Autotests

Testbericht – Peugeot 408 PHEV (2024) – Dynamischer Franzose

Dezember 11, 2023

Peugeot 408

Die Franzosen nennen den 408 also einen dynamischen Fastback, aber wir ziehen es vor, ihn als Liftback zu bezeichnen, der ein wenig höher auf den Rädern steht. Der 408 hat ein eigenwilliges Aussehen. Unter der Oberfläche teilt der Wagen seine Gene mit dem 308 und dem 308 SW, aber auch äußerlich erkennt man typische 308-Merkmale, wie die hauerförmigen Tagfahrleuchten und die klauenartigen LED-Rückleuchten. Es ist in erster Linie ein Auto für Leute, die etwas anderes in ihrer Einfahrt haben wollen als der Rest der Straße.

i-Cockpit

Das Interieur ist direkt vom 308 übernommen, aber das macht es nicht weniger schrullig. Die neueste Generation des i-Cockpits ist präsent, erkennbar am kompakten Sportlenkrad mit dem digitalen Kombiinstrument darüber. Um das zu lesen, muss man also über das Lenkrad schauen. Wir haben damit keine Probleme, aber wenn Sie kleiner oder größer sind, kann das eine Herausforderung sein. Schlimmstenfalls starrt man auf den Lenkradkranz und weiß nicht genau, wie schnell man fährt. Wenn Sie also den 408 auf Ihrem Radar haben, empfehlen wir Ihnen eine Probefahrt bei Ihrem Peugeot-Händler vor Ort.

Pesonalisierung

Das i-Cockpit verfügt über sogenannte i-Toggles. Dabei handelt es sich um digitale Tasten, die Sie über einen zusätzlichen Bildschirm unter dem Infotainmentsystem bedienen können. Sie können wählen, welche Schaltflächen hier erscheinen. Hier können Sie zum Beispiel Ihren Lieblingsradiosender als Verknüpfung ablegen oder eine Taste für die Sitzheizung. Ein sehr praktisches System, mit dem Sie das Infotainmentsystem erheblich personalisieren können. Apropos Sitze: In der GT-Version, die wir fahren, sind sie wirklich hervorragend.  

Wenig Beinfreiheit

Trotz eines Radstandes von fast 2,79 Metern ist die Beinfreiheit im Fond etwas enttäuschend. Für Kinder ist mehr als genug Platz, aber als Erwachsener möchte man eine lange Urlaubsreise lieber nicht auf der Rückbank verbringen. Obwohl die Kopffreiheit bemerkenswert großzügig ist. Auch der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 536 Litern, das sich durch Umklappen der Rücksitzlehne auf 1.611 Liter erweitern lässt, sehr groß.

Plug-in-Hybrid

Der Antriebsstrang des 408 wurde eins zu eins vom 308 übernommen. Die Motorenpalette umfasst einen 130-PS-Benzinmotor und zwei Plug-in-Hybride mit einer Leistung von 180 bzw. 225 PS. Wir fahren den Plug-in-Hybrid mit 180 PS. Der Antriebsstrang besteht aus einem 150 PS starken PureTech-Motor und einem 110 PS starken Elektromotor. Geschaltet wird beim PHEV, wie bei allen Motorvarianten, über ein Achtgang-Automatikgetriebe.

Sanfter Junge

Dank des Elektromotors schießt das Auto sanft los. Der Benzinmotor schaltet sofort hoch, wenn man das Gaspedal tiefer drückt. Die beiden Motoren arbeiten sehr gut zusammen. Energie ist nie Mangelware. Es ist ein Kinderspiel, schnell zu überholen oder auf der Autobahn zu beschleunigen. Dort kann der Elektromotor die ganze Arbeit auch alleine erledigen, solange man nicht schneller als 135 km/h fährt.

60 Kilometer

Nach Angaben von Peugeot reicht die Leistung für 60 rein elektrische Kilometer. Solche Zahlen sind immer mit Vorsicht zu genießen. In der Praxis kommen wir mit Strom nicht weiter als 45 Kilometer. Das wird vor allem mit den riesigen 20-Zoll-Monolithe-Rädern zu tun haben, auf denen der Testwagen rollte. Sie sehen ungeheuer robust und widerstandsfähig aus – das finden wir auch -, aber sie verschlingen auch einige wertvolle Kilometer.

Tägliche Fahrten

Dennoch konnten wir fast alle täglichen Fahrten während unserer Testwoche nachhaltig bewältigen. Hier liegt natürlich die Stärke eines PHEV: fast das ganze Jahr über elektrisch fahren und nur auf längeren Strecken kommt der Verbrennungsmotor hinzu. Standardmäßig kann das Fahrzeug mit einer Ladeleistung von bis zu 3,7 kW geladen werden, eine Aufrüstung auf 7,4 kW ist jedoch möglich. Das sollten Sie immer tun, denn so können Sie auch mit einer relativ kurzen Ladezeit viele zusätzliche grüne Meilen sammeln.

408 GT

Wie bereits erwähnt, fahren wir die üppig ausgestattete GT-Version: zwei Buchstaben, die wirklich zu diesem Auto passen. Es ist kein übermäßig starkes und schnelles Auto, aber es ist ziemlich ruhig und komfortabel. Kurzum: ein echter Grand Tourer. Ein Auto, das mehr als ein Kilometerfresser sein kann, auch wenn die Batterie leer ist und der Benzinmotor zur Arbeit muss. Wir persönlich würden für das gewisse Extra an Komfort eine etwas kleinere Radgröße wählen, aber auch mit den 20-Zoll-Rädern unter uns haben wir in dieser Hinsicht wenig zu meckern.

Der elektrische Peugeot 408: der e-408

Diejenigen, die lieber vollelektrisch fahren, müssen sich noch bis zum Sommer gedulden. Dann wird das e-408 voraussichtlich in unser Land kommen. Er erhält den neuen Stellantis-Elektroantrieb, den wir bereits aus dem Peugeot e-308 und dem Opel Astra Electric kennen. Diese besteht aus einer 54-kWh-Batterie, die rund 400 elektrische Kilometer ermöglicht. Obwohl er mit 156 PS weniger Leistung hat als der PHEV, wissen wir aus Erfahrung, dass der Antriebsstrang flott genug ist. Sehen Sie sich hier unseren Test mit dem e-308 an: