Autotests

AUTOTEST – PEUGEOT 508 PEUGEOT SPORT ENGINEERED (2021)

März 17, 2022

PSE – der neue GTi?

Peugeot hat viele legendäre sportliche Modelle auf den Markt gebracht, aber in den letzten Jahren sind nur wenige hinzugekommen. Der Peugeot 508 Peugeot Sport Engineered ändert das. Kann er das Blatt wenden und ist PSE der neue GTi? AutoRAI.nl machte sich mit dem Auto auf die Suche nach der Antwort.

In der langen Markengeschichte hat Peugeot viele sportliche Modelle vorgestellt. Einige von ihnen haben sogar legendären Status erreicht, wie der Peugeot 205 GTi. Neben solchen heißen Schrägheckmodellen bot Peugeot mitunter auch Sportversionen größerer Mittelklassewagen an. Der Peugeot 505 GTi zum Beispiel, oder später der Peugeot 405 Mi 16 und T16. In den letzten Jahren war es ziemlich ruhig um sportliche Peugeot-Modelle, aber das hat sich zum Glück geändert.

Der Peugeot 508 Peugeot Sport Engineered

Lernen Sie den Peugeot 508 Peugeot Sport Engineered kennen, den wir ab jetzt als 508 PSE bezeichnen werden. PSE ist das neue sportliche Label von Peugeot und der 508 ist das erste Modell, das die Buchstaben trägt. PSE wird nur „ plugged cars “ einführen und der 508 ist da keine Ausnahme. Der Peugeot 508 PSE ist ein Plug-in-Hybrid.

Leistung des Peugeot 508 PSE

Werfen wir einen Blick auf die Zahlen. Basis des Antriebsstrangs ist ein 1,6-Liter- PureTech-Benzinmotor mit einer Leistung von 147 kW (200 PS). Dieser treibt die Vorderräder an, unterstützt von einem Elektromotor. An der Hinterachse sitzt ein weiterer Elektromotor, der etwas stärker ist und je nach Fahrmodus für Allradantrieb sorgt. Die Systemleistung beträgt satte 265 kW (360 PS). Damit ist er das leistungsstärkste Serienmodell, das Peugeot je vorgestellt hat.

Noch mehr Zahlen: Die 100 km/h sind in nur 5,2 Sekunden erreicht und der Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h dauert drei Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird „nach deutscher Art“ elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Insofern braucht sich der Peugeot 508 PSE nicht zu schämen.

Verbrauch Peugeot 508 PSE

Trotzdem ist der Kraftstoffverbrauch dank des Plug-in-Hybrid-Antriebsstrangs immer noch angenehm und sparsam. Theoretisch ist ein Verbrauch von 1 zu 50 machbar und das Auto kann 42 Kilometer rein elektrisch fahren. In der Praxis hängt das natürlich ganz von deinem Fahrverhalten ab und wie oft du die Batterie richtig auflädst.

Peugeot i-Cockpit

Schön, diese Zahlen, aber wie fährt sich das Auto? Wir nehmen auf dem Fahrersitz Platz und blicken auf das Peugeot i-Cockpit. Wir finden schnell eine ideale Sitzposition und genau wie Peugeot es sich ausgedacht hat, sind die Zähler sauber über dem Lenkrad platziert. So muss man zum Ablesen nicht zu lange den Blick von der Straße nehmen und ein teures Head-up-Display wird überflüssig. Ein idealer „Kompromiss“ in dieser Hinsicht.

Um den Blick auf die Theken nicht zu versperren, ist das Lenkrad recht klein geraten. Bei einem Familienauto wie dem Peugeot 5008 fanden wir ein so kleines Lenkrad nicht optimal, aber beim Peugeot 508 PSE kommt es voll zur Geltung. Mit ein wenig Fantasie ist es, als würde man in einem Rennwagen Platz nehmen. In Ordnung, Zeit, sich auf den Weg zu machen.

Unterwegs mit dem Peugeot 508 PSE

Der Peugeot 508 PSE verfügt über nicht weniger als fünf Fahrmodi: Electric, Comfort, Hybrid, Sport und 4WD. Die begleitenden Features sprechen für sich: Vollelektrisches Fahren bis zum Verbrauch der Leistung, möglichst komfortable Einstellung, Hybrid ist eigentlich der „normale“ Modus, Sport für maximale Performance und 4WD für optimalen Grip, zum Beispiel auf nasser Fahrbahn. Natürlich wählen wir Sport.

Im Sport hast du nicht nur die maximale Leistung (vorausgesetzt natürlich, die Batterie ist geladen, sonst können die Elektromotoren nicht mitmachen), sondern auch der Rest ist voll auf sportliche Leistung ausgerichtet. Das Fahrwerk ist etwas härter und die Lenkung etwas schwerer.

Etwas gewöhnungsbedürftig, aber dann…

Diese Steuerung ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Es fühlt sich um die Mittelposition herum etwas künstlich an, insbesondere im Sportmodus. Als ob die Lenkung bewusst schwerer gemacht wird, anstatt die normale Servolenkung zurückzuschrauben. Außerdem scheint, genau wie bei einem Spiellenkrad, diese Gewichtung hauptsächlich in der Lenksäule statt im vorderen Lenksystem zu liegen.

Auf der Autobahn und in ähnlichen Situationen wird daher die leichtere Lenkung der anderen Fahrmodi bevorzugt. Suchen wir uns eine schöne, kurvige Straße, verschwinden unsere Einwände. Wenn es um sportliche Kurvenfahrten geht, bietet der 508 PSE dennoch eine feinfühlige Lenkung mit (im Sport-Modus) genau der richtigen Härte. Wenn es richtig kurvig wird, verlangt das Lenkrad recht viele Umdrehungen, aber damit kann man leben.

Immer einsatzbereit

Das Auto hängt auch sehr schön am Gaspedal. Dank der Elektromotoren reagiert das Auto immer direkt auf Ihre Eingaben. Sollte der Benziner tatsächlich gerade nicht im richtigen Gang für eine Zwischenbeschleunigung sein, ist das überhaupt kein Problem. Die Schaltwippen haben wir daher in Ruhe hinter dem Lenkrad gelassen. Bis auch der Input des Benzinmotors benötigt wird, hat das Automatikgetriebe bereits den richtigen Gang eingelegt.

Der Peugeot 508 PSE bietet nicht die Unbeschwertheit alter GTi und es geht zu weit zu sagen, dass das Auto zu einer Erweiterung Ihrer selbst wird. Trotzdem kommt es ziemlich nahe. Mit den schnellen „Gasreaktionen“ und dem straffen Handling können Sie hinter dem Steuer des Peugeot 508 PSE wirklich Spaß haben. Das Auto hat einen leicht untersteuernden Charakter, der aber durch die feuchten Bedingungen in der Testwoche noch verstärkt wurde. Das Wetter war leider so grau wie der Peugeot, das Fotoshooting fand in einem der wenigen sonnigen Momente statt.

Sportliches Klangerlebnis?

Noch ein Feedbackpunkt: Das Klangerlebnis hinkt der Leistung leicht hinterher. Der Sound des Motors ist an sich nicht schlecht, aber es bleibt der Sound eines gewöhnlichen Vierzylinders. Es darf auch in einer so sportlichen Version zur Geltung kommen.

Preis und Ausstattung Peugeot 508 PSE

Das Preisschild des Peugeot 508 PSE steht leider fest, denn er beginnt bei 70.870 Euro . Zum Vergleich: Die reguläre Plug-in-Hybrid-Version (mit 165 kW (225 PS)) ist ab 42.820 Euro zu haben. Andererseits ist der 508 PSE serienmäßig mit fast allen Optionen ausgestattet, die für einen 508 verfügbar sind. Die einzigen Dinge, die Sie zusätzlich hinzufügen können, sind das Panoramadach und ein stärkeres Bordladegerät.

Auch beim PSE stehen drei Karosseriefarben zur Auswahl: Weiß, Schwarz oder das Uni-Grau unseres Testwagens. Das ist die Farbe, die wir wählen würden. Es macht den Peugeot 508 PSE im Vergleich zu den „normalen“ Versionen besonders unverwechselbar und sieht auch noch sehr gut aus. Endlich gibt es den 508 PSE nicht nur als Berline, sondern auch als SW.

Ist PSE der neue GTi?

Bei den Buchstaben „GTi“ denken wir vor allem an leichtfüßige Autos, mit dem Peugeot 205 GTi als Highlight. Nach heutigen Maßstäben sind selbst die genannten 505 und 405 noch als leichtfüßig zu bezeichnen. Der 508 PSE ist es einfach nicht. Dennoch ist PSE der neue GTi, wenn man sich die Positionierung ansieht. Er ist eigentlich nur das neue Sportlabel von Peugeot und der 508 PSE ist wirklich zu sportlichen Fahrleistungen und Fahrspaß fähig. Wir hoffen also auch auf weitere PSE-Versionen. Ein Auto wie der Peugeot (e-)208 verlangt eigentlich nur danach. Ist PSE also der neue GTi? Ja und nein, aber in ein paar Jahren sagen wir vielleicht von ganzem Herzen ja.