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Rückblick – Unterwegs mit dem Plug-in-Hybrid Peugeot 308 SW

Februar 24, 2023

Solange man sie ordnungsgemäß auflädt, kann man mit einem Plug-in-Hybrid eine Menge Kilometer rein elektrisch zurücklegen. Ein kleiner Plug-in-Hybrid hat (in der Praxis) eine rein elektrische Reichweite von etwa 30 bis 50 Kilometern, so dass Sie bei durchschnittlichen täglichen Fahrten theoretisch nur selten tanken müssen. Was ist, wenn Sie eine längere Reise antreten? Bietet die Plug-in-Hybridtechnologie also irgendwelche Vorteile? Wir finden es heraus mit einem Peugeot 308 SW HYbrid 180.

Motoren Peugeot 308

Der Peugeot 308 ist derzeit mit drei Motorvarianten erhältlich. Die Preisliste beginnt mit dem PureTech 130, einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit, wie der Name schon sagt, 96 kW (130 PS) Leistung. Dieser Motor ist serienmäßig mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt. Ein Achtgang-Automatikgetriebe ist optional erhältlich. Der Antrieb erfolgt immer über die Vorderräder.

Bei den beiden anderen Antriebssträngen handelt es sich um Plug-in-Hybride: den HYbrid 180 und den HYbrid 225. Auch hier beziehen sich die Zahlen auf eine Systemleistung von 133 kW (180 PS) bzw. 165 kW (225 PS). Die Basis des Plug-in-Hybrid-Antriebsstrangs bildet ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor. Daraus resultiert auch die höhere Leistung der 225er-Variante; der Elektromotor leistet immer 81 kW (110 PS). HYbrid-Modelle haben immer ein Achtgang-Automatikgetriebe und wieder Frontantrieb.







Praktische Eigenschaften Peugeot 308 SW

Mit einem Peugeot 308 SW Hybrid 180 auf Reisen nach Deutschland. Es wird eine Fahrt von über 700 Kilometern sein, ungefähr von Nordholland nach Bayern. Auch als Plug-in-Hybrid ist der Peugeot 308 SW ein praktisches Auto. Der Kofferraum ist zwar etwas kleiner als der des Benziners (548 Liter gegenüber 608 Litern), bietet aber immer noch reichlich Platz für unser Gepäck. Außerdem haben wir sowohl vorne als auch hinten großartige Sitzplätze, so dass die Reise gut voran geht.

Das einzige, was uns etwas Sorgen macht, ist das Ladekabel. Zu diesem Zweck gibt es eine Aussparung unter dem Ladeboden. Es ist ohnehin unpraktisch, das Ladekabel unter einem vollen Kofferraum zu verstauen, aber es ist uns auch zu umständlich, das Kabel in die beengte Aussparung zu stopfen. Am Ende haben wir das Ladekabel einfach in den Kofferraum hinter den linken Radkasten gesteckt, so weit es geht.













Ausrüstung

Die von uns gefahrene Version ist ein Allure Pack Business, die höchste Ausstattungsstufe neben dem sportlichen GT. Es versteht sich von selbst, dass ‚unser‘ Peugeot wenig oder nichts zu wünschen übrig lässt. Besonders angenehm auf einer so langen Reise sind die Navigation mit Echtzeit-Verkehrsinformationen, die umfangreichen Infotainment-Funktionen und der adaptive Tempomat mit Stop & Go-Funktion. Auch bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt angenehm: Die Heizung kommt schnell auf Temperatur.

Die Fondpassagiere verfügen im Allure Pack Business über eigene Klima-/Heizungsauslässe, eine Armlehne mit Becherhaltern und einen eigenen USB-Anschluss. Peugeot hat nur USB-C-Stecker im Auto, also bringen Sie Ihren eigenen Adapter mit, wenn nötig. Praktisch beim 308 SW sind die Skiklappe in der Rücksitzlehne und der verstellbare Kofferraumboden. Das vollständige Angebot an Geräten und die aktuellsten Preise finden Sie unter www.peugeot.nl.

Das Peugeot i-Cockpit

Ebenfalls serienmäßig vorhanden ist das noch immer ungewöhnliche Peugeot i-Cockpit. Kurz gesagt, ein relativ kleines Lenkrad sollte für ein angenehmeres Fahrgefühl sorgen und außerdem den Blick über das Lenkrad auf die Zähler ermöglichen. Diese Zähler wiederum sind höher als üblich angebracht, was ein teures Head-up-Display überflüssig macht. Theoretisch eine ideale Konstellation.

In der Praxis: Probieren Sie unbedingt selbst aus, ob es Ihnen gefällt und ob die Zähler in Ihrer idealen Sitzposition nicht einfach hinter dem Lenkradkranz verschwinden. Auf jeden Fall gefallen uns die hoch angeordneten Zähler sehr gut. Auf den langen Autobahnstrecken unserer Reise wäre ein etwas größeres „normales“ Lenkrad schön gewesen, aber auf den kurvenreichen Landstraßen in Bayern kommen das kleine Lenkrad und der Rest des Peugeot i-Cockpits wieder voll zur Geltung.










Fahrverhalten Peugeot 308

In den Niederlanden haben wir bereits festgestellt, dass der Peugeot 308 ein ausgewogenes, straffes und dennoch komfortables Fahrverhalten bietet. Das ist bei dieser Reise nicht anders. Die Autobahnkilometer vergehen wie im Flug und in den bayerischen Hügeln zeigt sich der Peugeot 308 sogar ein wenig von seiner sportlichen Seite. Der 308 eignet sich hervorragend zum Lenken auf kurvenreichen, hügeligen Straßen. Im Allure-Paket Business wurden die serienmäßigen Komfortsitze durch Sportsitze ersetzt, die jedoch eine gute Kombination aus Sitzkomfort und gutem Halt bieten. Der einzige wirkliche Kritikpunkt in Sachen Fahrkomfort ist vielleicht das Reifengeräusch, das je nach Asphaltbeschaffenheit recht präsent ist.

Plug-in-Hybrid-Reihe Peugeot 308 SW

Der Peugeot 308 SW HYbrid 180 hat eine offizielle rein elektrische Reichweite (WLTP) von 60 Kilometern. Mit voll geladenem Akku fahren wir zum Importeur. Obwohl wir über die Autobahn fahren, kommen wir diesem theoretischen Wert erstaunlich nahe. Bei einer einigermaßen konstanten Geschwindigkeit von 100 km/h fahren wir immer noch knapp 50 km rein elektrisch.

Der Peugeot 308 SW HYbrid 180 als „normaler“ Hybrid

Das war’s dann wohl mit der Elektro-Party, denn die öffentliche Ladestation in der Nähe des Hauses scheint defekt zu sein. Die nächstgelegene Alternative ist weit entfernt, und das wird auch nicht er sein. Ein vollständiges Aufladen vor der Abfahrt kommt also nicht in Frage, wir müssen den Peugeot 308 SW HYbrid 180 wie einen ’normalen‘ Hybrid fahren. Das gilt für die gesamte Reise, denn in dem Dorf, in dem wir in Deutschland wohnen, gibt es überhaupt keine Ladestationen. Die anderen Ladestationen, die wir während unserer halben Woche in Deutschland antreffen, sind alle besetzt.

Doch die Hybridtechnologie bietet auch bei leerer Batterie Vorteile. Jedes Mal, wenn Sie abbremsen, liefert das regenerative Bremssystem noch ein wenig zusätzliche Leistung. Bergab können wir den Peugeot regelmäßig stark regenerieren lassen. Es reicht nicht aus, um auch nur ein Prozent Batterieladung auf dem Zähler zu haben, aber genug, um danach mit Elektrounterstützung wieder loszufahren oder den Berg hinaufzukommen. Innerhalb geschlossener Ortschaften fahren wir nach der Regeneration noch kleine Strecken vollelektrisch.

Was uns auffällt, ist, dass der Peugeot 308 SW HYbrid mit einer vollen Batterie (und damit mit voller elektrischer Unterstützung) ein wenig geschmeidiger fährt. Beim Kaltstart mit leerer Batterie reagiert der Antrieb auf den ersten Metern sogar etwas mürrisch auf Gaspedalbefehle. Nach dem Aufwärmen und mit etwas zurückgewonnener Energie in der Batterie erledigt der Hybridantrieb seine Aufgabe jedoch auch bei (fast) leerer Batterie problemlos.

Praktischer Verbrauch Peugeot 308 SW HYbrid 180

Nun, wirklich repräsentativ ist der praktische Verbrauch während unserer Reise letztlich nicht. Letztendlich haben wir es nur geschafft, das Auto nach der Reise zu Hause wieder aufzuladen. Das wollten wir eigentlich auch schon ein paar Mal während der Reise machen. Trotz des Gepäcks an Bord und der Tatsache, dass wir auf der Autobahn, wo es möglich war, ein Tempo von ca. 140 km/h gefahren sind, ist der praktische Verbrauch ohne Nachladen für uns gar nicht so schlecht.

Nach der Fahrt von insgesamt rund 2.000 Kilometern (zweimal über 700 Autobahnkilometer plus die Ortskilometer in Deutschland) lesen wir auf dem Bordcomputer einen praktischen Verbrauch von 6,2 l/100 km (1 zu 16,1) ab. Für einen Hybrid vielleicht nicht sehr beeindruckend, aber er unterscheidet sich kaum von der Benzinversion des Peugeot 308 SW. Das hat einen offiziellen WLTP-Durchschnittsverbrauch von 5,8 l/100 km (1 auf 17) in der vergleichbarsten Version. Allerdings leistet dieser Motor „nur“ 96 kW (130 PS), und dabei ist die höhere Belastung während der Fahrt noch nicht berücksichtigt. Unter den Bedingungen dieser Reise wäre die Benzinversion wahrscheinlich nicht sparsamer gewesen als der Verbrauch, den wir jetzt mit dem Hybrid erreicht haben.

Ein praktischer Hinweis ist jedoch, dass der 40-Liter-Tank der HYbrid-Version unter diesen Bedingungen relativ klein ist. Bei durchschnittlichen Fahrten in den Niederlanden sind Sie – wenn Sie laden – nur selten an der Tankstelle. Auf einer Reise wie dieser ist es früher als erwartet an der Zeit, wieder aufzutanken. Zum Vergleich: Die Benzinversion des Peugeot 308 SW hat einen 52-Liter-Tank.

Fazit

Selbst wenn Sie, wie in unserem Fall, nirgendwo aufladen können, bietet ein Plug-in-Hybrid-Antrieb auch auf einer langen Fahrt Vorteile. Nach der Rekuperation unterstützt der Elektromotor einfach weiter und wir sind sogar kleine Strecken rein elektrisch gefahren. Außerdem hilft jedes kleine bisschen. Allerdings ist der Kraftstoffverbrauch ohne Aufladung nicht viel niedriger als bei der Benzinversion. Wenn Sie in eine Gegend mit (mehr) Ladestationen fahren und diese nutzen, bietet ein Plug-in-Hybrid auf einer längeren Fahrt fast genauso viele Vorteile wie bei den täglichen Kilometern zu Hause.