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Rückblick – Renault Captur (2025) – Solides Facelift für französische Erfolgsnummer

März 29, 2025

Renault Captur

Im Jahr 2019 brachte Renault die zweite Generation des Captur auf den Markt. Mit seinem freundlichen Aussehen und seinem hohen Kuschelfaktor hat er den Nerv der Zeit getroffen. Anno 2025 hat sich die Mode jedoch stark verändert: Heutzutage muss jedes Auto so aussehen, als könne es die Anden erobern. Denken Sie nur an den robusten Kia EV3, den Dacia Duster, den Jeep Avenger oder natürlich an den Tesla Cybertruck. Auch der Captur geht jetzt mit der Mode und hat ein viel härteres Gesicht bekommen.

Neue Nase

Es ist vor allem die Nase, die beim überarbeiteten Captur sofort ins Auge fällt. Sie sieht schlanker aus und entspricht der neuen Designrichtung von Renault. Sie ähnelt jetzt viel mehr dem neuen Scenic und Rafale sowie dem überarbeiteten Espace. Er hat blitzförmige LED-Tagfahrlichter und der Kühlergrill ist geschlossen und enthält kleine dreieckige Details, genau wie beim Scenic und Rafale.

Erkennbar

Der überarbeitete Captur sieht von vorne viel härter aus als zuvor, aber hinten sind die Änderungen subtiler. Die runden Formen sind geblieben und die Scheinwerfer haben immer noch ihre vertrauten C-förmigen Konturen. Allerdings haben die Rückleuchten jetzt eine transparente Verglasung und die Chromarbeiten sind weitgehend verschwunden. Natürlich gibt es auch neue Felgendesigns – bis zu 19 Zoll groß. Wie oft in diesem Segment erhalten Sie serienmäßig Radkappen, aber Leichtmetallräder sind ab 17 Zoll erhältlich.

Schön und geräumig

Der Gepäckraum bleibt eine Stärke des Captur. Sie erhalten serienmäßig eine verschiebbare Rückbank, so dass Sie sich für mehr Gepäck- oder Beinfreiheit entscheiden können. Mit der Sitzbank in der vorderen Position haben Sie ein solides Kofferraumvolumen von 616 Litern. Wenn Sie die Sitzbank für mehr Beinfreiheit zurückschieben, bleiben Ihnen rund 400 Liter. Gute Werte für diese Klasse.

Der serienmäßig verschiebbare Rücksitz – mit 16 Zentimetern Bewegungsfreiheit – ist ein einzigartiges Plus. Schade ist hingegen, dass Sie keine USB-C-Anschlüsse im Fond erhalten, ohne dafür extra zu bezahlen. Wer Kinder transportiert, wird diese Option wahrscheinlich ankreuzen wollen. Andernfalls laufen Sie Gefahr, selbst für Unterhaltung sorgen zu müssen, wenn das Tablet oder Telefon keinen Strom mehr hat.

Google

Das Armaturenbrett bleibt weitgehend unverändert. Sie erhalten weiterhin einen aufrechten Infotainment-Bildschirm in der Mitte und ein digitales Kombiinstrument hinter dem Lenkrad. Die Software wurde jedoch überarbeitet. Das ist normalerweise keine große Neuigkeit. Aber das Infotainment-System läuft jetzt mit der Software von Google. Google Maps ist die Standardnavigation und über den Google Assistant steuern Sie alle möglichen Funktionen mit Ihrer Stimme. Hier hebt sich der Captur wirklich von der Konkurrenz ab, denn es funktioniert alles einwandfrei (und schnell!).

Fünf Motoren

Unter der Motorhaube haben Sie die Qual der Wahl. Renault bietet den überarbeiteten Captur mit fünf Benziner-Antriebsarten an:

Der E-Tech-Antriebsstrang von Hybryd ist in unserem Testwagen verbaut und ist für uns die interessanteste Wahl. Er kombiniert einen 1,6-Liter-Vierzylinder mit zwei Elektromotoren, einem Automatikgetriebe und einer kompakten Batterie. Der Verbrauch ist niedrig, aber die Leistung ist hervorragend, vor allem dank der beiden Elektromotoren, die immer auf den Punkt arbeiten. Im Video erzählen wir Ihnen mehr über diesen Antriebsstrang.

Der größte Nachteil des Vollhybridfahrzeugs? Er kann nur 750 Kilo ziehen. Nicht ideal, wenn Sie mit einem Wohnwagen in den Urlaub fahren möchten. Wenn Sie sich für einen anderen Motor entscheiden, können Sie bis zu 1.200 Kilo ziehen.

Antrieb

Der Captur mag kompakt und erschwinglich sein, aber unterschätzen Sie nicht sein Fahrverhalten. Denn die Federung ist wirklich gut. Nicht sportlich, aber komfortabel und ausgewogen. Unebenheiten, Klinkerstraßen, schlechter Asphalt – alles wird sauber herausgefiltert. Selbst auf der Autobahn fühlt sich der Captur erstaunlich erwachsen an.

Ein Hauch von Dynamik ist ebenfalls vorhanden, mehr als Sie von einem so braven Crossover erwarten würden. Die Lenkung ist leicht, aber direkt genug und das Auto liegt gut in der Hand. Der Captur ist kein Herausforderer für einen Ford Puma oder Nissan Juke, wenn es um Sportlichkeit geht, aber er vermittelt Ihnen Vertrauen hinter dem Steuer. Ein guter Reisebegleiter, mit anderen Worten.

Aber… warum nicht Symbioz?

Doch bei diesem überarbeiteten Captur stellt sich die Frage: Ist der Symbioz nicht die bessere Wahl? Dieser größere Bruder des Captur – man könnte ihn als Captur XL bezeichnen – ist jetzt auch in den Preislisten zu finden. Er teilt sich die Technik, die Nase und das Interieur mit dem Captur, hat aber einen anderen, größeren Hintern. Für rund 2.500 Euro Aufpreis erhalten Sie im Symbioz deutlich mehr Platz im Innenraum.

Fazit

Dieses Facelift bringt den Renault Captur wieder auf den neuesten Stand. Er sieht modisch aus und bietet immer noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Vollhybrid ist der Antriebsstrang, den Sie wollen – solange Sie keinen Wohnwagen ziehen müssen. Dennoch lohnt es sich, auch einen Blick auf den Symbioz zu werfen. Der Captur ist nach wie vor ein starker Leistungsträger, aber mit der Einführung des Symbioz steht er vielleicht ein wenig im Schatten seines größeren Bruders.

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