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Rückblick – Renault Rafale E-Tech 4×4 Plug-in-Hybrid 300 (2025)

November 4, 2024

Renault Rafale Testbericht

„Die Rafale? Was genau ist das?“, hören wir Sie denken. Es ist nicht verwunderlich, wenn Sie dieses neue Flaggschiff von Renault noch nicht kennen; das Modell wurde erst vor ein paar Monaten vorgestellt. Der Rafale ist ein Coupé-SUV und zielt auf Konkurrenten wie den BMW X2 und X4, den Audi Q3 Sportback und das Mercedes-Benz GLC Coupé. Er basiert auf der CMF-CD-Plattform, die er sich mit dem Renault Austral und dem Espace teilt. Der große Unterschied zwischen ihm und diesen beiden Modellen? Der Rafale sieht viel sportlicher aus und fährt sich auch so.

PHEV

Bei seiner Einführung war der Renault Rafale nur als Hybridmodell erhältlich. Jetzt kommt eine leistungsstarke Plug-in-Hybridvariante hinzu. Renault hat diese PHEV-Version mit einer ordentlichen Portion zusätzlicher PS ausgestattet – insgesamt 300 -, die den Rafale schön geschmeidig machen. Die Kraftquelle besteht aus dem aus der Hybridvariante bekannten 1,2-Liter-Dreizylindermotor, der durch nicht weniger als drei Elektromotoren ergänzt wird: ein 70 PS starker Elektromotor an der Vorderachse, ein 136 PS starker Elektromotor an der Hinterachse und ein 34 PS starker Startergenerator. Kurzum: insgesamt vier Motoren arbeiten zusammen, um die Rafale in die Luft zu bringen.

Und er kommt auf jeden Fall vom Fleck. Treten Sie das Gaspedal kräftig durch, und Sie schießen vorwärts wie eine zweistufige Rakete. Die Elektromotoren liefern ein sofortiges Drehmoment ohne jede Verzögerung, und der Benzinmotor sorgt für zusätzliche Beschleunigung. Der Sprint von 0 auf 100 ist in 6,4 Sekunden erledigt, 2,5 Sekunden schneller als beim Hybrid. Ein Zwischensprint von 80 auf 120 km/h ist in 4 Sekunden erledigt. Gute Werte für einen SUV, mit dem Sie die ganze Familie in den Urlaub mitnehmen können. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 183 km/h muss er sich allerdings mit der deutschen Konkurrenz in Sachen Spitzengeschwindigkeit begnügen.

Langer Atem

Dank einer 22-kWh-Batterie können Sie in den Niederlanden die meisten Ihrer Fahrten rein elektrisch zurücklegen. Theoretisch hat der Rafale eine elektrische Reichweite von 105 Kilometern, aber in der Praxis sollten Sie mit etwa 80 bis 90 Kilometern rechnen. Wenn die Batterie leer ist, hält sich der Verbrauch in Grenzen. Renault gibt einen Verbrauch von 5,8 l/100 km bei leerer Batterie an. Bei unserer ersten Begegnung machen wir dem Rafale in den Bergen um Monaco und Nizza das Leben schwer – kein Ort, der mit der niederländischen Landschaft vergleichbar wäre und daher nicht ideal für einen Verbrauchstest. Aber wir nehmen Renault beim Wort – oder sagen wir besser Bleu Sommet Satin, die Lackfarbe unseres Testwagens – denn bei unserem früheren Test in den Niederlanden mit dem 200 PS starken Hybrid haben wir mühelos 1:20 erreicht.

1.000 Kilometer Reichweite

Über verschiedene Fahrmodi und eine physische Taste auf der Mittelkonsole können Sie einstellen, ob Sie elektrisch oder mit Benzin fahren möchten. Der Rafale wird bald auch selbst entscheiden können, welcher Motor die Arbeit erledigen soll: der Benzin- oder der Elektromotor. Wenn Sie im Navigationssystem eine Stadt als Ziel eingeben, wird das Auto auf der Autobahn hauptsächlich den Benzinmotor nutzen, um die Batterie voll zu halten, so dass Sie bei der Ankunft in der Stadt voll elektrisch fahren können. Dieses Update wird zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein, aber bis dahin können Sie den so genannten E-Save-Modus nutzen, um die Batterie manuell für eine spätere Verwendung zu schonen. In diesem Modus lädt der Benzinmotor die Batterie wieder auf oder die Batterie wird einfach nicht angesprochen, so dass sie voll bleibt. Dies ist besonders bei längeren Fahrten nützlich, da Sie selbst entscheiden können, wann Sie die Batterie einsetzen. Laut Renault ist der Plug-in-Hybrid in der Tat für lange Strecken ausgelegt, mit einer Reichweite von über 1.000 Kilometern, wenn sowohl die Batterie als auch der Kraftstofftank voll sind.

Alpenländisches Gefühl

Der Renault Rafale Plug-in-Hybrid ist in zwei Versionen erhältlich: dem ‚esprit Alpine‘ und dem ‚atelier Alpine‘. Wir haben den ‚atelier Alpine‘ getestet, die Top-Ausstattung des neuen Flaggschiffs. Bei dieser Version dreht sich alles um zusätzliche Leistung und eine Extraportion Exklusivität. Sie verfügt über ein speziell auf Alpine abgestimmtes Fahrwerk und einzigartige Designelemente – natürlich mit einer großen Anspielung auf Alpine. So ist der Wagen beispielsweise mit einem Haufen Alpine-Logos, einem schwarzen Spoiler und sportlichen 21-Zoll-Rädern ausgestattet, die es nur in dieser Version gibt.

Alpine Fahrwerk

Aber es bleibt nicht nur bei der Optik. Die Ingenieure von Alpine haben das Fahrwerk für mehr Grip und Fahrspaß optimiert. Es gibt eine aktive Federung, die in Kombination mit einer intelligenten Kamera hinter der Windschutzscheibe, die die Fahrbahnoberfläche abtastet, die Dämpfung sofort anpasst, wenn Unebenheiten und Schlaglöcher auftreten. Auch an der Software-Abstimmung wurde gefeilt: Bremsen, regeneratives Bremsen, Stabilitätskontrolle und Servolenkung wurden für ein präziseres Handling feinabgestimmt.

Eine A110?

Wie fühlt sich das in der Praxis an? Durch die Softwareänderungen fühlt sich die Lenkung etwas schärfer an und die Bremsen reagieren gut und direkt. Die Kurvenfahrt verläuft geschmeidig, auch dank des 4Control-Systems, das die Hinterräder bei der Lenkung unterstützt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten drehen die Hinterräder gegen den Uhrzeigersinn und sorgen für zusätzliche Agilität, während sie bei höheren Geschwindigkeiten lenken und für Stabilität sorgen. Dadurch fühlt sich der Rafale für einen SUV dieser Größe überraschend leicht und sportlich an. Aber erwarten Sie keinen echten Sportwagen wie die Alpine A110 und vergleichen Sie ihn auch nicht mit einem BMW X4 M oder einem Audi RS – diese sind eindeutig auf ein höheres sportliches Niveau abgestimmt. Renault hat also nicht auf dieses Segment abgezielt, denn der Rafale PHEV ist auch für lange Strecken gedacht. Und ein steinhartes Fahrwerk ist das Letzte, was Sie dann wollen.

Hochwertige Materialien

Das Interieur der Atelier Alpine Version strahlt eine raffinierte Mischung aus Luxus und Sportlichkeit aus. Renault hat sich bei dieser Version für hochwertige Materialien entschieden, und auch hier finden Sie spezielle Details, die auf Alpine verweisen. Ein Blickfang im Innenraum ist das dezente, beleuchtete Alpine-Logo, das wunderschön in die Rückenlehne der Sitze integriert ist. Und wie sieht es mit dem ‚Teppich‘ aus? Welches Auto hat einen blauen Teppich? Eine weitere nette Note sind die mit Filz ausgekleideten Ablagefächer in den Türen. Diese luxuriöse Verarbeitung sieht man nicht einmal mehr bei einem BMW 5er, wo jede Getränkeflasche für ein klapperndes Konzert sorgt.

Außerdem bietet Renault serienmäßig das openR link-System mit integrierten Google-Funktionen an. Dieses System mit zwei Displays (eine 12,3-Zoll-Instrumententafel und ein 12-Zoll-Touchscreen) nutzt serienmäßig Google Maps als Navigationssystem, und über den PlayStore können Sie rund 60 Apps, wie z.B. Spotify, herunterladen. Das optional erhältliche Solarbay-Panoramadach ist ein Muss. Das elektrochromatische Dach kann in vier verschiedenen Transparenzstufen eingestellt werden – ein schönes Scrabble-Wort.

Schön und geräumig

Der lange Radstand der Rafale bietet sowohl für die vorderen als auch für die hinteren Passagiere eine komfortable Kopf- und Beinfreiheit und auch für die Fondpassagiere eine großzügige Kniefreiheit. Auch das Gepäckraumvolumen ist mit 539 Litern großzügig bemessen.

Fazit

Der Renault Rafale PHEV bietet eine gute Balance zwischen Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit, kombiniert mit einer soliden elektrischen Reichweite. Mit seinem markanten Design, dem attraktiven Innenraum und dem PHEV-Antriebsstrang ist er eine interessante Wahl für alle, die ein stilvolles und sportliches SUV-Coupé suchen, ohne dafür viel Geld auszugeben. Als Hybrid ist der Rafale ab 47.490 € erhältlich. Der PHEV ist ab 55.290 Euro erhältlich. Für die besonders sportliche Variante Atelier Alpine verlangen die Franzosen mindestens 59.790 Euro. Das ist nicht wenig, aber es ist vergleichbar mit dem Grundpreis eines BMW X4 (78.435 Euro) und eines Audi Q3 (57.472 Euro). Möchten Sie mehr über die reguläre Hybridversion des Rafale erfahren? Dann schauen Sie sich das Video unten an: