Testbericht – Der Abarth 600e (2025) ist elektrisch, brüllt aber ordentlich
Lenkung und Fahrerlebnis Abarth 600e
Der Abarth 600e fällt sofort durch seine direkte Lenkung auf. Die Rückmeldung des Lenkrads fühlt sich präzise und angenehm an. Fahrer, die ein sportliches Fahrgefühl mögen, werden die straffe Federung zu schätzen wissen. Manchen Fahrern mag diese Federung allerdings etwas zu straff sein, aber das sportliche Handling passt perfekt zum Charakter des Autos. Vor allem bei Kurvenfahrten fällt der Abarth 600e dank seines mechanischen Sperrdifferentials positiv auf. Dieses Torsen-System verteilt die Antriebskräfte effizient auf die Vorderräder und ermöglicht es Ihnen, in Kurven früher auf das Gaspedal zu gehen.
Leistungsstarker Elektromotor mit 240 oder 280 PS
Unter der Motorhaube verbirgt sich ein Elektromotor, der bis zu 15.000 U/min drehen kann. Der Turismo bringt es auf 176 kW (240 PS), während der Scorpionissima 206 kW (280 PS) bietet, was der Leistung des Alfa Romeo Junior Veloce entspricht. Diese zusätzliche Leistung ist deutlich spürbar, so dass ein Upgrade durchaus Sinn macht. Im Scorpion Track-Modus können Sie mit der beeindruckenden Maximalleistung von 207 kW und 345 Nm Drehmoment das Beste aus dem Scorpionissima herausholen. Die Geschwindigkeit steigt dann auf 200 km/h mit einer auf die Rennstrecke abgestimmten ESP-Einstellung für optimales Handling. Der Sprint von 0-100 km/h dauert nur 5,85 Sekunden.
Fahrmodi und maßgeschneiderte Leistung
Der Abarth 600e passt seine Leistung je nach Fahrbedingungen und Vorlieben an. Die Fahrmodi Turismo, Scorpion Street und Scorpion Track sind jeweils auf bestimmte Situationen zugeschnitten. Der Scorpion Track-Modus beispielsweise bietet Ihnen maximale Leistung und sportliche ESP-Einstellungen, ideal für den Einsatz auf der Rennstrecke. Der Scorpion Street-Modus bietet immer noch reichlich Leistung, aber mit einer Standard-ESP-Kalibrierung, die im normalen Gebrauch mehr Stabilität bietet. Das macht den Abarth 600e vielseitig und in verschiedenen Umgebungen einsetzbar, von der Stadt bis zur Autobahn und sogar auf der Rennstrecke.
Unterhalb der Linie sehen Sie die Unterschiede nach Fahrmodi:
Abarth 600e Turismo Fahrmodi
- Turismo: 110 kW (150 PS), 300 Nm, Geschwindigkeit 150 km/h, serienmäßige ESP-Kalibrierung, Fahrmodus Sport
- Scorpion Street: 150 kW (204 PS), 345 Nm, Geschwindigkeit 180 km/h, serienmäßige ESP-Kalibrierung, Fahrmodus Sport
- Scorpion Track: 175 kW (238 PS), 345 Nm, Geschwindigkeit 200 km/h, Schaltung ESP-Kalibrierung, Fahrmodus Sport+
Abarth 600e Scorpionissima Fahrmodi
- Turismo: 140 kW (191 PS), 300 Nm, Geschwindigkeit 150 km/h, serienmäßige ESP-Kalibrierung, Fahrmodus Sport
- Scorpion Street: 170 kW (231 PS), 345 Nm, Geschwindigkeit 180 km/h, serienmäßige ESP-Kalibrierung, Fahrmodus Sport
- Scorpion Track: 207 kW (282 PS), 345 Nm, Geschwindigkeit 200 km/h, Schaltung ESP-Kalibrierung, Fahrmodus Sport+
ABARTH 600e (2025) REVIEW: Sakrileg oder großer Wurf?
Tongenerator mit Verbesserungspotenzial
Der Soundgenerator im Abarth 600e sorgt dafür, dass Sie trotz des leisen Elektroantriebs nicht vergessen, dass Sie ein sportliches Auto fahren. Der Sound ist mitreißend und verleiht dem Fahrerlebnis eine zusätzliche Dimension, auch wenn er nicht an das Knacken und Knallen beispielsweise des Hyundai Ioniq 5 heranreicht. Hier könnte Abarth in Zukunft nachbessern, um das authentische Rennerlebnis auf die nächste Stufe zu heben. Dennoch ist der aktuelle Soundgenerator eine gute Alternative. Er sorgt für ein angenehmes und aufregendes Fahrgefühl und lässt Sie fast vergessen, dass Sie ein Elektrofahrzeug fahren.
Tolle Sitze
Der Abarth 600e enttäuscht nicht, wenn es um Komfort und Interieur geht. Die Sabelt-Schalensitze im Scorpionissima bieten nicht nur guten Halt bei sportlicher Fahrweise, sondern sind auch angenehm für das Auge. Selbst die Basissitze im Turismo sind bequem und bieten ausreichend Halt. Wir vermissen allerdings eine weiche Oberfläche an der Seite der Mittelkonsole. Das ist jetzt steinhartes Plastik, das Ihre Knie schmerzen lässt, wenn Sie Kurve um Kurve fahren. Knieschoner wären hier nicht fehl am Platz. Der Innenraum des 600e ist stilvoll verarbeitet, mit Materialien wie Leder und Alcantara und einem 10,25-Zoll-Touchscreen. Apple CarPlay und Android Auto sind ebenfalls an Bord. Das Display gibt Ihnen auch einen Einblick in die Leistung des Autos, in Form eines Drehmomentmessers und sogar eines Rundenzeitmessers für Rundkurse.
Fahrhilfen, lassen Sie diese weg
In puncto Sicherheit hat Abarth an alles gedacht, obwohl wir das gar nicht nötig gehabt hätten. Er geht mit der Zeit, sagen wir mal. Der 600e verfügt serienmäßig über Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und Müdigkeitserkennung. Die Scorpionissima-Variante bietet zusätzliche Funktionen wie Totwinkelwarner und autonomes Fahren der Stufe 2. Alle Systeme lassen sich übrigens abschalten, also keine Sorge. Die Idee ist hauptsächlich, dass Sie auf der Rennstrecke alles ausschalten und auf der Straße alles anlassen. Der Geschwindigkeitswarner und der Fahrspurassistent können ohnehin ausgeschaltet werden, auch auf der Straße. Diese ganzen Pieptöne machen einfach keinen Spaß. Ich mag den Klang des Blinkers: eine Art Trommelschlag, originell!
Alcon Bremsen für Abarth 600e
Für die Bremsanlage hat sich Abarth für Alcon-Bremsen mit 380-mm-Scheiben und Monoblock-Vierkolbensätteln entschieden, die eine stabile Leistung und eine effiziente Wärmeableitung gewährleisten. Gute Bremsen, das ist unsere Botschaft! Selbst auf der Rennstrecke bleibt das Fading für lange Zeit aus.
20-Zoll-Räder und Michelin Pilot Sport EV-Reifen
Die 20-Zoll-Leichtmetallfelgen des Abarth 600e sehen imposant aus. Allerdings sind die Räder beim Berühren von Bordsteinen sehr anfällig für Schäden. Seien Sie also beim Einparken besonders vorsichtig. Die Michelin Pilot Sport EV Reifen (Größe 225/40 R20) bieten hervorragenden Grip und tragen zum dynamischen Handling des Autos bei. Diese Reifen wurden speziell für Elektrofahrzeuge entwickelt. Das Gripniveau ist extrem hoch. Das Auto kann bei Kurvenfahrten sogar 1 G erreichen.
Reichweite und Ladeoptionen
Beide Versionen des Abarth 600e sind mit einer 54 kWh-Batterie ausgestattet. Die Reichweite beträgt etwa 332 Kilometer (WLTP) für den Turismo und 321 Kilometer (WLTP) für den Scorpionissima. Bei unserer Testfahrt war der Fahrspaß wichtiger als die Reichweite. Daher müssen wir den WLTP-Zahlen vorerst am meisten Glauben schenken. In der Praxis sollten Sie mit einer Abweichung von etwa 25 Prozent rechnen. Mit einer Ladeleistung von 100 kW kann das Auto relativ schnell an Schnellladestationen aufgeladen werden. Das Auto hat ein 11 kW 3-Phasen-Ladegerät an Bord, eine nette Sache.
Preis und Lieferung
Der Abarth 600e Turismo ist ab 45.990 € erhältlich, während die limitierte Scorpionissima-Version mit einem Startpreis von 49.990 € etwas teurer ist. Die Auflage des Scorpionissima ist auf 1.949 Einheiten limitiert, eine Referenz an das Gründungsjahr von Abarth. Sobald alle Scorpionissima verkauft sind, wird der 280 PS starke Antrieb nicht aus dem Programm verschwinden. Andere Sondereditionen werden seinen Platz einnehmen. Die Auslieferung des Abarth 600e wird voraussichtlich im ersten Quartal 2025 beginnen.
Fazit: Zukunftsweisend mit klassischem Abarth Gefühl
Wir sind sehr gespannt auf den Abarth 600e. Er ist zu Recht ein unglaublich spaßiger und vor allem gut zu fahrender Elektro-Crossover mit sehr attraktivem Aussehen. Beurteilen Sie ein Buch nie nach seinem Umschlag. Der Rat lautet vor allem: Machen Sie eine Probefahrt, anstatt sofort zu sagen, dass Abarth und elektrisches Fahren nicht zusammenpassen. Die Zukunft von Abarth ist elektrisch, also gewöhnen Sie sich daran. In Form dieses Abarth 600e werden Sie wirklich nicht zu kurz kommen.