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Rückblick – Volkswagen ID.5 (2023) – Gleiches mit Gleichem, aber anders

Oktober 31, 2022

Form folgt Funktion

Wer einen mittelgroßen Elektro-SUV sucht, hat bei Volkswagen derzeit die Wahl zwischen zwei Modellen: dem ID.4 und dem ID.5. Legt man sie nebeneinander, werden die Unterschiede sofort deutlich. Das ID.4 wurde nach dem Prinzip „Form follows function“ entworfen, einem Designprinzip, bei dem die Form eines Objekts in erster Linie mit seiner beabsichtigten Funktion oder seinem Zweck in Zusammenhang stehen sollte. Beim ID.4 lautet das Ziel: so viel Platz wie möglich zu bieten.

Die Form folgt dem Stil

Stattdessen haben sich die Volkswagen Designer beim ID.5 für das Prinzip „Form Follows Style“ entschieden. Bei diesem neuen Modell ist die durchgehende Dachlinie, die beim ID.4 für reichlich Gepäckraum sorgt, einem modisch-sportlichen Schrägdach gewichen. Der ID.5 soll ein jüngeres Publikum ansprechen, das bereit ist, für ein hippes Design etwas Gepäckraum zu opfern.

SUV-Coupé

Und dieses Publikum gibt es. Es gibt derzeit nur eine Karosserieform, die beliebter ist als die eines SUV, und das ist ein SUV-Coupé. Deshalb vermarkten die Autohersteller eine Variante ihres beliebtesten Geländewagens mit abfallender Dachlinie in Massenproduktion. So stellt Volvo den C40 neben den XC40, Skoda hat das Enyaq Coupé und Audi hat eine Sportback-Version des Q4 e-tron im Showroom stehen.

Abweichen

Natürlich gibt es zwischen dem ID.4 und dem ID.5 mehr Unterschiede als nur die schräge Dachlinie. Gehen wir noch ein wenig an der Außenseite entlang. Zur Serienausstattung des ID.5 – und nicht des ID.4 – gehören farbig lackierte Seitenschweller, besonders robuste Stoßstangen, ein schwarzes Dach, lackierte Seitenschweller, eine LED-Leiste zwischen den Scheinwerfern und ein Heckspoiler. Kurzum: eine Menge sportlicher Details.

Antriebsstrang

Unter der Haut gibt es keine Unterschiede zwischen dem ID.4 und dem ID.5, zumindest nicht mehr. Der ‚4‘ war bisher noch mit einem kompakten 52-kWh-Akkupack erhältlich, während der ‚5‘ immer mit dem großen 77-kWh-Akkupack im Unterteil kommt. Aber auch den ID.4 gibt es nur noch als Pro-Version mit dem größten Batteriepaket, das Volkswagen derzeit im Angebot hat. Mit einer vollen Akkuladung kommt der ID.5 auf dem Papier 514 Kilometer weit, der ID.4 533 Kilometer. In der Praxis schaffen wir mit dem ID.5 rund 400 Kilometer. Ein gutes Ergebnis, das für Sie in den Niederlanden mehr als genug ist.

Schnellladung ID.5

Bei einer tatsächlichen Reichweite von 400 Kilometern werden Sie in den Niederlanden so schnell kein Schnellladegerät brauchen, es sei denn, Sie haben als Vertreter aus Groningen viele Kunden in Limburg. Im Urlaub im Ausland werden Sie jedoch regelmäßig Schnellladestationen aufsuchen. Dort kann der ID.5 bis zu 135 kW leisten. Die gleiche Nutzlast, die ein ID.4 jetzt dank eines Over-the-Air-Updates haben kann. Es gibt Konkurrenten, die das besser können, aber der ID.5 kann die Spitzenleistung lange halten. Mit dem richtigen Ladegerät ist der Akku daher nach einer halben Stunde wieder bei etwa 80 %. Nichts, worüber man sich beschweren könnte, aber auch nichts, weswegen man die Zeitung anrufen müsste. Sehr gut.

Welche ist die sportlichste?

Die beiden Modelle sind auch in Bezug auf die Leistung ähnlich. Es gibt den ID.4 und den ID.5 mit Hinterradantrieb und 174 bzw. 204 PS. Mit Allradantrieb – 4MOTION – haben Sie 299 PS. Dann haben Sie es mit der GTX-Version zu tun. Wie er fährt, können Sie hier nachlesen.

Die ID.5 Der Pro, den wir getestet haben, hat den 204 PS starken Elektromotor im Heck. So braucht das Auto tagsüber 8,4 Sekunden, um die Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn zu erreichen. Das klingt nicht gerade beeindruckend – für ein Elektroauto – aber auf den ersten Metern ist der ID.5 schön schnell. Alles, was mit Benzin betrieben wird – und keinen starken V6 oder einen besseren Motor unter der Haube hat – lässt Sie an der Ampel zurück. Wer Lust hat, kann mit dem Familien-SUV auch ein schönes Spiel mit dem Lenkrad machen. Das Auto wiegt über zwei Tonnen und ist daher sehr richtungsabhängig. Er bietet auch genügend Komfort, aber wer wirklich täglich viele Kilometer zurücklegen muss, sollte die riesigen 21-Zoll-Räder unter unserem Testwagen besser gegen ein kleineres Format mit mehr Gummi tauschen.

Gepäckraum ID.4 vs. ID.5

Wahrscheinlich sind Sie zu diesem Test gekommen, weil Sie wissen wollen, ob Sie mit dem Gepäckraum des ID.5 leben können. Können Sie einen ID.4 für den ID.5 zurücklassen, wenn Sie jedes Jahr mit der ganzen Familie in Südfrankreich zelten gehen? Wir können es kurz machen: Ja. Die abfallende Dachlinie des ID.5 nimmt etwas Platz im Fond weg – was manchmal schwierig ist, wenn man wirklich hohe Gegenstände transportieren will, die dann an die Heckscheibe stoßen – aber es ist nicht allzu schlimm. Mit aufrechter Sitzbank bietet der ID.5 sogar etwas mehr Platz im Fond als sein Bruder mit durchgehender Dachlinie. Siehe:

Modell Bank normal Flachbank
Volkswagen ID. 4 543 Liter 1.575 Liter
Volkswagen ID. 5 549 Liter 1.561 Liter
Gepäckraum ID.4 vs. ID.5

Wenn Sie noch mehr Platz brauchen, können Sie auch etwas hinter den ID.5. hängen. Er kann serienmäßig bis zu 1.200 Personen ziehen. Mit der GTX-Version mit Allradantrieb können Sie bis zu 1.400 Kilogramm ziehen. Unter der „Motorhaube“ ist kein Platz, da ein „Kofferraum“ fehlt.










Kopfraum ID.5

Die Kopffreiheit im Fond muss also miserabel sein, oder? Weder noch. Bis zu 1,85 Meter sitzen Sie bequem auf dem Rücksitz. Auch die Stehhöhe unterscheidet sich nur um 12 Millimeter von der eines ID.4, was nicht weiter verwunderlich ist. Auch die Beinfreiheit ist gut – im wahrsten Sinne des Wortes. Das gilt fast für jedes Elektroauto in diesem Segment. E-Fahrzeuge bieten viel Platz, da ein Elektromotor nur wenig Raum einnimmt. Platz, der oft der zweiten Sitzreihe zugute kommt.

Innere

ID.5-Fahrer werden auch im Innenraum ein wenig mehr verwöhnt. Das große 12-Zoll-Infotainmentsystem gehört zur Serienausstattung, während es beim ID.4 optional erhältlich ist. Auf der Vorderseite befindet sich ein 5,3-Zoll-Bildschirm, wie bei allen ID-Modellen. Für ein Head-up-Display muss man allerdings extra bezahlen. Wenn Sie ein paar Groschen übrig haben, entscheiden Sie sich für dieses Produkt. Es funktioniert mit Augmented Reality, das heißt, es projiziert Pfeile auf die Straße, sozusagen auf die Windschutzscheibe. Das muss man erleben, um es richtig zu verstehen. Auf jeden Fall funktioniert es sehr gut. Ein weiteres nettes Extra ist die Umgebungsbeleuchtung mit 30 Farben und besseren Materialien als beim ID.4. Daher sieht der Arbeitsplatz eines ID.5 standardmäßig etwas schicker aus als der eines einfachen ID.4.



















Was kostet ein Volkswagen ID.5

Der ID.5 ist ab 50.890 € erhältlich. Dafür erhalten Sie einen ID.5 mit einem 77 kWh-Batteriepaket, 514 km WLTP-Reichweite und einem 174 PS starken Elektromotor. Für einen ID.4 mit exakt den gleichen Spezifikationen – okay, er kommt auf dem Papier einen Kilometer weniger weit – verlangt Volkswagen 48.190 Euro. Es hängt hauptsächlich von Ihrem Geschmack ab, ob Sie die zusätzlichen 2.700 € für eine gute Investition halten.

Mehr wissen? Sehen Sie sich das Video unten an.