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Rückblick – Mini Electric (2022)

Juli 26, 2022

Ikonische Stadtrenner 

Der Mini und der Fiat 500 sind zwei Kleinwagen, die ihre Wurzeln in den 1950er Jahren haben. Das ursprüngliche Design der beiden Klassiker ist so zeitlos, dass es auch im Jahr 2022 noch modern aussieht. Beide modernen Reinkarnationen beginnen nun, erwachsen zu werden. Der„neue“ Mini ist seit 2001 auf dem Markt und der moderne Fiat 500 wurde 2007 geboren. Aber die Party ist noch lange nicht vorbei für die beiden trendigen Stadtautos. Beide Modelle sind jetzt elektrifiziert und damit bereit für die Zukunft. Kürzlich haben wir den ultrahippen, vollelektrischen Fiat 500E gefahren, jetzt ist es an der Zeit, seinen Rivalen zu testen: den aktualisierten Mini Electric.

Frisches Gesicht

Der Electric ist zwar erst seit 2020 auf dem Markt, aber Mini hat ihm bereits ein großes optisches Update verpasst. Neue Beleuchtungseinheiten, andere Stoßfänger, ein anderer Kühlergrill, aktualisierte Rückleuchten und ein aufgewerteter Innenraum sind einige der Änderungen. Die Nase wurde fast buchstäblich gestrafft. Der Stoßfänger zeichnet sich durch klare Linien und scharfe vertikale Lufteinlässe aus. Die runden Nebelscheinwerfer an der Unterseite des Stoßfängers sind verschwunden und jetzt in die Scheinwerfer integriert. Der Kühlergrill wurde an die regulären Mini-Modelle angepasst und sieht nun eher wie ein „Schnurrbart“ aus. Der in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger scheint über den Kühlergrill zu laufen und dient auch als Kennzeichenhalter.   

Sonstige Anpassungen

An der Seite fallen die neuen Konturen der Radhauseinfassung auf. Im Vergleich zum normalen Dreitürer steht der Mini Electric etwa 18 Millimeter höher auf den Füßen. Dies war notwendig, weil nur so die Batterie in den Boden eingebaut werden konnte. Da er trotz des zusätzlichen Gewichts des Akkupakets etwas höher steht, schrammt die Unterseite nicht über den Boden, wenn man eine Schwelle etwas zu hart berührt. Und was wiegt ein Mini Electric? Die Marke gibt ein Leergewicht von 1.365 Kilogramm an. Damit ist der elektrische Mini rund 145 Kilogramm schwerer als der Cooper 3-Türer. Der zusätzliche Raum zwischen den Rädern und der Karosserie ist wegen einiger Kunststoff-Radlaufschützer nicht spürbar.

Der Mini…ist mini

Am Heck des Mini Electric finden Sie serienmäßig die charakteristischen Rückleuchten im Union Jack Design, einen großen Spoiler und einen Diffusor mit integrierten Nebelscheinwerfern. Wo wir gerade beim Thema Fond sind: Der Kofferraum fasst 211 Liter und 731 Liter, wenn die Rücksitze umgeklappt sind. Das ist so viel wie bei einem normalen Mini 3-Türer mit Verbrennungsmotor. Das Batteriepaket ist im Boden zwischen den Vordersitzen und unter dem Rücksitz eingebaut. So geht kein wertvoller Gepäckraum verloren. Und der Platz ist wirklich kostbar, denn es ist nicht viel. Für den täglichen Einkauf reicht das aus, aber wenn Sie zu zweit in den Urlaub fahren, müssen Sie bald einen Teil der Rückbank umklappen, um Platz für einen Koffer zu schaffen. Eine Situation, die zwar nicht oft vorkommt, die aber für Urlauber durchaus zu bedenken ist.

Bessere Materialien

Die Tatsache, dass Mini unter der Flagge von BMW fährt, spiegelt sich deutlich im Innenraum wider. Er wurde mit neuen Materialien weiter verfeinert und fühlt sich hochwertig an. Als ob Sie in einem kleinen BMW sitzen würden. Das zentral angeordnete Infotainmentsystem  –  , das von einem verspielten LED-Lichtring umgeben ist – beherbergt einen hellen 8,8-Zoll-Touchscreen. Leider läuft auf ihm nicht das neueste Betriebssystem von BMW, aber er ist reaktionsschnell genug. Hinter dem Lenkrad befindet sich ein rundes, digitales Kombiinstrument, an dem Sie während der Fahrt relevante Informationen ablesen können, wie z. B. wie viele Kilometer noch in der Batterie sind.

Bereich

Wenn die Batterie zu 100 % aufgeladen ist, können Sie nach dem WLTP-Teststandard maximal 234 Kilometer auf dem Papier zurücklegen. In der realen Welt kann man leicht 50 Kilometer verlieren. Es ist nicht mehr viel übrig, aber für die meisten Niederländer reicht es aus, um jeden Tag ins Büro zu fahren oder die täglichen Einkäufe zu erledigen. Einmal pro Woche aufladen und Sie sind startklar.

Ihre eigene Ladestation

Wenn Sie das Gerät intensiver nutzen, ist eine Ladestation zu Hause ein Muss. Das Aufladen kann natürlich auch über eine normale Steckdose erfolgen, aber nur, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Mit der richtigen Wallbox können Sie den Mini zu Hause mit 11 kW aufladen, und es dauert zweieinhalb Stunden, um die Batterie auf 80 % aufzuladen. In dreieinhalb Stunden ist der Akku zu 100 Prozent geladen.

Wie schnell kann ein Mini Electric schnell geladen werden?

Wenn Sie von Zeit zu Zeit die andere Seite des Landes besuchen möchten, benötigen Sie einen Pass für Schnellladungen. Eine Fahrt von Groningen nach Amsterdam ist ansonsten nicht möglich. An einer Schnellladestation kann der Mini Electric mit bis zu 50 kW geladen werden. Innerhalb von 35 Minuten ist der Akku dann zu 80 Prozent aufgeladen. Gratis-Tipp: Wenn Sie eine längere Reise planen, können Sie den Innenraum vor der Abfahrt mit der Mini-App aufwärmen oder abkühlen. Das spart eine Menge Energie auf der Straße. Sie können dies tun, während das Gerät noch am Ladegerät hängt. Sie können sogar festlegen, wann der Vorgang beginnen soll. Praktisch, wenn man jeden Morgen in ein warmes, voll beladenes Auto steigen will.

BMW Technologie

Ein Großteil der Technologie des MINI Electric stammt aus dem BMW i3s. Mini erwähnt es nicht, aber die Zahlen auf dem Papier zeigen, dass der Electric einfach den Antriebsstrang des i3s übernimmt. Das ist keine Schande. Im BMW i3s hat sich dieser Elektroantrieb bereits bewährt. Auch der Mini enttäuscht nicht.

Schnelles Mini

Die 184 PS und 270 Nm des Elektromotors sind angenehm und würzig. Der Mini erreicht 100 km/h in 7,3 Sekunden. Das hört sich nicht schlecht an, aber in der Praxis fühlt es sich viel schneller an. Die Beschleunigung von 0 auf 60 km/h dauert nur 3,9 Sekunden und das spürt man. Wenn Sie das Gaspedal bei grüner Ampel voll durchdrücken, werden Sie fest in den Sitz gedrückt.

Karting Gefühl

Da der Schwerpunkt des Wagens dank des Batteriepakets 30 Millimeter tiefer liegt als der des sportlichen Mini Cooper S, kann man auch in Kurven den Fuß auf dem Gas halten. Untersteuern steht nicht im Wörterbuch des Mini Electric. Das typische Gokart-Feeling, für das Mini bekannt ist, ist auch in der Elektroversion deutlich zu spüren.

Vier Fahrmodi

Es stehen vier Fahrmodi zur Auswahl: Sport, MID, GREEN und GREEN+. In den Modi GREEN und GREEN+ ist der Antriebsstrang auf maximale Effizienz ausgerichtet. Im GREEN+ Modus werden zusätzliche Komfortfunktionen, wie Heizung, Klimaanlage und Sitzheizung, reduziert oder ausgeschaltet, um die Reichweite zu erhöhen. In der Stellung Sport reagiert der Antriebsstrang am aufmerksamsten und der Mini lenkt am sportlichsten. Das Lenkrad hat ein hohes Gewicht, wodurch sich der Mini besonders sportlich anfühlt.

Fahren mit einem Pedal möglich?

Mit dem Electric können Sie nach dem Prinzip des „Ein-Pedal-Fahrens“ fahren. Beim Verzögern wirkt der Elektromotor als Generator und wandelt die beim Bremsen freigesetzte Energie wieder in Strom um. Diese wird dann in der Batterie gespeichert, wodurch die Reichweite um einige Kilometer erhöht wird. Es gibt zwei Einstellungen, mit denen Sie festlegen können, wie stark der Mini mit dem Elektromotor bremst. In der höchsten Stellung bremst der Mini mit dem Elektromotor so stark ab, dass man schließlich zum Stillstand kommt. Uns persönlich gefällt das, denn dann braucht man beim Fahren wirklich nur den rechten Fuß. Für manche Menschen wird es etwas gewöhnungsbedürftig sein.

Wie viel kostet der Mini Electric 2022?

Ein neuer Mini Electric ist ab 38.390 Euro erhältlich. Mini stattet den Electric mit einer reichhaltigen Serienausstattung aus. Dazu gehören LED-Scheinwerfer, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Wärmepumpentechnologie, Standheizung, eine elektrische Parkbremse, Connected Navigation mit 6,5-Zoll-Touchscreen und Apple CarPlay-Unterstützung sowie ein Kombiinstrument hinter dem Lenkrad mit 5,5-Zoll-Farbdisplay. Die Liste der Optionen ist jedoch lang und Sie können sie so verrückt machen, wie Sie wollen. Der Endverbraucherpreis unseres Testwagens liegt bei stolzen 43.075 Euro.

Konkurrenten des Mini Electric:

Modell Preis
Opel Corsa-e 33.999 Euro
Fiat 500e (24 kWh) 23.099 EUR
Renault Zoe 34.790 Euro
Honda E 40.615 EUR