AUTOTEST – AUDI Q3 SPORTBACK 45 TFSI E (2022)
Weniger Verbrauch, mehr PS
Dank niedriger CO2-Emissionen und geringerer BPM-Bußgelder sind Plug-in-Hybride immer noch sehr beliebt. Deshalb stellt Audi hierzulande einander vor. Jetzt ist das Q3 an der Reihe. Besser mit Stecker?
Audi Q3 Sportback 45 TFSI z
Einen Plug-in-Hybrid kauft man nicht mit dem Herzen, sondern mit dem Verstand. Oder nicht? Mit einem Einstiegspreis von 48.674 ist der neue Q3 45 TFSI e die zweitgünstigste Variante, die man bekommen kann. Nur rund 1.100 Euro teurer als das 150-PS-Einstiegsmodell mit Schaltgetriebe. Das kann kein aufregendes Auto sein, könnte man sagen. Aber mit einer Systemleistung von 245 PS ist es genau die Version, die man haben muss. Für 1.100 Euro fast 100 PS mehr und man kann viele Fahrten vollelektrisch machen, was will man da nicht?
Der von uns getestete Sportback PHEV startet ab 51.400 Euro und damit rund 1.000 Euro mehr als der reguläre und brave Sportback Slip-on mit 150 PS.
CO2-Emissionen
Die leistungsstarken Q3-Plug-in-Hybrid-Versionen haben gegenüber den Basisversionen nur einen geringen Mehrpreis, weil sie wenig CO2 ausstoßen. In unserem Land führen hohe CO2-Emissionen zu einer hohen BPM-Strafe. Unser 245-PS-Testwagen emittiert 38 CO2 gr/km, während die Basisvariante mit 150 PS 148 CO2 gr/km hat.
Das sind natürlich die Emissionszahlen auf dem Papier. Einen Plug-in-Hybrid muss man möglichst viel laden, sonst kommt man nie auf niedrige Emissionen. Ein Heimladegerät ist daher ein Muss, wenn Sie die Vorteile eines Plug-in-Hybrid-Antriebsstrangs voll ausschöpfen möchten. Denn wenn die öffentliche Ladestation abends voll ist, fahren Sie am nächsten Tag mit Benzin.
40 bis 50 Kilometer
Sie müssen oft laden. Unter der Rückbank des Q3 45 TFSI e befindet sich ein Batteriepaket mit einer Kapazität von 13 kWh. Er ist innerhalb von vier Stunden aufgeladen, danach kann man auf dem Papier 50 Kilometer rein elektrisch fahren. In der Praxis solltest du eher an 40 bis 45 Kilometer denken, es sei denn, du bleibst nur in der Stadt.
Für die meisten Niederländer reichen 40 bis 45 Kilometer für die täglichen Fahrten zum Büro, Kindergarten und Supermarkt in der Nachbarschaft, aber am Ende des Tages muss er wieder an die Steckdose. Tag ein Tag aus.
Schön und glatt
Sie müssen den Q3 nicht jeden Tag aufladen, weil Sie ein großes grünes Herz haben und möglichst viel elektrisch fahren möchten. Nein, das kannst du auch, weil du gerne etwas weiter fährst.
Die volle Leistung von 245 PS steht Ihnen erst zur Verfügung, wenn beide Motoren arbeiten. Vorne sitzt ein 150 PS starker 1,4-Vierzylinder-Benziner und ein 110 PS starker Elektromotor, der im Getriebegehäuse untergebracht ist. Das ist serienmäßig eine 6-Gang-S-Tronic-Automatik.
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 210 km/h und der PHEV sprintet in 7,3 Sekunden auf 100 km/h. Das fühlt sich dank des direkt verfügbaren Drehmoments des Elektromotors viel schneller an. Den Vorderrädern fehlt manchmal sogar der Grip, um die Kraft auf die Straße zu bringen. Vorderräder ja, denn Allradantrieb ist in Kombination mit dem PHEV-Antriebsstrang leider nicht möglich.
Wenn der Akku leer ist, muss man es nur noch mit dem 150 PS Benziner machen und der eigentliche Spaß lässt etwas nach. Und Sie arbeiten nicht mehr nachhaltig. Laden, laden und laden so viel wie möglich.
Weniger Gepäckraum
Um Platz für das Batteriepaket unter der Rückbank zu schaffen, wurde der Kraftstofftank verkleinert und weiter hinten platziert. Dadurch steht im Q3 TFSI e weniger Gepäckraum zur Verfügung als im traditionellen Q3. Es gibt 380 Liter statt 530 Liter Platz. Außerdem ist hinten immer eine große Tasche mit Ladekabeln, weil die nicht unter den Ladeboden passen.
Platzsparend spart es einiges, reicht aber dennoch für etliche Koffer oder den täglichen Einkauf. Wer den Q3 aber regelmäßig als Umzugswagen nutzen möchte, greift besser zum Q3 mit klassischem Antrieb.
Gleiche Optik, geräumige Grundausstattung
Äußerlich gibt es keinen Unterschied zwischen dem regulären Q3 und dem neuen Plug-in-Hybrid. Okay, man bekommt zwei Tankventile, wovon eines natürlich die Heckklappe ist.
Serienmäßig erhalten Sie 17-Zoll-Räder, die auch für die beste Reichweite sorgen. Aber wer schön sein will, muss leiden, und größere Laufradgrößen gibt es natürlich. Auch die Grundausstattung ist recht komplett. Kein Wunder, denn sonst wäre es billiger als die aktuelle Einstiegsversion, die dann keine Chance mehr hat.
Dinge wie Audi virtual cockpit (digitale Instrumententafel), Audi smartphone interface, Klimavollautomatik, Tempomat, Einparkhilfe hinten, Diebstahlwarner, Spurassistent und Spurwechselassistent sind inklusive. Das ist super, denn wenn man bei Audi selbst nach Möglichkeiten sucht, kommt schnell was dazwischen. Allerdings fehlen Dinge wie Abstandsregeltempomat und elektrisch verstellbare Sitze.
Fazit
Der Q3 Sportback 45 TFSI e ist eine schöne Ergänzung der ständig wachsenden Audi PHEV-Palette. Dank unseres Steuersystems ist es eigentlich die logischste Wahl, wenn Sie den Q3 im Auge haben.
Okay, er ist um die 1000 Euro teurer als der Q3 Slip-on, dafür bekommt man aber mehr Leistung, eine Automatik und deutlich mehr Fahrspaß. Und wenn Sie es so oft wie möglich ans Ladegerät anschließen – am besten kostenlos bei der Arbeit – dann haben Sie sich die 1000 Spitze mit dem aktuellen Benzinpreis zurückverdient.
Vergessen Sie nicht, dass der Q3 nicht das einzige SUV im Volkswagen Konzern ist, das mit dem 245 PS starken PHEV-Antriebsstrang ausgestattet ist. Denken Sie an den Volkswagen Tiguan eHybrid (46.690 Euro) und den kürzlich von uns getesteten Cupra Formentor E-Hybrid (50.990 Euro).
Sie wollen alle Details des Q3 Sportback 45 TFSI e sehen und wissen, wie er fährt? Dann schau dir unser Fahrprüfungsvideo an: