Warum russischer Diesel trotz eines Totalverbots in den Niederlanden landen kann
Sanktionen
Die EU versucht, der russischen Regierung mit allen möglichen Sanktionen in die Tasche zu greifen. Seit dem 5. Dezember letzten Jahres darf kein russisches Rohöl mehr in die Niederlande eingeführt werden, und die Einfuhr von Kohle ist seit August verboten. Nun soll das Sanktionspaket um ein Einfuhrverbot für russische Erdölprodukte wie Diesel und Paraffin erweitert werden.
Umleitungen
Dennoch besteht die Möglichkeit, dass Sie Ihr Auto bald mit (teilweise) russischem Diesel betanken werden. Laut Klima- und Energieminister Rob Jetten kann nämlich nicht völlig ausgeschlossen werden, dass russisches Erdöl oder Erdölerzeugnisse indirekt nach Europa gelangen, da diese mitunter an anderer Stelle vermischt werden, so dass die Herkunft schwer zu ermitteln ist.
Preisobergrenze
Neben dem Verbot der Einfuhr von russischem Diesel und anderen Erdölprodukten haben die EU-Mitgliedstaaten auch beschlossen, einen Höchstpreis für diese russischen Produkte festzulegen: Über diesem Preis darf kein Unternehmen in der EU diese Produkte transportieren, versichern oder andere Dienstleistungen zu diesem Zweck erbringen. Allein durch die Preisobergrenze entgehen der russischen Regierung täglich schätzungsweise 160 Millionen Euro.
Keine Defizite
Die Niederländer müssen nicht befürchten, dass es kurzfristig zu physischen Engpässen kommen wird. Es wurden rege Käufe getätigt, und die Raffinerien in den Niederlanden sind dabei, schnell auf Öl aus anderen Ländern umzustellen. Außerdem sind die strategischen Vorräte an Öl und Ölprodukten nach Angaben der Regierung in Ordnung.
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