit Renault, man denke nur an den V6 PRV-Motor.

Das gefleckte Exemplar

Auf der A16, südlich von Rotterdam, stießen wir vor einiger Zeit auf dieses schöne Exemplar. Es ist ein noch sehr sauberer Volvo 66 ‚642910‘ von 1978. Natürlich“ ist das Auto original niederländisch. Der jetzige Besitzer ist seit 2020 damit unterwegs und wir hoffen, dass er das noch lange tun wird.