Was ist ein vernetztes Auto und wie funktioniert es?
Ein vernetztes Auto – wörtlich übersetzt: ein vernetztes Auto – ist ein Auto, dessen Systeme über das Internet mit Systemen außerhalb des Fahrzeugs kommunizieren. Diese Verbindung kann über eine eingebaute SIM-Karte, über Ihr Smartphone und über ein Wi-Fi-Netzwerk hergestellt werden. Dank dieser Verbindung kann das Auto Daten austauschen, z. B. mit dem Hersteller, dem Händler, anderen Fahrzeugen und staatlichen Stellen.
In der Praxis bedeutet dies, dass ein Auto Live-Verkehrsinformationen empfängt, im Falle eines Unfalls einen eigenen Notruf absetzt, signalisiert, wenn es gewartet werden muss, und sogar aus der Ferne Updates für das Infotainment-System oder die Fahrerassistenzsysteme erhält. All dies, ohne dass Sie etwas tun müssen.
Wie funktioniert ein vernetztes Auto?
Ein vernetztes Auto enthält verschiedene Sensoren und Computer, die ständig Daten sammeln. Denken Sie an Geschwindigkeit, GPS-Standort, Temperatur, Kraftstoffverbrauch, Reifendruck und sogar Ihren Fahrstil. Diese Daten werden über eine Internetverbindung an externe Server übertragen, z.B. vom Autohersteller und anderen Dienstleistern.
Einige vernetzte Autos kommunizieren auch mit anderen Fahrzeugen oder der Infrastruktur – diese werden V2V(Fahrzeug-zu-Fahrzeug) und V2X(Fahrzeug-zu-Alles) genannt. Ein vernetztes Auto kann seinen Fahrer zum Beispiel warnen, wenn ein anderes Auto vor ihm plötzlich bremst oder wenn Sie sich einer rutschigen Kurve nähern. Außerdem lassen sich bestimmte Funktionen des Autos aus der Ferne steuern. Sie können dann zum Beispiel eine App verwenden, um das Auto aus der Ferne zu verriegeln, die Klimaanlage einzuschalten oder den Standort Ihres geparkten Autos abzufragen.
Was sind die Vorteile für Sie als Fahrer?
Die Vorteile sind zahlreich. Wenn Sie zum Beispiel ein vernetztes Auto fahren, erhalten Sie Echtzeitinformationen über Staus, Radarkameras und gefährliche Situationen auf der Straße. Ihr Auto kann selbst einen Wartungstermin vereinbaren, wenn etwas schief zu gehen droht. Wenn Ihr Auto gestohlen wird, lässt es sich leicht aufspüren.
Vernetzte Autos machen auch die Fahrassistenzsysteme intelligenter. Denken Sie an einen adaptiven Tempomat, der die Verkehrsdaten berücksichtigt, oder an eine Navigation, die Ladestationen berücksichtigt, wenn Sie ein Elektroauto fahren. Over-the-Air-Updates können auch dafür sorgen, dass Ihr Auto neue Funktionen erhält, ohne dass Sie in die Werkstatt gehen müssen.
Vorteile für andere: Händler, Hersteller und… die Regierung
Für Händler und Hersteller ermöglicht ein vernetztes Auto bessere Kundenbeziehungen und eine effizientere Wartung. Sie wissen genau, wann ein Auto zur Wartung fällig ist und wann ein technisches Problem auftritt. Das macht die Wartung vorhersehbarer und billiger. Für die Hersteller liefert es wertvolle Informationen darüber, wie die Autos in der Praxis genutzt werden, was wiederum zu besseren Modellen in der Zukunft führt.
Auch die Regierung profitiert davon, zum Beispiel bei der Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren. Aber vernetzte Autos können auch zu einem sichereren und effizienteren Verkehr beitragen. Denken Sie an das dynamische Verkehrsmanagement oder die automatische Mautbezahlung. Langfristig könnte ein Netzwerk vernetzter Fahrzeuge sogar helfen, Unfälle zu vermeiden.

Und die Unterwelt?
Wo Informationen fließen, gibt es auch Risiken. Vernetzte Autos können zur Zielscheibe von Hackern werden. Kriminelle könnten versuchen, auf die Software oder Systeme des Autos zuzugreifen, um sie zu stehlen oder zu manipulieren. Sensible Informationen – wie Ihre Fahrtrouten oder Standortdaten – könnten ebenfalls in die falschen Hände geraten.
Der große Bruder in Ihrem Rückspiegel?
Eine der größten Sorgen im Zusammenhang mit vernetzten Autos ist die Privatsphäre. Wer sieht eigentlich, was Sie in Ihrem Auto tun? Autohersteller, Leasingfirmen, Regierungen, Versicherungen, App-Entwickler – sie alle können von den Daten profitieren, die Ihr Auto sammelt. Aber werden diese Daten tatsächlich weitergegeben? Und wenn ja, mit wem?
In der Theorie versprechen die Autohersteller, dass alle Daten anonym gesammelt werden. In der Praxis erweist es sich als schwierig, Standortdaten wirklich anonym zu machen. Wenn Sie wissen, wo jemand jeden Tag beginnt (zu Hause) und endet (bei der Arbeit), ist die Identität oft leicht festzustellen.
Haben Sie die Wahl, welche Daten Sie weitergeben?
In vielen Fällen können Sie als Fahrer wählen, welche Daten Sie weitergeben. Einige Systeme funktionieren nur, wenn Sie der Datenerfassung zustimmen, während andere automatisch eingeschaltet werden, wenn Sie das Auto starten. Im Einstellungsmenü moderner Infotainment-Systeme können Sie oft steuern, welche Konnektivitätsdienste Sie aktivieren oder deaktivieren.
Manchmal hängt es auch von der Art des Vertrags ab. Bei einem
Was ist mit Ihrer Privatsphäre?
Der Schutz Ihrer persönlichen Daten in einem vernetzten Auto hängt von mehreren Faktoren ab: dem Hersteller, der Gesetzgebung (wie dem AVG in Europa) und Ihren eigenen Einstellungen. Die europäische Gesetzgebung verlangt von den Herstellern, die Datenverarbeitung transparent zu gestalten und Ihnen die Kontrolle über Ihre Daten zu geben.
Dennoch ist es wichtig, wachsam zu sein. Nicht alle Systeme sind gleich sicher und einige Autos verwenden veraltete Software. Auch Apps, die Sie mit Ihrem Auto verbinden, können eine Schwachstelle sein.
Wie können Sie Ihre Daten besser schützen?
Wenn Sie mehr Kontrolle über Ihre Privatsphäre haben möchten, können Sie ein paar Schritte unternehmen. Prüfen Sie die Datenschutzeinstellungen Ihres Infotainmentsystems. Schalten Sie die Datenerfassung aus, wenn Sie sie nicht für notwendig halten. Verknüpfen Sie keine unnötigen Apps oder Konten mit Ihrem Auto. Wählen Sie außerdem ein sicheres Passwort, wenn Sie eine verknüpfte App verwenden.
Können Sie ein vernetztes Auto „abschalten“?
In vielen Fällen können Sie die Internetverbindung Ihres Fahrzeugs (teilweise) deaktivieren. Zum Beispiel, indem Sie bestimmte Verbindungsoptionen deaktivieren oder die eingebaute SIM-Karte physisch entfernen (bei einigen Marken). Bedenken Sie jedoch, dass Sie dann auf viele nützliche Funktionen verzichten müssen. Denken Sie an Live-Navigation, Echtzeit-Verkehrsinformationen, Gefahrenwarnungen, Software-Updates, Fernzugriff über eine App und automatische Notrufe (eCall).
Einige Funktionen – wie z.B. eCall – sind in Neuwagen gesetzlich vorgeschrieben und funktionieren nur, wenn eine aktive Verbindung besteht. Ein vollständiges „Trennen“ der Verbindung ist also nicht immer möglich oder wünschenswert.
Machen Sie sich schlau über Ihr vernetztes Auto
Das vernetzte Auto macht das Fahren komfortabler, sicherer und effizienter. Gleichzeitig wirft es aber auch Fragen zum Datenschutz und zur Datenverwaltung auf. Solange Sie sich darüber im Klaren sind, was Ihr Auto sammelt und weitergibt, können Sie viele Vorteile nutzen, ohne die Kontrolle zu verlieren. Denn in einer Welt, in der Autos immer intelligenter werden, liegt es an Ihnen, intelligent mit Ihren Daten umzugehen.