BYD Seal (2023) Testbericht – günstiger Porsche Taycan?
Kurze Geschichtsstunde
Bevor wir Ihnen alles über das BYD-Siegel erzählen, möchten wir Sie zunächst kurz über BYD informieren. Denn vielleicht haben Sie noch nie von der chinesischen Marke gehört, die erst seit kurzem in den Niederlanden vertreten ist. Kurz gesagt, BYD ist einer der größten Automobilhersteller der Welt. Es stellt nicht nur Autos her – seit 20 Jahren – sondern auch Batterien. Es ist sogar der drittgrößte Batteriehersteller der Welt. In den Niederlanden werden seit Ende 2022 drei eigene Modelle verkauft: der Atto 3, ein kompakter SUV, der Tang, ein siebensitziger SUV, und der Han, eine sportliche Limousine.
BYD-Siegel
Jetzt kommen der Dolphin – eine kompakte Schräghecklimousine – und der Seal hinzu. In Spanien hatten wir die Gelegenheit, beide Modelle kennen zu lernen. Der Seal wird in Europa gegen das Tesla Model 3, den BMW i4 und den Nio ET5 antreten. Das Modell, das Sie in dem Video oben sehen, kommt direkt aus China. Für den europäischen Markt werden wahrscheinlich einige kleinere Anpassungen vorgenommen werden.
Sportliche Limousine
Der Seal ist eine klassische Sportlimousine mit einer langgestreckten Motorhaube und einem kurzen Heck. Wie der Dolphin gehört er zur Ocean-Reihe von BYD. Das Thema des Autos ist also der Ozean. Das Thema spiegelt sich im Design in Form von Schnurrhaaren einer Robbe (die schwarzen Flächen mit den weißen Lichtern im vorderen Stoßfänger), Kiemen neben den Radkästen und einer Art schuppiger Textur auf den Türschwellern wider. Klingt kindisch, ist aber ziemlich subtil und geschmackvoll gemacht, wenn Sie uns fragen. Die Taycan-ähnlichen Scheinwerfer sorgen für eine sportliche Note.
Bereich
BYD wird den Seal in Europa vorerst nur mit einem 82-kWh-Batteriepaket ausliefern, das an einem Schnellladegerät bis zu 150 kW Ladeleistung erbringen kann. In der Version mit Hinterradantrieb bietet er eine WLTP-Reichweite von 570 Kilometern. Bei der Version mit Allradantrieb müssen Sie 50 Kilometer Reichweite in Kauf nehmen. Wie jeder BYD verfügt auch der SEAL über eine kobaltfreie Lithium-Eisenphosphat-Batterie. BYD ist sehr stolz auf diese Batterie und nennt sie „Blade Battery“. Nach Angaben der Marke ist der Akku besonders sicher und hat eine lange Lebensdauer. Darüber hinaus bietet die Blade Battery dank ihrer kompakten Größe viel Platz im Inneren. Immerhin ist es schön flach.
Zelle-zu-Körper
Darüber hinaus bietet die Blade Battery zusätzliche Sicherheit. Der Grund dafür ist, dass die Batterie vollständig in die Struktur des Fahrzeugs integriert ist, was die Karosserie wesentlich steifer macht. BYD nennt dies Cell-to-Body-Technologie. Bei der CTB-Technologie bilden die Batterie und der herkömmliche Fahrzeugboden eine Sandwichstruktur, in die die Batterie und der Batteriehalter integriert sind.
3.8S
Das Siegel sieht glatt aus und ist es auch. Das Einstiegsmodell – die Version mit Hinterradantrieb – leistet bereits 313 PS. Die Version mit Allradantrieb leistet zusätzlich 530 PS. In Spanien durften wir den Seal kurz auf einem geschlossenen Rundkurs fahren und ihn ein paar Mal auf der Geraden starten. Er beschleunigt mühelos in 3,8 Sekunden aus dem Stillstand auf 100 km/h. Nettes Detail: Auf dem Hintern der Seal steht unter der Modellbezeichnung ‚3.8S‘. Die Chinesen sind sich noch nicht sicher, ob dieser Hinweis auf die 0-100-Zeit auch in das nach Europa kommende Serienmodell einfließen wird. Wir sagen: Gut, dass wir ihn los sind!
Spezieller Infotainment-Bildschirm
Das nautische Thema setzt sich in der Innenausstattung fort. Es zeichnet sich durch viele Wellenlinien aus, zum Beispiel um die Lüftungsöffnungen herum. Der Lenker des Seal hat drei Speichen und eine flache Unterseite, die fast an den Schwanz und die Flossen eines Fisches erinnert. Die ganze Aufmerksamkeit im Innenraum gilt dem großen 15,6-Zoll-Infotainment-Bildschirm. Auf Knopfdruck kann der gesamte Bildschirm um 90 Grad gedreht werden und steht plötzlich aufrecht. Ein netter Trick, den wir schon von anderen BYD-Modellen kennen.
Gepäckraum BYD Siegel
In der zweiten Sitzreihe gibt es eine angemessene Beinfreiheit. Das wundert uns nicht. Chinesen lieben Beinfreiheit. Wenn Sie in Ihrem Leben Erfolg haben, dann ist ein Auto mit viel Beinfreiheit das Erste, was Sie kaufen. Der Gepäckraum ist ihnen weniger wichtig, und das merkt man dem Seal an. Es gibt nur Platz für etwa 400 Liter Leckereien. Für den Wocheneinkauf reicht es aus, aber bei einem Familienurlaub in Südeuropa wird es eng. Zum Glück kann man im „Frunk“, dem Stauraum unter der Motorhaube, ein paar Dinge mehr unterbringen. Von Kindern, die auf dem Rücksitz jammern, weil der Akku ihres Geräts leer ist, werden Sie nicht belästigt. Alle erforderlichen Aufladeoptionen sind vorhanden. Es gibt nicht nur einen USB-A- und USB-C-Ladeanschluss, sondern sogar eine vollwertige Haushaltssteckdose.
Wann kommt er in die Niederlande?
Das Siegel wird im vierten Quartal dieses Jahres in die Niederlande kommen. Weitere Informationen zu den technischen Daten und den endgültigen Preisen werden noch vor der offiziellen Markteinführung des BYD SEAL bekannt gegeben.
Alle Spezifikationen auf einen Blick:
Allgemeine Spezifikationen BYD SEAL (82 kWh) | |
Abmessungen (L/B/H) | 4.800/1.875/1.460 mm |
Radstand | 2.920 mm |
Fahrt | Hinterradantrieb und Allradantrieb |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Motorleistung Acht-Rad-Antrieb | 230 kW/313 PS |
Allradantrieb Motorleistung | 390 kW/530 PS |
Beschleunigung 0-100km/h Hinterradantrieb | 5,9 Sek |
Beschleunigung 0-100km/h Allradantrieb | 3,8 s |
Räder | 19 Zoll |
Elektrisch Reichweite Hinterradantrieb | 570 km (WLTP kombiniert) |
Elektrisch Reichweite Allradantrieb | 520 km (WLTP kombiniert) |
Kofferraumvolumen | 402 Liter + 53 Liter Kofferraum |
Anzahl der Sitze | 5 |
Batterie | BYD Schaufelbatterie (LFP) |
Kapazität der Batterie | 82 kWh |
Belastbarkeit | 150 kW DC 11 kW AC (3-phasig) |
DC-Ladezeit 30-80% | 26 Minuten |
Wärmepumpe | Standard |
V2L-Funktion | Standard |