Autoporträt: Gydos Porsche 911 SC
SuperCarrera
Der Porsche 911 SC ist ein klassischer Sportwagen, der für seine Zeit beeindruckende Leistungen erbrachte. Der Wagen wurde von 1978 bis 1983 gebaut. An den Hinterrädern arbeitet ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit einer Leistung von 204 PS und einem Drehmoment von 267 Nm. Mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe beschleunigt der 911 SC in nur 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 230 km/h. Dieser legendäre Porsche bot nicht nur große Leistung, sondern auch ein zeitloses Design, das bis heute beeindruckt. Für die meisten Menschen ist ein klassischer Porsche 911 ein echter Kindheitstraum, so auch für Gydo. Wie kam es also zu dieser Leidenschaft für Porsche? Wir fragen den Besitzer dieses mittlerweile klassischen Porsche.
Woher kommt Ihre Leidenschaft für Autos?
„Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Autos, vor allem für Porsche. Das geht so weit zurück, wie ich mich erinnern kann. Als ich mit acht Jahren auf dem Weg nach Süddeutschland in den Urlaub fuhr, war ich immer überglücklich, wenn wir auf der Autobahn einen Porsche sahen. Ich habe sie gezählt und bin auf der ganzen Fahrt auf etwa einen von 70 gekommen. Wenn wir dann im Hotel ankamen, wollte ich mir immer als erstes mit meinem Vater die Autos anschauen. Bei den Porsches bin ich dann immer lange geblieben, denn die haben mir immer am besten gefallen.“
Wann haben Sie das erste Mal gedacht: Ich möchte auch so einen haben?
„Die Idee, einen zu kaufen, kam nicht von weit her. Ich mag alle Autos, aber Porsche hat wirklich einen besonderen Platz. 2014 habe ich mich mit meinem Vater auf die Suche nach einem Porsche 911 gemacht, weil das wirklich das Traumauto war. Andere Modelle machen natürlich auch Spaß, aber der 911er war wirklich das Nonplusultra. Mit dem verfügbaren Budget haben wir uns dann Porsche angeschaut und uns für einen 996 entschieden. Das war nicht ganz unser Ding.
Dann haben wir uns ältere Modelle angeschaut, die damals noch einigermaßen erschwinglich waren. Ich habe mir mehrere G-Modelle angesehen. Der SC kam bei der Suche jedes Mal zurück. Von den klassischen Porsches in unserem Budget fanden wir dieses Modell mit den ausgestellten Radkästen am schönsten. Ich stehe mehr auf ältere Autos als auf Neuwagen, daher diese Wahl. Jeder mag Ferraris, aber ein Porsche ist noch einigermaßen erschwinglich. Außerdem kann ich mich für ältere Modelle viel mehr begeistern als für die neueste Generation des 911. Letztendlich haben wir uns für einen amerikanischen Importwagen aus Kalifornien entschieden. Wir haben uns dafür entschieden, weil europäische Autos mehr unter dem europäischen Klima gelitten haben und daher eher unter Rost an der Karosserie leiden. Dann haben wir gelesen, dass 911er aus Kalifornien in großem Umfang importiert wurden. Dann begannen wir, ein Auto zu suchen, das unseren Anforderungen an die Karosserie entsprach und gut war. Dann haben Sie wenigstens eine gute Grundlage.“
Was haben Sie mit Ihrem Auto gemacht?
„Es wurden nur wenige Dinge am Äußeren geändert, um das Auto von der US-Norm auf die europäische Norm umzustellen. Die Fuchs-Räder wurden in Ordnung gebracht und neu lackiert. Auch die Scheinwerfer wurden ausgetauscht, und zwar von der amerikanischen Art auf die europäische H4. Die Stoßstangen wurden ebenfalls auf europäische Spezifikation umgestellt und durch kleinere ersetzt. Wir haben das Auto auch tiefergelegt, so wie es von Porsche für Europa konzipiert wurde. Das alles original mit Porsche Teilen und nach Werksstandard.
Im Innenraum wurden die Sitze durch die eines 944 Turbo ersetzt, eine leichte Abweichung vom Standard. Dieser Stuhltyp hat besonders dicke Wangen, die viel Halt bieten. Sie sind außerdem elektrisch verstellbar und mit einer Sitzheizung ausgestattet. Die Sitze wurden nach meinem Geschmack komplett neu gepolstert und mit einem Tartan-Motiv versehen. Ich habe im Internet Stoff bestellt und dann einen Tapezierer beauftragt.
Im Motorraum hat sich am meisten verändert. Vor drei Jahren entdeckte ich, dass eine Kopfschraube aus einem der Zylinder gebrochen war. Dann habe ich beschlossen, den gesamten Motor zu überholen. Dabei habe ich das meiste selbst gemacht, wie zum Beispiel das Zerlegen und Überholen von Motorteilen. Ich habe das dann wieder aufgebaut. Auch das Einspritzsystem wurde komplett zerlegt. Das war eine Menge Bastelei. Außerdem habe ich das Ansaugsystem komplett überarbeitet. Außerdem habe ich die Facharbeiten an einen Porsche-Spezialisten vergeben. Bei der Überholung wurden ausschließlich Porsche-Originalteile verwendet. Ich habe auch das Getriebe überholen lassen. Das Auto ist 40 Jahre alt, aber nach der Überholung des Motors kann es wieder viele Jahre halten.“
Warum wird der Tachometer gedreht?
„Das ist ein Kult in der Porsche-Gemeinde. Es gibt die praktische Idee, dass man die hohen Drehzahlen gut sehen kann, also fährt man immer mit hohen Drehzahlen. Das kommt ursprünglich aus dem Rennsport. Ich hatte es bei anderen Porsche-Besitzern gesehen und fand es eine schöne Modifikation.“
Fahren Sie viel mit dem Auto?
„Ich fahre bisher eigentlich nicht sehr viel. Vielleicht weniger als ich will. Aber egal, das Auto ist ja erst seit Anfang September fertig. Davor gab es immer wieder Dinge, die noch nicht ganz zuverlässig waren. Ich war mit dem Porsche zweimal auf dem Nürburgring und bin einmal nicht angekommen. Jetzt, nach der Überholung, hoffe und denke ich, dass das Auto zuverlässiger ist. Ich habe vor, es mehr zu fahren. Ich habe das Auto seit 2014 und bin seither rund 15.000 Kilometer damit gefahren.“
Was ist die schönste Erinnerung, die Sie an Ihr Auto haben?
„Ich bin 2017 mit einer Gruppe von Freunden zum Nürburgring gefahren. Das ist ein Roadtrip, den wir regelmäßig machen, wir nennen ihn das Ring-Wochenende. Wir zelten dann immer in der Nähe des Nürburgrings, am berühmten Brünchener Punkt. Das ist immer ein Riesenspaß. Wenn wir ein bisschen Mut gesammelt haben, fahren wir auch selbst um die Strecke. Ich bin auch schon selbst mit dem Porsche auf dem Ring gefahren, das war beängstigend und extrem cool zugleich.“
Was wollen Sie sonst noch mit Ihrem Auto anstellen?
„Für mich ist es ein Hobby, so viel wie möglich selbst am Auto zu arbeiten. Ich will noch am Fahrwerk arbeiten, denn das jetzige Fahrwerk ist veraltet. Es wird dann wieder etwas straffer lenken und besser fahren. Außerdem möchte ich die Bremsen überholen oder aufrüsten, damit auch diese wieder gut funktionieren und jahrelang halten. Außerdem einige kosmetische Arbeiten am Lack, aber das sind alles kleine Steinschläge. Eine Neulackierung in der gleichen Farbe ist auch eine Option. Es gibt auch einige sehr coole Aftermarket-Räder zu verkaufen, die ich mir auch regelmäßig ansehe…“
Könnte es jemals einen Nachfolger geben, und wenn ja, welches Auto?
„Das könnte ich immer tun, aber wenn es nicht gebraucht wird, werde ich es definitiv nicht verkaufen. Ich habe so viel Zeit und Mühe in dieses Auto investiert, dass ich es wirklich nicht loswerden will, solange ich es nicht muss. Ein weiteres wäre schön, aber was genau, weiß ich nicht.“