Zehn besondere Blickfänge des Concours d’Elegance
Letztlich handelt es sich um eine Art Schönheitswettbewerb: Der Concours d’Elegance in den Gärten von Schloss Soestdijk ist natürlich das Herzstück. Eine Expertenjury bewertete rund 70 Fahrzeuge, die sich um die prestigeträchtige Auszeichnung „Best of Show“ bewarben. Bei dieser Ausgabe gab es nicht weniger als zehn Klassen, unterteilt nach Alter, Kultur und Design der Autos. Von glänzenden Vorkriegspionieren der Automobilgeschichte bis hin zu ikonischen Supersportwagen der jüngsten Vergangenheit. Am Ende gab es einen großen Gewinner des Wettbewerbs: das Bugatti T57 Stelvio Cabriolet Speciale von 1937.
Es gab aber auch andere Blickfänge, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:
1. Ferrari 500 Mondial
Dieser blutrote Rennwagen der berühmtesten Automarke war zwischen 1954 und 1956 bei der Mille Miglia und dem 12-Stunden-Rennen von Sebring erfolgreich. Kein V12 unter der Haube, sondern ein bescheidener Vierzylindermotor mit 1985 cm³. In Kombination mit einem 5-Gang-Getriebe schafft er immer noch 236 Kilometer pro Stunde. Und das ohne Windschutzscheibe. Der Name eines Frits Kroymans steht auf der Seite dieses Wagens. Würde er etwas mit Ferrari zu tun haben?
2. Rubystar rote Porsches
Zwei rote Porsches der Marke Rubystar. Ziemlich gewagt, besonders in einer Zeit, in der fast alle Autos in fünfzig Grautönen ausgeliefert werden. Hier sind Vergangenheit und Gegenwart nebeneinander geparkt. Nicht nur der brandneue Porsche Taycan Turbo S Sport Turismo wurde von der Porsche Exclusive Manufaktur mit dieser geschmackvollen Lackierung versehen. Neben dem Taycan wirkt der 964 Carrera RS Clubsport wie ein kompakter Neo-Klassiker. Porsche baute 290 Exemplare dieser Hardcore-Version – den RS N-GT für die Puristen – mit Rennverkleidung, Rohrrahmen und teppichfreiem Innenraum. Der Taycan oder der 964, was ist Ihnen lieber?
3. Lotus 30 S1
Wie muss es gewesen sein, mit diesem Lotus Type 30 S1 in den 1960er Jahren Rennen zu fahren? Der von Colin Chapman entworfene Sportwagen war ultraleicht, verfügte aber dennoch über einen Ford V8-Motor mit 360 PS. Dieser Wagen wurde inzwischen gründlich restauriert. Seien Sie also vorsichtig, wenn Sie einen klassischen Track Day in Erwägung ziehen, denn der Wert dieser Rennwagen steigt schnell auf 200.000 Euro.
4. Alfa Romeo Giulia Giardinetta
Eine seltene Alfa Romeo Giulia Giardinetta von 1975. Ursprünglich war dieses Modell zwischen 1962 und 1978 nur als Limousine erhältlich. Wenn Sie mehr Platz brauchten, konnten Sie Ihren Alfa zu einem Karosseriebauer bringen. Die Modifikationen an diesem außergewöhnlich schnittigen grünen Auto sind das Werk der Carrozzeria Introzzi, die das Auto in Handarbeit perfektioniert hat. Diese Fahrzeuge wurden tatsächlich von der italienischen Polizei und als Krankenwagen eingesetzt. Wer sagt denn, dass Kombis langweilig sind?
5. Alpine A522 F1
Beeindruckende Kotflügel, extrem breite Reifen, ein 1,5-Liter-V6-Turbomotor plus Elektroantrieb. Das ist das Alpine-Formel-1-Auto, in dem die zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso und Esteban Ocon gegen Max Verstappen antreten werden. Nur wenige wissen genau, wie viel Leistung diese Alpine hat, aber das Team berichtet bescheiden, dass es „über 950 PS“ sind. Wie oft begegnet man einem Formel-1-Auto von Angesicht zu Angesicht?
6. Sextett von Bugattis Typ 57
Dem Concours d’Elegance ist etwas gelungen, was bisher keinem anderen Automobilmuseum gelungen ist: eine Sammlung aller fünf jemals produzierten Versionen des Bugatti Type 57. Diese fünf Modelle wurden nach berühmten Berggipfeln benannt: Galibier, Ventoux, Stelvio, Aravis und der Atalante. Letzterer wird von vielen Experten als der schönste Bugatti aller Zeiten angesehen. Kein Wunder, dass er im letzten Sommer auf der Pebble Beach Show für über 10 Millionen Dollar versteigert wurde.
7 . BMW E30 M3
Nach dem Erfolg des M635i und des ersten BMW M5 (E28) dachten sich die Macher von BMW, dass es an der Zeit sei, auch ihrer kompakten Limousine einen Leistungsschub zu verpassen. So entstand der erste BMW M3 im Jahr 1986. Abgeschrägte Kotflügel, Heckspoiler und ein 2,3-Liter-Vierzylinder mit 195 PS. Dieses schwarze Exemplar mit nur 23.000 Kilometern Erfahrung stammt sogar vom Erstbesitzer.
8. Ferrari 296 GTB
Im Gegensatz zu BMW kann man bei Ferrari manchmal noch die Motordaten an der Modellbezeichnung ablesen. Dieser 296 GTB verfügt tatsächlich über einen 2,9-Liter-V6-Mittelmotor – den ersten Sechszylinder in einem Ferrari-Straßenauto – mit 663 PS, gekoppelt an einen 122 kW/167 PS starken Elektromotor und ein 8-Gang-DCT-Getriebe. Das ist das Rezept für diesen Gran Turismo Berlinetta (GTB). Dieser „Einstiegs-Ferrari“ wird in den Niederlanden rund 300.000 Euro kosten.
9. Aston Martin DB5
Der Aston Martin Owners Club war beim Concours d’Elegance mit rund zehn Fahrzeugen gut vertreten. Dieser DB5 von 1965 in klassischem British Racing Green war das herausragende Fahrzeug, das wir für das beste hielten. Die zeitlose Schönheit der Karosserie, die von den Karosseriebauern von Touring gebaut wurde, bedarf keiner weiteren Erklärung. Haben Sie spontan Lust auf einen Wodka-Martini?
10. Alpine A110
Die Rückkehr des Concours d’Elegance stand ganz im Zeichen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Trotz des hochmodernen Formel-1-Autos wurde der Stand von Alpine von der modernen Version der A110 dominiert, einem Auto, das unsere Herzen höher schlagen lässt. Die Franzosen beweisen, dass sie wissen, wie man ein echtes Fahrerauto baut: leicht, niedriger Schwerpunkt und genügend Leistung. Wir können nur hoffen, dass uns die Elektroautos von morgen genauso viel Fahrspaß bereiten werden.
Der Concours d’Elegance fand von Freitag, den 26. bis Sonntag, den 28. August in den Gärten von Schloss Soestdijk statt.