Hintergrund

Warum dieser coole neue Shooting Brake von Renault Ananas auf dem Armaturenbrett hat

April 18, 2025

Wirklich nachhaltig

Elektroautos sind zwar sauberer als Benzin- oder Dieselautos, aber sie sind nicht ganz ohne Fußabdruck. Ihre Herstellung erfordert eine Menge Energie, und es werden einige seltene Ressourcen benötigt. Aber: Wenn sie erst einmal laufen, machen sie eine Menge wieder wett. Vor allem, wenn der Produktionsprozess immer sauberer wird. Genau das wollte Renault erforschen – das Ergebnis ist der Emblème. Ein Studienmodell, das zeigt, wie weit man gehen kann, wenn man jedes Detail unter die Nachhaltigkeitslupe nimmt.

5 Tonnen CO₂

Die Renault-Ingenieure bekamen von der Zentrale eine schwierige Aufgabe gestellt: Der Emblème sollte mit 90 % weniger Emissionen produziert werden als ein vergleichbares Auto von 2019. In Zahlen: von 50 Tonnen CO₂ auf nur noch 5 Tonnen – und das über die gesamte Lebensdauer, von der Produktion bis zur Verschrottung. Keine kleine Aufgabe also.

Wie können Sie das angehen? Indem wir alles überprüfen – wirklich alles. Nicht nur bei Renault selbst, sondern auch bei 20 Zulieferern. Von Michelin bis zum Lieferanten der Scheibenwischer: Jeder musste seinen Beitrag leisten. Und das führte zu großartigen Innovationen, wie zum Beispiel:

Sogar die Scheibenwischer wurden in die Hand genommen. Der Hersteller Valeo hat ein System mit 3D-gedruckten Teilen und einer sparsameren Düse entwickelt, die für 60 % weniger Emissionen sorgt. Ja, sogar die Reinigung Ihrer Windschutzscheibe kann heutzutage nachhaltiger sein.

Funktionelles Design

Dieser Emblème ist so schön und robust – aber er sieht auch schick aus. Mit seiner Länge von 4,80 Metern, der niedrigen Dachlinie von 1,52 Metern und den muskulösen Radkästen sieht er aus wie eine Mischung aus einem sportlichen Coupé und einem praktischen Kombi. Mit anderen Worten: ein Shooting Brake.

Und das Design ist nicht nur eine Show. Jede Linie und jedes Paneel ist darauf ausgerichtet, die Luft so reibungslos wie möglich an der Karosserie entlang zu leiten. Sogar die Felgen sind teilweise versiegelt. Mit Hilfe des Windkanals des Alpine F1-Teams gelang es Renault, einen beeindruckenden Luftwiderstandsbeiwert von 0,25 zu erreichen. Und die Michelin-Reifen reduzieren den Rollwiderstand und verbrauchen weniger Gummi.

Ananas auf Ihrem Armaturenbrett

Auch im Innenraum kann der Emblème in Sachen Nachhaltigkeit punkten. Das Armaturenbrett und die Türverkleidungen sind mit Leinen aus der Normandie und – ob Sie es glauben oder nicht – mit Fasern aus der Ananaspflanze bezogen. Die Sitze sind mit gewebtem, recyceltem Polyester gepolstert. Und nein, das sieht nicht aus wie ein Gartenstuhl aus Plastik. Im Gegenteil. Auch Ihre Ohren werden verwöhnt. In Zusammenarbeit mit Jean-Michel Jarre – einem französischen Pionier der elektronischen Musik – entwickelte Renault ein Audiosystem mit 14 Lautsprechern.

Wasserstoff

Unter dem hübschen Äußeren verbirgt sich ein Antriebsstrang mit zwei Energiequellen: eine 40-kWh-Batterie für Kurzstrecken und eine 30-kW-Wasserstoffbrennstoffzelle für längere Strecken. Auf dem Papier schafft das Auto etwa 1.000 Kilometer. Der Elektromotor befindet sich an den Hinterrädern und verbraucht keine seltenen Erden. Die Batteriezellen werden von der französischen Firma Verkor geliefert, die bald auch die Zellen für den Alpine A390 herstellen wird.

Der Emblème selbst wird – wie könnte es anders sein – in Frankreich gebaut, wobei drei Viertel der Zulieferer weniger als 300 Kilometer entfernt sind. Leider wird dieses coole Konzeptfahrzeug nicht in Produktion gehen, aber natürlich verschwindet das gewonnene Wissen nicht in einer Schublade. Die Chancen stehen also gut, dass Sie in einem zukünftigen Renault plötzlich auf extrem effiziente Scheibenwischerdüsen oder einen Hauch von Ananasfaser stoßen werden.

Siehe auch: Renault Captur (2025) Test – Immer noch unverwechselbar? – AutoRAI TV