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Rückblick – Mini Cooper Electric (2024) – So viel Spaß wie sein Vorgänger?

Mai 8, 2024

Mini Cooper Elektrisch

Sie sehen den ersten elektrischen Mini regelmäßig in den Niederlanden fahren. Ziemlich speziell, wenn man die begrenzte Reichweite und den hohen Preis bedenkt. Aber seine Anziehungskraft ist so stark, dass viele Menschen das für selbstverständlich halten. Wir haben es verstanden, denn wir waren von seinem spaßigen Fahrverhalten sehr angetan. Wie sein Vorgänger ist auch der neue elektrische Mini nur als Dreitürer erhältlich. Wenn Sie einen elektrischen Mini mit fünf Türen und mehr Platz im Innenraum wünschen, können Sie sich für den Aceman entscheiden, der noch in diesem Jahr in den Niederlanden auf den Markt kommt, oder für den kürzlich vorgestellten Mini Countryman.

Kein neues Gesicht

Das Design des neuen Mini Cooper Electric bleibt dem kultigen Mini-Stil treu, mit einer erkennbaren Nase. Erst wenn Sie das neue Modell neben sein Vorgängermodell stellen, werden die Unterschiede an der Vorderseite deutlich. Der neue Mini hat ein schlankes Design ohne übermäßige Verzierungen. Dies wird besonders an der Seite des Autos deutlich, wo Sie keine Plastikschutzkanten um die Radkästen finden, wie es bei fast allen modernen Autos der Fall ist. In einer Zeit, in der Designer oft dazu neigen, ihre Modelle mit so vielen Linien, Winkeln und anderen Details wie möglich zu versehen, ist diese zurückhaltende Wahl erfrischend.

Gewöhnung an sie

Für viele Mini-Enthusiasten mag das Heckdesign etwas gewöhnungsbedürftig sein. Zum ersten Mal seit Jahren wurden die Rückleuchten komplett umgestaltet. In den trapezförmigen LED-Rückleuchten erscheint jedoch sofort das erkennbare Union Jack-Muster, sobald das Auto eingeschaltet wird. Auch der hintere Stoßfänger ist ein klares Beispiel für Minimalismus. Das Gesamtdesign ist schlicht, sogar ohne einen kühlen Diffusor an der Unterseite. Sie wollen noch ein bisschen mehr Äußeres und eine Menge Spoilerarbeit? Dann wählen Sie die John Cooper Works Version. Der Kofferraum ist mit 200 Litern (800 Liter bei umgeklappten Rücksitzen) so groß, wie Sie es von einem Mini erwarten würden: nicht sehr groß.

Wink

Auch das Interieur bleibt seinen Wurzeln treu. Der mittig platzierte runde Bildschirm mit einer Reihe von Kippschaltern darunter erinnert stark an die ersten Minis aus den späten 1950er Jahren. Der OLED-Bildschirm ist lebendig und farbenfroh. Der spielerische Charakter des neuen Infotainmentsystems zaubert selbst den mürrischsten Fahrern ein Lächeln ins Gesicht. Das gilt auch für den Rest des Interieurs, bei dem sich alles um Spaß dreht. Der größte Teil des Innenraums ist mit weichem Stoff gepolstert, so dass es fast so aussieht, als hätte Ihre Großmutter den Innenraum selbst gestrickt. Es schafft eine stilvolle und gemütliche Atmosphäre.

Da Sie kein Kombiinstrument vor sich haben, müssen Sie sich auf den Bildschirm in der Mitte des Armaturenbretts verlassen, um die Geschwindigkeit abzulesen. Sie müssen also Ihren Blick von der Straße abwenden, was etwas unpraktisch ist. Eine einfachere Lösung bietet das optionale Head-up-Display, für das Sie allerdings extra bezahlen müssen. Unser Rat: Tun Sie es immer.

Längere Entfernungen

Mit zwei verfügbaren Batterie- und Leistungsvarianten bietet der neue elektrische Mini mehr Auswahl für Käufer, die auch längere Strecken fahren können müssen. Anstelle der 234 Kilometer Reichweite des Vorgängers kann die neue Version bis zu 402 Kilometer weit fahren. Dies gilt für den Mini Cooper SE, der mit einem 54 kWh-Akkupaket ausgestattet ist. In der Praxis können Sie mit einer Reichweite von etwa 300 bis 350 Kilometern rechnen, was für ein kompaktes Elektrofahrzeug hervorragende Werte sind. Zu Hause oder an einer öffentlichen Ladestation tanken Sie die Batterie mit 11 kW voll und an einem Schnellladegerät kann sie mit 95 kW Ladeleistung betrieben werden. In letzterem Fall benötigen Sie etwa 30 Minuten, um von 10 auf 80 Prozent aufzuladen.

Für diejenigen, die keinen Urlaub im Ausland planen, ist der Mini Cooper E ebenfalls eine gute Wahl. Er verfügt über eine 40,7 kWh-Batterie, mit der der Mini auf dem Papier bis zu 305 Kilometer weit fahren kann. Es unterstützt auch AC-Ladung mit bis zu 11 kW, aber mit einem Schnellladegerät kann es den Strom etwas langsamer verschlingen, mit maximal 75 kW. Auch hier können Sie den Akku in etwa einer halben Stunde wieder auf 80 Prozent auffüllen.

Schön und glatt!

Beide Varianten sind mit dem gleichen Elektromotor ausgestattet, aber es gibt Unterschiede in der Leistungsabgabe zwischen dem Cooper E und dem Cooper SE. Im Cooper E liefert der Elektromotor 132 kW (184 PS) und 290 Nm Drehmoment, während der Mini Cooper SE mit 160 kW (218 PS) und 330 Nm Drehmoment aufwartet. Kurzum: Mini quetscht den Elektromotor im Cooper E ein wenig aus. Bei unserer ersten Einführung bekommen wir die Tasten des Cooper SE in die Hand gedrückt. Mit einer Beschleunigung von 0-100 km/h in 6,7 Sekunden fühlt er sich angenehm und geschmeidig an. Er sprintet schnell von der Startlinie und die Beschleunigung nimmt erst oberhalb von 70km/h ab.

Es stehen mehrere Fahrmodi zur Verfügung, die Mini ‚Experience Modes‘ nennt. Durch die Lautsprecher wird die schnelle Beschleunigung weiter betont. Im Go-Kart-Modus (Sport-Modus) schwillt beim Beschleunigen ein futuristischer Sound dramatisch an. Das ist ein Gimmick, das wir insgeheim zu schätzen wissen. Jeder Experience Mode bietet ein individuelles Fahrerlebnis, mit unterschiedlichen Sounds aus den Lautsprechern und Bildern auf dem Bildschirm sowie mehr oder weniger Leistung.

Karting Gefühl

Apropos Gokarts: Fährt der neue elektrische Mini immer noch wie eines? Wir können uns kurz fassen: absolut! Trotz seines elektrischen Antriebsstrangs ist sein Gewicht nicht übermäßig hoch. Der dreitürige Mini ist schließlich ein Kompaktwagen, und mit einer Batteriekapazität von bis zu 54 kWh bleibt das Gewicht der Batterie überschaubar. Die Leistung von 160 kW (218 PS) ist jedoch solide für ein Auto dieser Größe. Kombiniert mit einem Satz leistungsstarker Bremsen und einem soliden Fahrgestell ist das Ergebnis eine riesige Spaßmaschine auf Rädern.

Mit seinem straffen Handling, dem geringen Untersteuern und der direkten Lenkung sorgt der Mini Cooper Electric für ein sehr angenehmes Fahrerlebnis. Das Kart-Feeling, für das Mini bekannt ist, ist allgegenwärtig und wird Ihnen – wenn Sie danach suchen – bei jeder Kurve ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Der Mini ist zwar kein Autobahnflitzer, aber in Kurven und bei niedrigeren Geschwindigkeiten bietet er ein enormes Fahrvergnügen. Ein Fahrerlebnis, von dem so mancher teure Sportwagen lernen könnte.

Was kostet der Mini Cooper Electric?

Der Preis für den Mini Cooper E, die Version mit dem kleinen Batteriepaket und 135 kW (184 PS) Leistung, beginnt bei 35.990 Euro. Ein saftiges Preisschild also, wie wir es von Mini gewohnt sind. Damit ist es jedoch fast 2.000 Euro billiger als sein Vorgänger und kommt mit einem vollen Akku ein ganzes Stück weiter. Der Mini Cooper SE mit einem größeren Batteriepaket und 160 kW (218 PS) Leistung hat einen Startpreis von 38.990 €. Das ist nur 300 € teurer als das Vorgängermodell, aber die Reichweite ist fast doppelt so groß, so dass dies wirklich ein ausgezeichnetes Angebot ist. Es kommt nur darauf an, wie Sie es sehen.

Fazit

Mit dem Cooper Electric trifft Mini einmal mehr den Nagel auf den Kopf. Sowohl das Interieur als auch das Exterieur werden Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern, noch bevor Sie den Schlüssel drehen. Dann fängt der Spaß erst richtig an. Ob Sie nun gemütlich durch die Stadt cruisen oder kurvige Landstraßen erkunden, der Mini Cooper Electric garantiert einmal mehr jede Menge Fahrspaß. Dank seiner deutlich verbesserten Reichweite ist der elektrische Mini nicht mehr auf kurze Fahrten in der Stadt beschränkt, sondern Sie können fahren, wohin Sie wollen. Sein Preis ist nach wie vor hoch, aber es gibt nur wenige Autos, die so viel (Fahr-)Spaß bieten. In dem folgenden Video erfahren Sie mehr: