Wie lädt man ein Elektroauto im Urlaub auf?
Die EV-freundlichen Länder in Europa
In Europa gibt es von Land zu Land sehr unterschiedliche Lademöglichkeiten. Länder wie Norwegen, die Niederlande und Deutschland sind am EV-freundlichsten und verfügen über eine hervorragende Ladeinfrastruktur und günstige Tarife. Und mit einem Elektroauto beispielsweise nach Südfrankreich zu fahren, ist wirklich kein Problem. In den südeuropäischen Ländern – wie Italien und Spanien – ist das Angebot an Ladestationen eher begrenzt.
Wo finden Sie Ladestationen?
Ladestationen, an denen Sie Ihr Elektroauto aufladen können, gibt es inzwischen überall in Europa: an Autobahnen, in Städten und sogar auf Campingplätzen. Die Navigationssysteme moderner Elektroautos bieten oft Funktionen zum Auffinden von Ladestationen, wie z.B. die integrierte Routenplanung von Tesla und die I.D.-Modelle von Volkswagen. Diese zeigen sofort die nächstgelegenen Ladestationen an. Viele Navigationssysteme planen sogar automatisch Ladestopps auf der Grundlage Ihres Ziels und des Ladezustands der Batterie. Vergessen Sie nicht, dass es auch allerlei praktische Apps gibt, wie Chargemap, Plugsurfing, Shell Recharge und ANWB Onderweg. Mit diesen können Sie in Echtzeit Ladepunkte finden und deren Verfügbarkeit, Ladekapazität und Tarife überprüfen. Ein guter Tipp: Überschätzen Sie Ihre Reichweite nicht, sondern beschränken Sie sich auf 80% des Maximums.
Praktisch: Reservierung einer Ladestation
Denken Sie an Probleme auf der Straße aufgrund von blockierten oder defekten Ladestationen, begrenzter Verfügbarkeit oder langen Warteschlangen. Es ist daher klug, alternative Ladestationen in Ihre Routenplanung einzubeziehen. Eine vollständige Liste der Ladestationen finden Sie auch auf den Websites von Anbietern wie Fastned, Allego und IONITY. Bei einigen Anbietern können Sie sogar im Voraus eine Ladestation reservieren, was besonders in den Ferienzeiten praktisch ist.
Was Sie zum Aufladen brauchen: Ladekarten
Eine gute Vorbereitung auf Ihre Urlaubsreise beginnt mit der richtigen Ladekarte. Zweifellos haben Sie bereits eine Ladekarte, aber prüfen Sie vor Ihrer Abreise, ob diese im Ausland eine ausreichende Deckung bietet und ob sie an den Ladestationen der Anbieter in den von Ihnen besuchten Ländern funktioniert. In Europa sind die Ladekarten von Anbietern wie Shell Recharge (ehemals NewMotion), Plugsurfing und Maingau sehr beliebt. Viele Ladekarten funktionieren an den Ladestationen mehrerer Anbieter, aber in vielen Ländern ist es nützlich, wenn Sie auch eine lokale Ladekarte haben. Es ist auf jeden Fall ratsam, eine zusätzliche Ladekarte eines internationalen Anbieters mitzunehmen; die ANWB-Ladekarte deckt fast überall in Europa ab.
Was Sie zum Laden benötigen: Ladekabel
Auch Ihr eigenes Ladekabel sollten Sie unbedingt dabei haben. Denn an öffentlichen Ladestationen verwenden Sie Ihr eigenes Typ-2-Ladekabel; an Schnellladestationen sind Ladekabel mit ausreichender Kapazität eingebaut. Zusätzliche Abonnements sind in der Regel nicht erforderlich, es sei denn, Sie nutzen spezielle Netze wie IONITY, wo ein Abonnement günstigere Tarife bieten kann.
Bezahlen: per Kreditkarte, App oder bar?
An fast allen öffentlichen Ladestationen in Europa zahlen Sie mit Ihrer Ladekarte oder über eine App. Nach dem Aufladen wird der Betrag automatisch von Ihrem Konto abgebucht oder z.B. einmal im Monat über Ihr Konto. Barzahlung ist praktisch nicht mehr möglich. Sie haben jedoch zunehmend die Möglichkeit, durch Scannen eines QR-Codes mit Ihrer Kreditkarte, Debitkarte oder sogar PayPal zu bezahlen, wie z.B. bei Shell Recharge und IONITY-Schnellladestationen. Dadurch wird das Aufladen bei diesen Anbietern für Gelegenheitsnutzer und Touristen leichter zugänglich.
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Schnelles Laden oder normales Laden: Was ist der Unterschied?
Schnellladegeräte bieten hohe Ladekapazitäten, manchmal bis zu 350 kW, und laden Ihre Autobatterie in 20 bis 30 Minuten auf 80% Kapazität auf. Ideal entlang von Autobahnen, da Sie Ihre Fahrt schnell fortsetzen können. Allerdings unterliegen Schnellladegeräte höheren Ladegeschwindigkeiten und die tatsächliche Ladegeschwindigkeit nimmt ab, wenn sich Ihre Batterie füllt.
Wählen Sie also vorzugsweise die normale Aufladung, wenn Sie sich irgendwo länger aufhalten, für eine Übernachtung oder eine mehrstündige Aktivität. Normale Ladestationen bieten eine Kapazität von 11 bis 22 kW. Das Aufladen dauert länger, ist aber billiger und besser für die Lebensdauer Ihrer Batterie. Solche Ladestationen finden Sie vor allem in Städten, in Parkhäusern und auf Parkplätzen von Einkaufszentren. Auch immer mehr Hotels und Campingplätze bieten Lademöglichkeiten an – reguläre Ladestationen, die ideal sind, um Ihr Auto über Nacht aufzuladen. Erkundigen Sie sich bei der Buchung, ob Ihre Unterkunft über eine Ladestation verfügt und ob dafür eine zusätzliche Gebühr anfällt. Dann können Sie in aller Ruhe Ihre eigene und die Batterie Ihres Autos gleichzeitig auf 100% aufladen.
Wie viel kostet das Aufladen in Europa?
Die Kosten für das Aufladen variieren stark zwischen den Ländern und Anbietern. In den Niederlanden zahlen Sie an regulären Ladestationen durchschnittlich 0,30 bis 0,45 Euro pro kWh, während das Schnellladen nur 0,80 Euro pro kWh kosten kann.
In vielen Ländern – darunter Deutschland und Frankreich – sind die Tarife oft höher, während Norwegen für seinen sehr günstigen Strom bekannt ist. Jeder Anbieter hat möglicherweise seine eigenen Stromtarife und sogar einen Tarif für die Zeit, in der Sie die Ladestation besetzt halten.
Übrigens sind die Tarife von IONITY z.B. in ganz Europa gleich, aber wenn Sie kein Abonnement bei IONITY haben, zahlen Sie dort deutlich mehr. Andere Anbieter, wie Fastned, bieten Rabatte für Stammkunden mit einem Abonnement. Es ist also sinnvoll, ein Abonnement in Betracht zu ziehen.
Einige Länder, insbesondere Norwegen, haben eine sehr gut entwickelte Ladeinfrastruktur mit wettbewerbsfähigen Tarifen. Aber in Südeuropa, z.B. in Spanien oder Italien, ist das Angebot an Ladestationen und Ladepunkten begrenzt und die Ladetarife variieren oft sehr stark. Außerdem gibt es in touristischen Gebieten in Europa auch Ladestationen, an denen Sie nicht pro kWh, sondern pro Stunde oder Minute, die Sie am Ladegerät verbringen, bezahlen. In diesem Fall können sich die Kosten erheblich summieren.
Gute Vorbereitung
Mit der richtigen Vorbereitung ist das elektrische Fahren im Urlaub in Europa genauso einfach wie zu Hause. Planen Sie im Voraus, nutzen Sie intelligente Navigations- und Lade-Apps, um immer eine Ladestation in der Nähe zu finden, und wählen Sie eine Ladekarte, die in Ihrem Urlaubsland weitgehend akzeptiert wird.