Taxiunternehmen noch nicht begierig auf E-Fahrzeuge
Trotz aller Versuche der nationalen und lokalen Regierungen in den EU-Mitgliedsstaaten, Elektrofahrzeuge zu fördern, halten die Taxiunternehmen an ihren vertrauten Benzin- und Dieselfahrzeugen fest.
Niels Castermans, Marketingleiter von mehr als 40 Taxiunternehmen in den Benelux-Ländern, hat zusammen mit Abdel van Taxiunternehmen Cheap Taxi Utrecht und seinen Taxi-Concierges, um uns einen besseren Überblick zu verschaffen. Interviews mit mehreren niederländischen und belgischen Taxiunternehmen zeigen, dass sie noch nicht bereit sind für den Umstieg auf elektrisches Fahren. Hohe Anschaffungs- und Ladekosten, begrenzte Reichweite und Ladeinfrastruktur sowie lange Ladezeiten (es sei denn, es handelt sich um Schnellladungen, die wesentlich teurer sind) bedeuten, dass E-Fahrzeuge derzeit keine attraktive Alternative für Taxiunternehmen sind.
Dieselfahrzeuge werden von Taxis in den Niederlanden bevorzugt
Melvin, Geschäftsführer des in Amersfoort ansässigen Taxiunternehmens Taxi In Motion, sagt, dass Marken wie Volkswagen, Skoda, Volvo und Mercedes – allesamt Dieselmodelle – für Taxifahrer nach wie vor die kostengünstigste und komfortabelste Wahl sind. „Ein Kollege von uns hat sich kürzlich ein Elektroauto gekauft, das aber mit einer fast vollen Batterie nur 300 bis 350 Kilometer weit kommt“, sagt Melvin. „Sie sollten wissen, dass die Autohersteller nicht empfehlen, ein Elektroauto zu 100 Prozent aufzuladen, wenn Sie wollen, dass es ein bisschen hält. Und im Winter wird die Reichweite von 350 Kilometern durch den Einsatz von Heizung und Klimaanlage weiter reduziert. Er muss das Elektroauto dreimal aufladen, um 900 bis 1050 Kilometer weit zu kommen, während wir mit unserem Audi SQ8, einem 4-Liter-8-Zylinder-Diesel, nach einmaligem Tanken für 110 € zwischen 850 und 1050 Kilometer weit fahren.“
Anschaffungs- und Schnellladekosten
Die Kosten für das Aufladen (Schnellladen) des Elektroautos für 300 bis 350 Kilometer liegen bei etwa €51, und für 850 bis 900 Kilometer muss das Elektroauto etwa €153 bezahlen. Dieser Preisunterschied und die Zeit, die durch das Aufladen verloren geht, machen Elektroautos für eine intensive Nutzung sehr viel unattraktiver, vor allem im Vergleich zum Audi, der etwas mehr als die gleiche Strecke mit einer Tankfüllung für 110 € zurücklegt.
„Außerdem verschlechtert sich die Batterie eines Elektroautos bei intensiver Nutzung jedes Jahr um etwa 4-6%, was bedeutet, dass ihre Kapazität mit der Zeit deutlich abnimmt“, so Melvin weiter. „Nach sieben Jahren müssen Sie die Batterie oft ersetzen, was eine teure Angelegenheit ist. Aus diesem Grund bieten die meisten Hersteller nur eine sechs- bis siebenjährige Garantie auf die Batterien an. Außerdem gibt es noch viele Kinderkrankheiten in der Technologie der neuen Elektroautos, sie sind noch nicht langfristig für den intensiven Gebrauch erprobt und die Anschaffungskosten sind viel höher als die von traditionellen Dieselfahrzeugen.“
Taxis sind laut Taxi Bob Enschede nicht komfortabel und kostengünstig genug
Rebin, Taxifahrer bei Taxi Enschede Bobbetont, dass Dieselfahrzeuge wie der Volkswagen Passat Station R-Line 2.0 TDI und die Taxivans Mercedes Vito und V-Klasse immer noch die beste Wahl für Komfort und langfristige Wirtschaftlichkeit sind. „Elektrofahrzeuge sind zwar leiser, erreichen aber noch nicht das gleiche Maß an Komfort und Kosteneinsparungen wie Dieselfahrzeuge.“
Autohersteller überdenken ihre EV-Strategien
Das Zögern der Taxiunternehmen, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen, spiegelt einige allgemeinere Trends auf dem Automarkt wider. Europäische Automobilhersteller wie BMW und Volkswagen haben sich besorgt über die sinkende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen geäußert. Die stagnierenden Verkaufszahlen erschweren es diesen Unternehmen, die strengeren CO2-Ziele der EU für 2025 einzuhalten, wodurch ihnen Geldstrafen drohen.
Auch Toyota in Japan hat sein Produktionsziel für Elektroautos von 1,5 Millionen auf 1 Million Fahrzeuge gesenkt, was auf die weltweite Unsicherheit hinsichtlich der Nachfrage nach reinen Elektroautos hinweist. In den Vereinigten Staaten sagte Goldman Sachs Anfang des Jahres einen Rückgang der Nachfrage nach reinen Elektrofahrzeugen voraus, während die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden aufgrund ihrer Kosteneffizienz tatsächlich steigt. Mehr und mehr europäische Hersteller setzen auf Hybride als Alternative zu reinen Elektrofahrzeugen.
Reichweite und Kosten bleiben ein Thema
Einer der größten Einwände gegen Elektrofahrzeuge ist ihre begrenzte Reichweite, insbesondere bei längeren Fahrten und bei kalten Wetterbedingungen. Viele Fahrer beschweren sich über den Zeitverlust beim Aufladen und die relativ hohen Kosten für Schnellladungen an stark frequentierten Orten. Obwohl das Netz an Ladestationen in den Niederlanden wächst, ist es für eine intensive Nutzung, wie z.B. im Taxigewerbe, oft nicht ausreichend. „Um eine Strecke von 1.000 Kilometern zu fahren, muss man dreimal aufladen“, sagt ein Fahrer. „Und das ohne die zusätzliche Zeit und die Kosten, die damit verbunden sind.
Diesel- und Benzinautos bleiben auch in Belgien die Favoriten
Auch in Belgien werden Diesel- und Benzinfahrzeuge von Taxiunternehmen bevorzugt. Taxi Service Hasselt berichtet, dass Dieselmodelle wie die V-Klasse und der Vito von Mercedes besonders beliebt für den Transport größerer Mengen sind. Auch Hybridfahrzeuge wie der Toyota Camry und der Toyota Proace werden zunehmend eingesetzt, aber Diesel und Benzin bleiben dominant. Vollelektrische Autos sind noch keine Option, trotz der Steuererleichterungen für belgische Unternehmen.
Die Preisunterschiede zwischen Diesel und Benzin sind in Belgien geringer als in den Niederlanden, was zu einer größeren Vielfalt bei der Fahrzeugwahl führt. Dennoch ist die Langlebigkeit von Dieselfahrzeugen ein wichtiger Faktor. „Der Mercedes Vito kann oft zwischen 300.000 und 600.000 Kilometer ohne größere Probleme fahren, und das ist für Taxifahrer, die mehr als 80.000 Kilometer im Jahr zurücklegen, entscheidend“, sagt ein Sprecher. Die neuesten Elektroautos müssen sich in Bezug auf Haltbarkeit und Zuverlässigkeit erst noch bewähren.
Auch die Europäische Union lehnte Anfang Oktober das chinesische Angebot ab
Vor kurzem lehnte die Europäische Union ein Angebot aus China ab, Elektrofahrzeuge für 30.000 € zu importieren, da sie eine Verzerrung des europäischen Marktes und unlauteren Wettbewerb befürchtete. Diese Entscheidung bedeutet, dass billigere Elektrofahrzeuge vorerst nicht weithin verfügbar sein werden, was den Umstieg auf E-Fahrzeuge für viele Taxiunternehmen noch weniger attraktiv macht. Für die Verbraucher in Europa bedeutet dies, dass die Preise für Elektrofahrzeuge auch in den kommenden Jahren nicht wesentlich sinken werden, so dass die finanzielle Hürde sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen hoch bleibt.
Düstere Zukunft auch für die Einführung von Elektroautos, aber nicht für Hybridautos
Für die meisten Taxiunternehmen in den Niederlanden und Belgien bleiben Benzin- und Dieselfahrzeuge vorerst die bequemste, zuverlässigste und kostengünstigste Wahl. Autohersteller wie BMW, Volkswagen und Toyota überdenken ihre EV-Strategien, da die Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen enttäuscht. Die hohen Kosten, die begrenzte Reichweite und der Zeitaufwand für das Aufladen machen Elektroautos noch nicht attraktiv genug für eine intensive Nutzung, z.B. im Taxigewerbe.
Hybridmodelle hingegen werden immer häufiger eingesetzt, da sie nicht unter denselben Problemen leiden wie vollelektrische Fahrzeuge. Obwohl sie in der Anschaffung etwas teurer sind, bieten Plug-Ins den Vorteil einer leiseren Fahrt und erfüllen strengere Stickstoffnormen, was sie zu einer attraktiveren Alternative für Taxiunternehmen macht, die ihre Flotten nachhaltiger gestalten wollen.
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Quelle, Medienkontakt:
Niels Castermans, Geschäftsführer SilverLine Studio, Google Marketing für Taxi- und Transportunternehmen: Webdesign, SEO und PR. M: +32 487 24 75 52 | E: contact@silverlinestudio.euTeilnehmende Taxiunternehmen: Ilyass S. von Taxi Gent 222, Melvin V.D. von Taxi In Motion, Rebin von Taxi Bob Enschede, Ghazala von Taxi Service Hasselt, Ride4You, Abdel von Cheap Taxi Utrecht, Moos von Taxi Arnhem De Veluwe, Paul von ADVOGenk