BMW GS einst geschmäht, jetzt 1 Million
Der Spaß kann bei BMW Motorrad nicht aufhören. In diesem Jahr feiert die Motorradproduktion ihr 100-jähriges Bestehen. Zahlreiche Jubiläumsmodelle wurden in den letzten Monaten bereits hervorgehoben. Nun ist in Berlin die einmillionste BMW GS vom Band gelaufen: eine BMW R 1250 GS, um genau zu sein.
BMW GS Geschichte
Die Geschichte der GS geht weiter. Noch in diesem Jahr, am 28. September, wird die brandneue BMW R 1300 GS enthüllt. Die Leistung steigt von 136 auf 145 PS und das Drehmoment von 143 auf 150 Nm. Zumindest sind das die vorläufigen Leistungswerte, die bereits hier und da im Internet kursieren. Sowie Bilder von noch getarnten Vorserienmodellen.
BMW R 80 G/S
Wie anders war es 1980, als im Berliner Werk die erste GS nach dem Vorbild eines Motorrads montiert wurde, das BMW für die Teilnahme an Enduro-Wettbewerben gebaut hatte. Das neue Modell kam als R 80 G/S (Gelände/Straße) auf den Markt. Wie der Name schon sagt, war dieses Modell für Fahrten im Gelände und auf der Straße und vor allem für lange, abenteuerliche Trekkingtouren gedacht.
Boxermotor mit 50 PS
Der Boxermotor dieses 80 G/S stammte aus der R 80/7 und leistete 50 PS. Damals war das Design für den konservativen BMW ziemlich revolutionär. Der lange Federweg und der recht pompöse und hoch angebrachte vordere Kotflügel sprachen den traditionellen BMW-Fahrer nicht sofort an. Nun, dieser vordere Kotflügel war ein Designvorläufer für die „Schnabelform“ bei den späteren GSs.
Einseitige Hinterradaufhängung
Ein besonderes Merkmal war die einseitige Hinterradaufhängung. Das Rad war nur durch den Kardantunnel mit dem Rahmen verbunden. Es sah ziemlich kahl aus, aber der Vorteil war, dass man das Hinterrad schnell wechseln konnte, was im Rallyesport von Vorteil war. Außerdem war diese einseitige Aufhängung leichter, und gerade im Sand will man nicht zu viele Kilos haben.
Erfolg in Dakar
Heute haben fast alle BMW Modelle eine einseitige Hinterradaufhängung. Das sieht man auch bei anderen Marken. Die R 80 G/S erfüllte in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle. Der Verkaufserfolg stellte sich durch die Teilnahme an der Paris-Dakar ein. Vor allem nach dem Sieg von Gaston Rahier 1984 bei dieser Wüstenrallye auf einer speziell präparierten BMW GS mit 1050-ccm-Boxermotor.
HS-Geist aus der Flasche
Mit der glücklichen Teilnahme an der Paris-Dakar wuchs das Interesse an der BMW GS, auch bei Fahrern, die traditionell nie oder nur selten auf BMW schauten. Der GS-Geist kam direkt aus der Flasche mit der Ankunft einer speziellen Paris-Dakar-Version der R 80 G/S, die von Rahiers Wettbewerbsmaschine inspiriert ist.
Neue Generation von Boxermotoren
Von der R 80 G/S wurden über 21.000 Exemplare gebaut, bis die Produktion 1987 eingestellt wurde und die R 100 GS die Nachfolge antrat. Die Einführung einer neuen Generation von BMW Boxermotoren mit 1.100 cm³ Hubraum und elektronischer Kraftstoffeinspritzung Anfang der 1990er Jahre läutete auch für die GS ein neues und sehr erfolgreiches Kapitel ein. Die R 1100 GS verkauft sich hervorragend und kämpft sich schnell an die Spitze der Liste der meistverkauften Motorräder.
Schwere Allroader beliebt
Der Siegeszug der GS blieb nicht unbemerkt und verleitete andere Motorradhersteller dazu, schwere Allroader in ihr Programm aufzunehmen. Heute ist diese Art von Motorrädern sehr beliebt. Die meisten Verkäufe werden hier erfasst. In der Tat haben die Allroader die traditionellen Tourenräder etwas vom Markt verdrängt.
BMW R 1300 GS
BMW hat mit der GS weiterhin die Nase vorn. Die R 1150 GS, R 1200 GS und R 1250 GS haben die Fahne hochgehalten. Anno 2023 ist der Absatz der R 1250 GS etwas rückläufig. Es ist ein verzerrtes Bild, denn das Modell läuft aus und macht Platz für eine völlig neue R 1300 GS, die im September kommt. Logisch, dass viele Enthusiasten darauf warten und man damit rechnen kann, dass der GS im Jahr 2024 wieder ganz an die Spitze der Verkaufscharts schießt.